Immer wieder Samstag Reloaded
schlecht, denn ich wusste, er hatte sie für den wahrscheinlichen Fall dabei, dass er mit Eva Sex haben würde.
Wie war ich hier nur reingeraten? Und vor allem ... Wie geriet ich hier wieder raus?
Bäuchlings liegend schaute ich Tristan zu, wie er den Sonnenschirm aufspannte. Sein Körper war die blanke Harmonie und Geschmeidigkeit. Das Spiel seiner Muskeln wurde durch das strahlende Wetter perfekt ausgeleuchtet.
Diese atemberaubende Aussicht ließ mich aufseufzen, denn ich wollte ihn nicht teilen! Aber ich musste.
Vorsichtshalber setzte ich meine Sonnenbrille auf – genau genommen war es seine – und platzierte meinen Kopf auf meine verschränkten Arme, um an meinem Pokerface zu arbeiten und die Ruhe zu bewahren. Gerade vor Tristan war das unabdingbar, weil er mich bis ins kleinste Detail zu kennen schien. Ich fühlte mehr, als dass ich sah, wie er sich neben mir niederließ. Seine Finger reizten meine Kniekehle unter meinem Rock, den er schließlich aus dem Weg schob. Die Spitzen seiner Haare kitzelten meine Oberschenkel, als seine Lippen den Berührungen folgten, und ich musste lächeln. Er war so unendlich süß zu mir. Ob er so wohl auch zu Eva sein würde? Mein Bauch verkrampfte sich bei dem Gedanken und mein Lächeln verschwand.
»Oh, ihr seid ja niedlich!« Als ich Evas nasales Gekrächze hörte, wurde mir richtig schlecht und ich kniff die Augen zusammen. Jetzt war es so weit. Jetzt geschah es. Meine persönliche Hölle würde losbrechen und ich tausend Tode sterben.
Ich hatte nicht viel in meinem Leben – eigentlich gar nichts. Nur Tristan. Und ausgerechnet ihn sollte ich für einen gewissen Zeitraum an sie abtreten und dadurch vielleicht sogar verlieren.
Mein sehnlichster Wunsch in diesem Moment war zu sterben. Vom Blitz getroffen werden, einen Herzinfarkt bekommen, mich an meiner Spucke verschlucken. Aber er wurde mir nicht erfüllt. Mein Herz stellte seine Arbeit nicht ein, auch wenn jeder einzelne Schlag einer Folter gleichkam.
»Seit wann so schüchtern, Baby? Ich will dich … jetzt«, flüsterte mir seine samtene Stimme ins Ohr, während er immer noch über meine Schenkel streichelte. Mühsam holte ich Luft und zwang mich dazu, mich auf den Rücken zu drehen, um meinem Unheil entgegenzusehen, das zwei Schritte von uns entfernt stand. Mit langen glatten blonden Haaren und unendlich langen Beinen, die in rosa Flip Flops und in einem kurzen Jeansrock steckten – ihr schwarzes Neckholder-Oberteil mit dem paillettenverzierten V-Ausschnitt inklusive einer eleganten Kette mit großen Steinen, die riesengroße Sonnenbrille und rosa lackierte Nägel an den langen Fingern, die eine Zigarette hielten, komplettierten ihren Look. Ihr mit rosa Lipgloss betonter voller Mund war zu einem angedeuteten überheblichen Lächeln verzogen und die kleine Nase kräuselte sich leicht, als ich sie anvisierte.
Blöde Kuh! Unbeschreiblich schöne blöde Kuh! Ob sie Tristan gefiel?
Während ich ihn anblickte, starrte er zu Eva mit verengten Augen. Nicht gerade nett, einladend oder gar lächelnd. Nein, eher misstrauisch und abwertend. Allein dafür liebte ich ihn, aber er musste freundlich zu ihr sein. Ansonsten würde sie nur aus Rachsucht das Video an meinen Vater weiterleiten.
Mit einem tiefen Seufzer strich ich über seine Wange, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Umgehend versank sein nun dunkles Grün in meinem Karamell.
»Weißt du was, Baby? Wir müssen den Scheiß nicht tun. Du kannst auch jetzt noch sagen, dass ich sie für dich festhalten soll, damit du deine Aggressionen an ihr auslassen kannst!« Er war sichtlich angepisst, um es in seinen Worten auszudrücken. Schnell legte ich meinen Finger auf seine Lippen und musterte Eva.
»Ich werde sie nicht schlagen, Tristan. Ich werde nie jemanden schlagen«, antwortete ich ruhig. »Komm her!«, wandte ich mich beinahe sanft an sie, obwohl ich sie lieber anschreien wollte. Wenn man es genau nahm, hätte ich sie zu gerne windelweich geprügelt, denn sie hatte sich mit Druck in unsere Privatsphäre gedrängelt. In unsere Welt voller Lust, Leidenschaft, in den Zauber unserer Liebe. Sie lächelte schief. »Komm schon, Tristan. Früher hat es dir auch gefallen, mit zweien zu ficken!« Dabei neigte sie leicht den Kopf und schlüpfte aus ihrem Rock.
Es war schwer, meine Mimik zu kontrollieren und auch in Tristan neben mir brodelte es spürbar.
Oh nein! Er durfte sie nicht blöd anmachen. Mit meiner Hand auf seiner Brust fühlte ich seinen Herzschlag, seine
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