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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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ersten Takten. Sie ähnelten den anderen beiden Stücken. Auch hier war ein Techno-Hintergrundrhythmus kombiniert mit dem Trommeln von Regentropfen, aber … anstelle der E-Gitarre erklang eine Reihe von akustischen Riffs. Sie stutzte. »Bist du sicher, dass das Manannán ist?«
    »Absolut sicher, Süße.«
    »Er spielt doch nie akustische Gitarre.«
    »Das ist etwas Neues, was er ausprobiert«, erklärte Mac und sah sie abwartend an. »Was meinst du?«
    Christine lauschte der Musik, die sie vollständig einnahm. Sie war anders, keine Frage, aber genauso faszinierend wie alles andere von ihm. »Sehr gut.«
    Seine Schultern entspannten sich sichtbar. »Super!«
    »Woher hast du das?«
    »Aus dem Green Seas Studio. Das, ähm, lag bei denen einfach so rum.«
    Green Seas war Manannáns Aufnahmestudio. Mac musste dort arbeiten, wenn er einen Schatz wie diesen dort raustragen konnte. Die Melodie wurde intensiver, dann verhaltener und wieder stärker. Eine sehr schrille Note ertönte und verklang, während die Musik von Moll in Dur überging, in ein herzerwärmendes, beruhigendes C-Dur, wenn Christine sich nicht täuschte. Automatisch wiegte sie sich im Takt.
    Mac stand auf und streckte ihr die Hand hin. »Möchtest du tanzen?«
    Christine musste lächeln, weil er so ernst war. »Klar, warum nicht?«
     
    Kalens Treffen mit Fiona war kurz und produktiv gewesen. Die Managerin seiner Galerie in Edinburgh war hervorragend gut organisiert, was er von einigen seiner Mitarbeiter auf dem Kontinent nicht behaupten konnte. Für Fiona war es überhaupt kein Problem gewesen, kurzfristig noch neue Werke in die nächste Vernissage aufzunehmen. Nun musste er die Bilder nur noch auftreiben …
    Christines Wohnung in Rom war schnell gefunden. Sie hatte eine Kirche in der Nähe erwähnt, und so brauchte er bloß dem Mann am Zeitungskiosk hundert Euro zuzustecken, und schon hatte er die Adresse. Das Haus war reichlich baufällig. Zu Christines Dachwohnung musste er fünf Stockwerke durch ein schmieriges Treppenhaus hinaufsteigen. Er fluchte. Wie konnte sie hier wohnen? In dieser Gegend wimmelte es von Zombies und anderen kranken Kreaturen. Sie konnte von Glück reden, dass sie noch am Leben war!
    Natürlich hatte sie ihre Tür mit Schutzzaubern gesichert, die recht stark waren, wie er zugeben musste, und die sie vor den meisten magischen Bedrohungen abschirmten. Gegen Kalen nützten sie allerdings nichts. Er durchbrach sie mit einem einzigen Wort und einem Fingerschnippen, bevor er die Tür aufmachte.
    Die Wohnung hatte nur ein Zimmer mit einem Fenster, das nicht zur Straße, sondern zu einem engen Luftschacht ging. Weil sie unmittelbar unter dem Dach war, kam wenigstens genug Licht herein. Die Möblierung war spärlich, funktional: ein schmales Bett, ein morscher Tisch mit passendem morschem Stuhl, eine wackelige Staffelei und davor ein Hocker. Die Möbel jedoch waren es nicht, weshalb Kalen der Mund offen stand.
    Alles war ein wildes Chaos an Farben. Falls es hier einen Millimeter gab, der Christines Pinsel entgangen war, konnte er ihn nicht entdecken. Blau- und Rottöne flossen die Wände hinauf und quer über die Decke. Unter seinen Füßen waren große Flecken aus Grün- und Goldschattierungen. Alle Formen waren fließend, wellenförmig, sinnlich. Die Wände waren mit horizontalen Linien bemalt, deren sanfte Wellen an die weite offene See erinnerten. Kalens Brust fühlte sich eng an. Christine hatte ihr Innerstes auf diese Wände projiziert. Hielt sie denn nie etwas zurück? Schützte sie sich selbst niemals?
    Er ging zu der Staffelei. Ihre Malutensilien lagen überall auf dem Boden verstreut. Auf dem ungemachten Bett daneben lag Kleidung. Ein großes Bücherregal, das ebenso wild bemalt war wie die Wände, enthielt eine bunte Büchersammlung. Und an dem Regal lehnte, wonach Kalen gesucht hatte: eine große Bildermappe. Er nahm sie, wand die Bänder auf und hob den Deckel.
    So unordentlich ihre Wohnung war – Christines Mappe war es nicht. Er spürte deutlich, mit welcher Sorgfalt sie jedes einzelne Blatt hineingelegt und die Reiter beschriftet hatte. Eines nach dem anderen nahm er die Aquarelle heraus und betrachtete sie.
    Es waren sämtlich abstrakte Bilder – die Sorte Kunst, die Kalen eigentlich hasste. Christines Arbeiten aber waren irgendwie … anders. Seit fünfzig Jahren handelte Kalen mit moderner Kunst, und bei aller Abneigung, mit der er sich gemeinhin über sie äußerte, erkannte er wahres Talent sehr wohl, wenn er

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