Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer wieder samstags

Immer wieder samstags

Titel: Immer wieder samstags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
Vom Netzwerk:
seine Hexe zu köpfen?«, blaffte ich.
    Vivi verzog ihren Mund lediglich zu einem himmelschreienden dreckigen Grinsen, während Tom nur wissend eine Augenbraue hob.
    »Ich wollte gerade was rauchen gehen. Und du siehst aus, als würde dir etwas Beruhigung guttun. Kommst du mit?«, erkundigte er sich mit vermeintlicher Engelsstimme.
    »Frag nicht so blöd!«, grölte ich. Ja, ich war die letzten Tage ständig überreizt und verdammt angepisst. Sogar noch mehr als sonst.
    Dieses dämliche Pärchen, das sich eben noch so angeregt über Taschentücher unterhalten hatte, machte die Flocke. Vielleicht hätte ich schon eher ein wenig rummotzen sollen. Ich war mir sicher, niemand brauchte in diesem Moment dringender einen entspannenden Zug aus einer erstklassigen Grastüte als ich.
    »Dann komm, Alter«, lachte Tommy und ging vor. Vivi folgte mir.
    Fluchend bahnte ich mir einen Weg durch die »tanzenden« Spacken und bekam gerade so aus dem Augenwinkel mit, dass Phil und Katha mein Mädchen ansprachen, und sie grinsten – absolut hinterfotzig.
    Ich blieb so abrupt stehen, dass sich Vivis spitzes Näschen in meinen Rücken bohrte. »Tristan!«, rief sie empört und verschüttete auch noch ihren scheiß Yogi Tee auf meiner Kehrseite. Nur diese Kräuterkuh brachte es fertig, ihren widerlichen Yogi Tee sogar auf einer Strandparty zu trinken. Rein, biologisch und gesund, bla, bla, bla.
    »Vivi!«, ätzte ich und wirbelte zu ihr herum. »Du hast …«, doch weiter kam ich nicht. Als ich mich vergewissern wollte, dass Mia mit Phil und Katha noch da waren, bevor ich Vivi zusammenschiss, waren sie verschwunden.
    Mein Herz setzte aus.
    »Gottverdammte Scheiße!«, wütete ich, bevor die Hexe auch schon ihre Stirn runzelte.
    »Was ist denn?« Unschuldig sah sie mich an. Ich derweil wollte nur brüllen: Mia, where the fuck is Mia? Aber Tom hielt mich davon ab, indem er mir in den Arm boxte.
    »Kommst du jetzt, oder was?«
    Misstrauisch starrte ich die Schlunze von meinem Bruder an und verengte die Augen zu bedrohlichen Schlitzen. Irgendwas war im Busch und sie hatte damit zu tun. Das beruhigte mich aber nicht wirklich, auch wenn Vivi mein Mädchen mochte und die gesamte letzte Woche jeden Tag mit ihr verbracht hatte. Wenigstens jemand, wenn schon nicht ich. Dafür war ich ihr sogar insgeheim dankbar. Dennoch konnte ich es auf den Tod nicht ausstehen, wenn irgendein Scheiß hinter meinem Rücken abging.
    Sogar Mias Verwandlung war Vivis Werk: der Push Up BH, das dezente Make up, die moderne Kleidung und die wild gelockten Haare, nicht zu vergessen die Intimrasur. Allein der Gedanke brachte meinen Ficker zum Zucken, dem ich jetzt aber keine Beachtung schenken konnte. Stattdessen machte ich mir eine Randnotiz, die Hexe ab heute einfach zu mögen und grinste sie an. Darauf riss diese die Augen auf, als würde sie sich um meinen Geisteszustand sorgen. Ich lachte nur und durchwühlte mit einer Hand ihre naturroten Haare. Ärgerlich runzelte sie die Stirn.
    »Ich hoffe, du passt auf sie auf!« Für einen kurzen Moment klappte ihr der Mund auf, aber dann lächelte sie beruhigend.
    »Ich liebe sie auch, weißt du.« Ihre klaren, blauen Augen schauten direkt in meine, bereits leicht glasigen.
    Bevor ich diesen verbalen Herzinfarkt nur ansatzweise verkraften konnte, zog sie mich auch schon bestimmend durch die Menge.
    »Aber jetzt komm! Wir müssen uns beeilen, du kleiner schwanzgesteuerter, verliebter Dummkopf. Du versaust noch alles. Die ganze Planung …«, murmelte sie vor sich hin, aber ich vernahm nur ein Rauschen.
    Hatte dieses Weib mir gerade indirekt zu verstehen gegeben, dass ich Mia Engel lieben würde? Wenn, war es sogar zu absurd, um darüber zu lachen.
    No fucking way! Ich, Tristan Wrangler, liebte nicht! Keinen! Nicht mal mich selbst! Rein aus Prinzip.
    Ich stolperte immer noch völlig verwirrt hinter Vivi her, bis wir die Treppen erreichten, die zum Kiesstrand führten. Erleichtert registrierte ich Phils breite Schultern in einer Gruppe von Leuten, die sich dort versammelt hatten, und setzte mich wieder in Bewegung. Als Tom bereits die Tüte angezündet hatte, entdeckte ich neben Katha mein Mädchen, was mich über meine eigenen Füße stolpern ließ. Vivi kicherte lediglich, weil ich fast auf die Nase fiel, und zerrte mich weiter.
    Es kostete mich meine gesamte Selbstbeherrschung, mir nichts anmerken zu lassen. Weder meinen Schock noch meine Latte. Vom Lagerfeuer leicht erhellt wirkte sie wie eine Erscheinung, während sie einen

Weitere Kostenlose Bücher