Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
Vom Netzwerk:
gemacht?«
    Ein Kloß in ihrem Hals machte ihr das Antworten schwer.
    »Nein«, sagte sie heiser und lehnte ihre Stirn gegen seine. »Ich könnte dich niemals hassen, Kalen. Ich liebe dich.«
    Sie fühlte seine Tränen auf ihrer Wange. »Danke.«
    296
    Nach einiger Zeit sprach er wieder. »Es wird ein paar Tage dauern, bis Mac so weit ist, dass er die Pforten öffnen kann. Da ist noch etwas, das du sehen solltest, bevor du deine Welt für immer verlässt.«
    Ihr Brustkorb wurde schmerzlich eng. Er dachte, ihre Liebeserklärung bedeutete, dass sie mit ihm nach Annwyn ging.
    »Was?«
    »DeLineas Galerie in Edinburgh. Für morgen Abend habe ich eine Vernissage geplant. Es wird meine letzte sein.«
    »Aber … was ist mit der Todesmagie? Mit den Dunkelfeen?«
    »Die Galerie ist extrem gut geschützt. Du wirst dort vollkommen sicher sein, versprochen.«
    Christines Gedanken überschlugen sich. Eine deLineaVernissage in Edinburgh miterleben? Vor wenigen Wochen noch wäre sie überglücklich gewesen. Jetzt jedoch wurde ihr bei der Vorstellung eiskalt, denn sie wusste, was sie tun musste, sobald sie von seiner Insel herunterkam.
    »Edinburgh wäre super«, sagte sie.
    Aber es würde unbeschreiblich hart werden, ihn zu verlassen, wenn sie erst einmal dort war. Wieder malte Kalen, während Christine schlief. Diesmal benutzte er Aquarellfarben, Christines bevorzugtes Medium. Sie lag zusammengerollt auf dem Bett, ein dickes Federkissen in den Armen. Über der Bettdecke war gerade noch ihre schöne keltische Knotentätowierung auf der rechten Schulter zu sehen. Doch in dieser Pose malte er sie nicht. Nein, er fertigte ein Bild von ihr aus der Erinnerung an, und zwar in einer Stellung, bei der sich ihre Wangen gewiss wieder entzückend röten würden. Auf seinem Bild war sie nackt, 297
    hatte die Beine weit gespreizt, und ihre Brüste waren zu sehen. Dunkles Haar fi el ihr über die makellosen Schultern, eine Hand ruhte auf ihrem Innenschenkel, als wäre sie im Begriff, all ihren Mut zusammenzunehmen und sich vor ihm zu befriedigen. Ihre andere Hand lag auf der oberen Wölbung ihrer einen Brust. Ihr Gesichtsausdruck war jener, mit dem Kalen inzwischen so wohlvertraut war: Liebe gemischt mit einer tiefen Verwundbarkeit. Ach, sie war so wunderschön! Und das Bild war … superb . Während sein Pinsel über das Papier huschte, wurde sein Glied hart. Die Erinnerung an Christine während ihrer Liebesspiele erregte ihn ebenso sehr wie das erhebende Gefühl, ein solches Kunstwerk zu schaffen.
    Er konnte sie nicht verlieren, und er würde es auch nicht!
    Obgleich er sie erst seit kurzem kannte, war ein Leben ohne sie überhaupt nicht mehr vorstellbar. Wenn er in ihr versank, wenn er sie streichelte, bis sie vor Wonne verging, und ihrer beider Magie um sie auffl immerte, fühlte er sich ganz. Nach siebenhundert Jahren, in denen er sich weniger als menschlich gefühlt hatte, war Christine erschienen und hatte ihm sein Ich wiedergegeben. Ihr Licht drang in den fi nstersten Winkel seiner Seele vor, brachte Vergebung, wo zuvor nichts als Schuld gewesen war. Er hatte ihr das Schlimmste erzählt, und sie wandte sich nicht von ihm ab.
    Dank ihrer Musenmagie begriff er endlich, was Uni ihn lehren wollte: Liebe. Liebe war das Leben selbst, die Essenz der Schöpfung, die Inspiration aller Kunst. In all den Jahrhunderten, die er seinen Speer geschärft hatte, hatte er den wahren Wert dessen, was er beschützte, den Wert des menschlichen Lebens, gar nicht erkannt. Jetzt tat er es.
    Für dieses Geschenk würde er Christine auf ewig ehren. 298
    Er würde sie nach Annwyn mitnehmen und sie Niniane und Lir als seine Frau präsentieren. Lir würde ihr eine unsterbliche Seele schenken, und sie bekämen Kinder, viele Kinder. Christine und er würden ein unendliches Leben fernab von Tod und allem Bösen führen.
    Und Christine wäre glücklich.
    Dafür wollte er sorgen.
    299
    Kapitel 17
    K alen! Hilf mir!«
    Es war Christine, die schrie. Götter! Kalen rannte in die Richtung, aus der ihr Schrei kam. Um ihn herum war ein solch fauliger, strenger Gestank, dass er beinahe würgte.
    »Kalen!«
    Nun war das Rufen hinter ihm. Das war unmöglich. Er drehte sich um, sein Kriegerinstinkt war hellwach. Noch fes- ter umklammerte er Unis Kristallspeer. Aber das konnte nicht sein! Seit siebenhundert Jahren hatte er die Waffe nicht mehr in der Hand gehalten.
    Seine Füße bewegten sich auf unebenem Grund. Er war in einer fauligen Hölle. Schatten formten sich und nahmen

Weitere Kostenlose Bücher