Immer wieder Samstag Reloaded
– genau wie sie.
»Halts Maul, Tristan», forderte sie barsch, bevor er einen Kommentar abgeben konnte; sein Grinsen vertiefte sich. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nicht mal mehr wissen, wie sie heißt!«, säuselte sie. Ich verkniff die Augen zu Schlitzen, während Tristan zu mir linste. »Glaubst du, sie schafft das, Mia-Baby?«
Automatisch schüttelte ich den Kopf. »So gefällst du mir«, murmelte er und Eva schnaubte auf.
»Kannst du dich vielleicht auch mal ein bisschen mit mir unterhalten?«
Was mich beinahe zum Lachen brachte.
»Und schau mich auch mal endlich an!«, rief sie ungehalten und stieß ihn leicht gegen den Bauch. Tristan wandte sich ihr zu und starrte sie an: eiskalt. Sie schluckte heftig ... und senkte sofort den Blick.
»Dann eben nicht.« Eva strich über Tristans V ... immer weiter hinab.
Jegliches Grinsen meinerseits verflog.
Wie sie ihn betrachtete! Als wäre er teures, seltenes Fleisch mit genau der richtigen Maserung und passendem Reifegrad. Plötzlich beugte sie sich vor und küsste ihn ... direkt auf die Brust. Ich schloss die Lider, weil das unerträglich war, versuchte aber dennoch, cool zu bleiben. Doch das war unmöglich. Wie denn auch? Ich war noch nie cool gewesen. Dementsprechend konnte ich es auch nicht bleiben.
Als ich sein Stöhnen vernahm, wollte ich nur noch schreien, aber ich wagte nicht, den Blick zu heben. Dies hier war viel schlimmer als das auf der Toilette. Viel, viel schlimmer!
»Okay, die Show ist zu Ende!«, durchbrach er die angespannte Stille.
»Aua!«, kreischte Eva auch schon, weil er sie am Arm packte und die zwei Schritte zu mir zerrte. Ich sprang auf.
»Lass sie los, Tristan!« Mit einem Ruck löste ich seine Finger von ihr, war aber nur damit erfolgreich, weil er es zuließ. Eva rieb sich die gerötete Stelle und taumelte zurück.
Tristan griff jetzt nach mir und ich keuchte erschrocken auf, als er nun mich wütend anfunkelte. Er tat mir nicht weh – überhaupt nicht –, aber ich war es nicht gewohnt, dass er mich so behandelte beziehungsweise so mit mir umging. »Glaubst du etwa, ich weiß nicht, was hier los ist? Denkst du wirklich, ich nehme dir diesen Scheiß ab?« Seine Stimme war leise, drohend … oh nein! Er machte eine ausladende Handbewegung über das ganze Horrorszenario.
Im Augenwinkel sah ich, wie Eva ihren Rock schnappte und sich davonmachen wollte, doch Tristan kannte keine Gnade.
»Vergiss es!« Er stellte einfach seinen Fuß in ihren Fluchtweg. Sie stolperte darüber und fiel auf die Knie, wobei sie sich sicherlich alles aufschürfte. Entsetzt drehte sie sich mit verzerrtem Gesicht zu ihm um. Tristan schoss visuelle Blitze in ihre Richtung – nicht nur wütend, sondern voller Hass. »Rück mit der Sprache raus, Eva! Du hast eine Chance!«, forderte er immer noch gefährlich ruhig, während ich keine Ahnung hatte, was ich sagen oder tun sollte.
»Ich … ich ... weiß nicht, was du ... meinst! Mia?«, stotternd und zitternd wies sie auf mich.
Tristan fixierte mich daraufhin. Aber ich würde mich nicht von ihm einschüchtern lassen. Diesmal nicht. Denn er liebte mich und hatte ohnehin den Plan versaut, also würde ich meine Chance nutzen.
Heftig riss ich mich von ihm los und ging vor Eva in die Hocke. Wohl wissend, dass Tristan beschützend hinter mir stand.
»Gib mir dein Handy«, meinte ich leise. Evas Augen weiteten sich und sie verneinte stumm. »Wieso sollte ich dir mein Handy g…?«
»Gib ihr sofort das verdammte Handy!«, erklang Tristan herrisch. Eva bebte ersichtlich, fummelte aber in ihrer Tasche und reichte das Telefon weiter. Ich wiederum hielt es Tristan hin, ohne meinen Blick von ihr zu nehmen. »Sie hat uns gefilmt. Am Samstag«, teilte ich ihm mit. Er keuchte auf – mehr Informationen brauchte er wohl nicht.
»Gottverdammt noch mal, Eva! Das war das letzte Mal, dass du so eine Scheiße abgezogen hast. So wahr mir der Arsch da oben helfe!«, brummte er vor sich hin und drückte auf den Tasten rum.
»Hast du es noch irgendwo?«
Die Angesprochene schüttelte lediglich den Kopf. Ich atmete auf und erhob mich.
»Hast du es?«
»Ich hab es gelöscht«, verkündete Tristan knapp. »Aber sie lügt«, finster durchbohrte er sie erneut mit seinem Grün-Braun.
»Nein ... n … nein Tristan, ich lüge nicht!« Ein Muskel an seiner Wange zuckte.
»Mia«, ließ er langsam und eindringlich verlauten, ohne mich weiter zu beachten. »Ich möchte, dass du zum Auto gehst.«
»Wieso?«, widersprach
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