Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)

Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)

Titel: Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
Vom Netzwerk:
verwundert an, als sie sich neben mich setzte und meine Hand nahm.
    »Zuerst möchte ich dir sagen …« Sie seufzte tief, bevor sie mit fester, klarer Stimme weitersprach. »Es tut mir leid, Mia.« Erneut seufzte sie und hob die zierlichen Schultern. »Ich habe immer versucht zu ignorieren, was mit dir geschieht, weil ich dachte, dass ich allein sowieso nichts ausrichten kann. Ich war feige und wollte selber nicht ins Schussfeld der Wranglers geraten, aber jetzt ist das was anderes.«
    »Weil du mit Tom zusammen bist?«, krächzte ich neugierig und räusperte mich eilig.
    Sie lächelte schwach. »Ja, Tom würde nicht zulassen, dass mir etwas passiert.«
    Ich wünschte, ich könnte das auch von jemandem sagen.
    »Und er wird dich auch beschützen«, flüsterte sie.
    »Wer? Tom?«, rief ich verwundert aus. Vivian lachte leise und schüttelte den Kopf.
    »Doch nicht Tom!« Selbst ihr ging auf, wie abwegig der Gedanke war, dass ausgerechnet Tom Wrangler, der mich jahrelang terrorisiert hatte, nun zu meinem Beschützer mutieren sollte.
    »Ich meinte Tristan«, betonte sie, und ich riss meine Augen noch gute zwei Zentimeter weiter auf. Jetzt hatte ich das dringende Bedürfnis zu lachen. Ausgerechnet er! Er war doch nicht besser als seine Brüder, eher im Gegenteil, noch schlimmer. Aber wie kam sie plötzlich darauf? Keiner wusste doch von …, oder?
    Sie redete leise weiter. »Es ist die Art, wie er dich eben angesehen hat, als alle so gemein waren. Und wie er sich die letzte Woche deswegen gequält hat, als dein Vater … » Sie wand sich unbehaglich, und ich lachte ohne Humor auf. Ah ja, daher wehte der Wind. Die Kabinentürhalbnacktfoto-Geschichte.
    »Ja, er hat Mitleid mit mir.«
    Vivi schüttelte ihren Kopf. »Nein, Mia. Das ist es nicht.«
    Hä? Jetzt verstand ich gar nichts mehr, obwohl ich den kleinen Hoffnungsschimmer, der sich in mir breitmachte, nicht verleugnen konnte. »Okay, ja, ein wenig Mitleid hat er schon. Allerdings ist selbst das ungewöhnlich für ihn, wenn man bedenkt, wie er all die Jahre mit dir umgesprungen ist. Aber da ist irgendwie mehr. Ich habe gesehen, wie er dich heute beobachtet hat, bevor alles so eskaliert ist. Da war dieser Glanz in seinen Augen. Dieses sehnsüchtige Funkeln, das bei Männern sonst nur auftaucht, wenn sie sich eine teure Jacht, Luxusautos oder ein fünfzehn Zentimeter dickes Rinderlendensteak anschauen.«
    »Hm …« Okay, wie soll ich das denn verstehen? Nachdenklich kaute ich auf meiner Lippe rum, während ich versuchte, mich damit abzufinden, dass ich eine Jacht, ein Luxusauto oder ein dickes Rinderlendensteak war. Aber irgendwie hatte sie doch Recht. Denn manchmal fühlte ich mich so – teuer und begehrt –, immer dann, wenn Tristan mich auf diese eine besondere Art ansah. Wenn sie es auch bemerkt hatte, war es nicht nur Einbildung.
    Konnte ich ihr dann nicht gleich alles erzählen – von unseren besonderen Samstagen und allem anderen? Zumal ich endlich diese Wahnsinnsgeschichte loswerden wollte, aber was würde er dazu sagen?
    »Was?«, fragte sie sofort misstrauisch, und ich atmete tief durch, bevor es aus mir herausplatzte.
    »Tristan und ich hatten Sex – zwei Mal. Immer wieder samstags.«
    Vivians Mund klappte weit auf, während sie mich einige Sekunden sprachlos anstarrte.
    »Wie bitte? Du und Tristan, ihr hattet ... Sex? So richtig mit Reinstecken, und so?«
    Ich lachte. »Ja, zwei Mal mit ... äh … Reinstecken, und einmal hat er mich noch …«
    Jetzt wurde ich knallrot, schließlich war sie eine Fremde, der ich die schmutzigen Details erzählte. Aber ihr gefesselter, neugieriger Gesichtsausdruck machte es mir unmöglich, ihr irgendeine Information vorzuenthalten. Vivian würde mich nicht verurteilen. »Und einmal hat er mich befriedigt ... mit seinen Fingern.« Allein wenn ich daran dachte, wurde ich wieder feucht. »Bei dem Fotoshooting. Das war’s auch schon. Mehr war da gar nicht.« Genau, bis auf die Tatsache, dass ich unsterblich in ihn verliebt bin und mich in jeder Sekunde nach ihm sehne.
    »Wirklich nicht?«, bohrte sie halb streng, halb kichernd nach, und ich gluckste, wenn auch etwas angespannt.  »Also, äh … Ich kann sagen, dass zweieinhalb Mal mit derselben Frau weit über seinem Durchschnitt liegt. Daher kannst du dich schon mal glücklich schätzen. Und da er sowieso immer Gummis benutzt, kann auch nichts passieren.« Sie zuckte leichthin die Schultern, und ich wollte gleichzeitig im Boden versinken. Oh, Scheiße! Wie konnte ich nur

Weitere Kostenlose Bücher