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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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ihre menschlichen Liebhaber auf, für die Künstler, die ihr im Gegenzug ihre Seele und ihr Leben schenkten.
    »Kalen!« Ihr Tonfall wurde bettelnd. Kalen hielt immer noch ihr Handgelenk fest, und sie sank gegen ihn. »Du musst mir ein Kind machen! Ich brauche ein Baby, um an mein rechtmäßiges Sidhe-Erbe zu kommen.«
    Er ließ sie los. »Tut mir leid, Leanna, aber ich kann dir nicht helfen. Überdies halte ich es für das Beste, wenn wir unsere Affäre ganz beenden.«
    Alle Farbe schwand aus ihrem Gesicht. »Du servierst mich ab?«
    »Deine Worte, nicht meine. Offen gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass du mich vermissen wirst. Wie viele andere Liebhaber hast du zurzeit? Fünf? Sechs?«
    »Sieben«, murmelte sie, »aber das sind Menschen! «
    »Sie sind Künstler, brillante noch dazu. Du genießt sie.«
    »Ein paar Monate lang, ja, ein Jahr, wenn’s hoch kommt. Sie sind zu empfindlich, um länger durchzuhalten.«
    »Was für ein Glück, dass es immer wieder neue Talente zu entdecken gibt!«
    »Nein, tu das nicht, Kalen!« Sie griff nach dem Saum seines Kilts. Diese Geste mutete verführerisch, anmutig an, und dennoch erkannte Kalen sie als das, was sie war: der verzweifelte Versuch einer verzweifelten Frau. Regungslos stand er da, während ihre Hand seinen Schenkel hinaufstrich.
    »Du bist … du bist bloß frustriert, weil deine Kunst nicht so gut ist, wie du es dir erhofft hast. Das können wir ändern. Mach mir heute Nacht ein Kind! Dann wirst du sehen, wie gut du sein kannst.«
    Hatte er sie jemals für betörend gehalten? Wieso hatte er sich gestattet, sie zu mögen, auch nur ein klein wenig? »Es wird kein Kind geben, Leanna.«
    »Aber … du kannst nicht einfach weggehen! Ich bin eine Leannan-Sidhe! Kein Mann kann mir widerstehen!«
    Er machte eine angedeutete, spöttische Verbeugung. »Ich habe es gerade getan.«

Kapitel 11
    E igentlich gab es keinen Grund zur Sorge. Während des Abendessens mit Christine konnte gar nichts schiefgehen. Sie besaß eine großzügige Seele, und sie konnte nicht kontrollieren, wie sie auf ihn reagierte. Nun, da Kalen sie gefunden hatte, war es absolut notwendig, dass er sie im Bett glücklich machte. Was kein Problem sein dürfte. In dreitausend Jahren hatte er sich ein recht großes Repertoire zugelegt, was die sinnliche Beglückung von Damen anging. Und er wusste, dass er Christine letzte Nacht befriedigt hatte.
    Trotzdem war er sich ihrer nicht vollkommen sicher.
    Er wählte konservative Abendgarderobe, die Christine hoffentlich zusagte. Sie bestand aus einer Weste mit Krawatte, Kniebundhosen und Stiefeln – alles aus dem späten achtzehnten Jahrhundert. Die Krawatte knotete er mit größter Sorgfalt und band das Haar im Nacken zusammen. Er war zufrieden mit seinem Äußeren, obwohl er die Hose nicht besonders bequem fand – sein Kilt wäre ihm lieber gewesen. Für einen Moment überlegte er, Christine in ihrem Zimmer nebenan abzuholen und zum Essen hinunterzuführen. Aber er entschied sich dagegen. Viel lieber wollte er bereits unten im Esszimmer sein und sehen, wie sie zu ihm kam.
    Auf die Treppe verzichtete er. Hier in der Burg brauchte er keine Angst zu haben, seinen Schutz aufzugeben, um seine Magie zu sammeln und ein Portal zu öffnen. Also versetzte er sich schlicht mittels Willenskraft ins Esszimmer, wo er seinen Platz am Kopf der Tafel einnahm.
    Unter Pearls Anleitung hatten die Brownies hervorragende Arbeit beim Decken des Tisches geleistet: ein makellos weißes Tischtuch, Meißner Porzellan, viktorianisches Silber. Sein Blick verharrte auf der etruskischen Vase voller Wildblumen. Ein Kerzenleuchter brachte die Waterford-Kristallgläser zum Funkeln. Kalen nickte zufrieden. Pearl mochte sich an Christine stören, aber sie war viel zu loyal, um seine Anweisungen zu missachten.
    Er nahm einen Löffel auf. Legte ihn wieder hin. Ihm war nach einem Glas Wein, aber er wollte die Flasche nicht öffnen, bevor Christine da war. Er zog sie aus dem Eiskühler. Chateau Valandraud Saint-Emilion. Sein bester.
    Dann prüfte er eine Gabel. Das Silber glänzte. Pearl musste die Heinzelmännchen heute gut im Griff gehabt haben. Er drückte einen Finger oben auf eine Zinke. Die Spitze war stumpf. Dennoch könnte dieses Essutensil durch sein Können und seine Magie zu einem tödlichen Wurfgeschoss werden – nicht ganz so effektiv wie Unis Kristallspeer vielleicht, aber immer noch tödlich. Über siebenhundert Jahre war es her, seit er seinen Speer eingesetzt hatte –

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