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Immer wieder samstags

Immer wieder samstags

Titel: Immer wieder samstags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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ich könnte wieder normal weiterleben. Ganz sicher …

Mia ´pranked´ Engel
    E s war tagein und tagaus dasselbe. Einerseits hatte ich Angst, Angst vor Demütigungen, vor Schmerzen, aber auch vor den daraus resultierenden Tränen, egal, ob in der Schule oder zu Hause. Andererseits gab es auch positive Gefühle. Die Freude, ja, fast schon Glückseligkeit, Tristan zu sehen, sein Lachen, allein ihn beobachten zu können, erfüllte mich.
    Heute gab es jedoch weder Freude noch Glückseligkeit. Heute war ein richtig schlechter Tag. So schlecht, dass er glatt als Montag hätte durchgehen können. Allerdings war dieser vielleicht sogar der beste Montag in meinem Leben gewesen, zumindest teilweise. Die Minuten, als Tristan mich mit den Fingern befriedigte, er wegen mir hart wurde und sogar richtig nett war. Das war der pure Wahnsinn. Doch diese kleine Seifenblase platzte viel zu schnell, als er mich zurückwies. Nun war ich ihm nicht nur egal, er war auch noch sauer auf mich.
    Vielleicht, weil ich ihm den Gefallen nicht zurückgab, den er mir erwies? Aber wie sollte ich auch? Ich wusste ja nicht einmal, wie ich ein richtiges Gespräch mit ihm führen konnte. Wie sollte ich da erst den Mut dazu aufbringen, seinen perfekten Körper zu berühren?
    Den ganzen Abend lang hatte ich darüber nachgegrübelt, warum er so schrecklich wütend gewesen war. Aber ich kam einfach zu keinem Ergebnis.
    Also entschied ich mich dazu, ihn heute irgendwie abzupassen und mit ihm zu reden. Mit Sicherheit würde er mich erneut verletzen und beleidigen, aber ich wollte, nein, musste wissen, was in ihm vorging – vorausgesetzt ich hatte die Courage, meiner Entscheidung Taten folgen zu lassen, wovon ich eher nicht ausging.
    Kurzum, der Montag war schwierig, aber nichts gegen den Dienstag.
    Denn schon als ich das Schulgelände betrat, sahen mich alle an.
    Ich hörte die Leute hinter meinem Rücken tuscheln, registrierte meinen Namen, konnte aber ansonsten keine genauen Worte ausmachen.
    Die Jungs warfen mir ungewohnt anzügliche Blicke zu, die mich zum Stolpern brachten. Die Mädchen wiederum kicherten über mich und machten merkwürdige sexbezogene Bewegungen.
    Eine ungute Vorahnung beschlich mich.
    Also zog ich den Kopf ein – auch Schildkrötenmodus genannt – und eilte schleunigst ins Klassenzimmer. Doch auch dort ging das Getuschel und Getratsche weiter. Wenn ich nur etwas mehr Mumm in den Knochen besessen hätte, dann hätte ich meine Mitschüler gefragt, was schon wieder ihr Problem war. So aber betete ich einfach darum, dass der Tag ein schnelles Ende nehmen möge.
    Plötzlich schoben sich zwei blasse, große Hände in mein Sichtfeld, die sich auf meinem Tisch abstützten. Als ich hochschaute, sah ich in zwei blaue, belustigte Augen, die Augen des Schulschlägers Martin. Die Stirn runzelnd erwiderte ich verwundert seinen Blick. Seine Clique hatte mich bis jetzt eigentlich in Ruhe gelassen.
    »Hey«, grinste er.
    »Hey?«, gab ich unsicher zurück. Er kicherte.
    »Ich wollte dich etwas fragen.«
    »Was?« Skeptisch betrachtete ich ihn.
    »Würdest du mal kurz mit mir mitkommen, Mia?« Er lächelte mich offen an.
    Zumindest wusste er meinen Namen. Aber wie auch nicht, schließlich waren wir fast Nachbarn. Er wohnte nur zwei Häuser weiter. Im Sommer sah ich ihn mit den Jungs immer Fußball spielen.
    »Okay?«, antwortete ich noch misstrauischer, aber ich entschied mich, ihm vorerst zu folgen, denn der Unterricht würde erst in fünf Minuten beginnen, wie mir die Uhr über der Tafel bestätigte.
    Er ging in einem schwarzen weiten Angry-Birds-Shirt und einer Baggy-Pants, die irgendwo in seinen Knien schlackerte, voraus. Doch als er im Schulflur vor den Männerklos stehen blieb, wich ich zwei Schritte zurück.
    »Nein, nein! So ist das nicht!«, verteidigte er sich sofort mit erhobenen Händen. Ich runzelte zweifelnd meine Stirn, und er lachte. Dies ließ mich automatisch grinsen, weil er erstens so freundlich und sympathisch wirkte und zweitens, weil seine Fröhlichkeit einfach ansteckend war. »Ich will dir wirklich nur etwas zeigen, und es hat nichts mit Sex oder so zu tun. Okay?«, versicherte er mir eindringlich.
    Ich verdrehte meine Augen und bedeutete ihm, er solle vorgehen. Martin öffnete eine Kabine und ließ mich eintreten. Mir war nicht wohl zumute mit ihm in diesem engen Raum auf dem Männerklo …
    Meine Überlegungen wurden jedoch unterbrochen, als er auf die Innenseite der Kabinentür zeigte. Unfähig mich zu kontrollieren,

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