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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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anziehen … und auch nicht ausziehen. Tja, ist schon Nachmittag, also beeilen Sie sich lieber! Der Master ist um sechs wieder zurück, und er erwartet Sie dann im Esszimmer.«
    »Wissen Sie zufällig, wo er ist?«, fragte Christine und gab dabei vor, die Kleider auf dem Bett genauer zu betrachten.
    Pearl verzog das Gesicht, und ihr grauer Teint wurde noch dunkler.
    »Bei seiner Sidhe-Hure«, murmelte sie. »Vielleicht haben Sie ihm letzte Nacht doch nicht so gut gefallen, wie Sie dachten.«
     
    »Die kleine amerikanische Schlampe muss für das bezahlen, was sie getan hat, Kalen! Kein menschliches Wesen überlebt es, mich zu beleidigen.«
    Kalen streckte seinen Arm auf der Rückenlehne von Leannas butterweicher Ledercouch aus. Seine Pose war trügerisch entspannt, während er Leanna beobachtete, die vor ihm auf und ab lief, wobei ihre schwarzen Stilettos auf dem Marmorboden klackerten.
    Irgendwie – er vermutete mittels Magie – hatte sie ihren üppigen Körper in ein Kleid gezwängt, das kaum mehr als ein synthetischer Gummischlauch war. Ihre Kurven waren bis zur Unkenntlichkeit zusammengequetscht, und sie roch streng nach Öl. Das war höchst ärgerlich, denn sie wusste, wie sehr er dieses Kleidungsstück hasste.
    Ihre Bewegungen entbehrten der üblichen sinnlichen Grazie. Sie hielt den Rücken betont gerade und bewegte sich ruckhaft. Offensichtlich war sie nach Christines Zauber noch reichlich steif. Aber Leanna würde sich natürlich lieber selbst in die Hölle verdammen, bevor sie so etwas zugab.
    »Was interessiert dich eine kleine Hexe?«, fragte er gleichgültig. »Dann hat sie es eben geschafft, dich für ein paar Stunden auszuknipsen – na und? Vergiss es! Deine Zeit sollte dir zu schade sein, um nach ihr zu suchen.«
    »Zur Höllenpforte noch mal, Kalen! Wie kannst du das sagen?« Sie blieb vor der Couch stehen und beugte sich über ihn. Ihr schwacher Raffineriegeruch drang ihm in die Nase. »Die Geschichte ist schon in der ganzen Stadt rum. Diese verfluchten Punks haben es überall erzählt. Das ist beschämend!«
    »Und gut fürs Geschäft, schätze ich.«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Das ist nicht witzig!«
    »Das Gerede legt sich schnell wieder«, sagte er achselzuckend.
    »Nicht schnell genug. Ich will den Kopf der amerikanischen Hexe auf einem Silbertablett, vorzugsweise vor der Show heute Abend. Nur so kann ich meinen Ruf retten. Natürlich bringe ich sie erst hinterher um«, fügte sie nach kurzem Überlegen hinzu.
    »Du tust nichts dergleichen.«
    Sie winkte ab. »O nein, Kalen! Du redest mir das nicht aus. Ich weiß, wie zimperlich du bist, wenn es darum geht, Menschen zu töten, aber in diesem Fall steht mein Entschluss fest. Wo steckt sie?« Als er nicht antwortete, kniff sie die Augen ein wenig zusammen. »Ich weiß, dass du sie weggebracht hast. Dougal hat es mir erzählt.«
    Kalen nahm den Arm von der Couchlehne. »Du erwartest doch wohl nicht, dass ich dich zu ihr führe.«
    »Doch«, entgegnete sie, »genau das erwarte ich.« Sie schob die Unterlippe vor. »Wenn ich sie erst wiederhabe, verzeihe ich dir vielleicht, dass du sie weggebracht hast.«
    »Ihr Zauber war vollkommen harmlos. Sie verdient es nicht zu sterben.«
    »Verdammt noch mal, Kalen! Du hast kein Recht, dich in Sidhe-Angelegenheiten zu mischen. Wo hast du sie hingebracht?«
    »Ich habe sie nach Hause gebracht – in die Staaten.«
    Sie sah ihn unheilvoll an. »Ich glaube dir kein Wort!«
    Kalen machte eine ungeduldige Geste. »Vergiss die Hexe, Leanna! Sie ist deine Aufregung nicht wert. Und außerdem steht sie derzeit unter meinem Schutz, was bedeutet, dass du nicht an sie herankommst.« Er stand von der Couch auf. »Lass deine Wut an etwas anderem aus, vielleicht an einem Zombie oder einem Vampir. An irgendetwas, womit du dich bei Mac beliebt machen kannst.«
    Leanna warf ihm einen Blick zu, der für jeden Normalsterblichen tödlich gewesen wäre. »Wenn ich irgendwann so weit sinke, dass ich mich bei Mac beliebt machen will, wird Annwyn zu Staub zerfallen! Und überhaupt«, ergänzte sie mit einem bösen Lächeln, »wann habe ich eigentlich das letzte Mal erlebt, dass du dich wie ein beschissener Parapolizeihelfer aufspielst?«
    »Der Punkt geht an dich.« Den örtlichen Behörden zu helfen war zu Kalens Schande ein weiteres Risiko, das er sich nicht leisten konnte.
    Leanna wandte sich mit einem Schnauben ab, stolzierte zu einer schwarzen Lackkommode, auf der eine Waterford-Karaffe und sechs

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