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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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verwandt.
    Und ihre Mutter war ein verfl uchter Alptraum. Hätte Mac doch bloß von Leannas Geburt gewusst, er hätte seine Schwester selbst aufgezogen! Aber er hatte keinen Schimmer gehabt. Ungefähr hundert Jahre später erst hatte Niniane ihm die Wahrheit gestanden – und ihn dazu verdonnert, sie für sich zu behalten. Seine Mutter sagte ihm klipp und klar, dass sie alles leugnen würde, sollte Mac jemals Lir von ihrem Seitensprung erzählen. Mac ging in Leannas Ankleidezimmer und blieb abrupt stehen. Hier lag eindeutig Todesmagie in der Luft: eine Aura von Pech und Schwefel. Bei näherem Hinsehen entdeckte er schwache Blutfl ecken in den Fugen zwischen den Marmorfl iesen. Mac schnupperte und nahm den Gestank von Dung und verfaulendem Abfall wahr.
    Er schloss die Augen. Verdammt! Leanna war nicht blöd. Sie sollte eigentlich zu klug sein, um mit Todesmagie herumzuspielen. Mac rief seine innersten Kräfte an und konzentrierte all seine Sinne auf den schwachen Nachhall dessen, was 306
    sich in diesem Raum ereignet hatte. Als die Vision kam, wurde ihm schlecht. Leanna, die sich in ihr eigenes Fleisch schnitt …
    das Blut sammelte … es verschüttete und zu einem spiegelverkehrten Ouroborous formte. Im Geiste sah er, wie sich ein Portal öffnete. Ein Dämon in weiblicher Gestalt mit wirrem schwarzem Haar und glühend roten Augen trat durch den brennenden Torbogen. Zwei entfernt menschliche Dunkelfeen drangen aus dem Portal und hockten sich der Dämonin zu Füßen. Eine leckte sich einen fi esen Speicheltropfen von ihren roten Lippen. Die Dämonin legte die Hände auf die Köpfe der Dunkelfeen, als wären sie niedliche Haustiere. »Diese Kreaturen verdanken mir ihre Befreiung aus Uffern. Sie und ihre Brüder werden deinem Befehl folgen«, sagte sie zu Leanna, »falls du dich als würdig erweist.«
    Leanna neigte den Kopf. »Wie kann ich dir dienen?«
    Die tiefroten Augen der Dämonin funkelten. »Zieh dich aus!«
    Gehorsam begann Leanna sich zu entkleiden. Mac ließ die Vision verblassen, weil ihm schlecht davon wurde. Christine hatte also recht gehabt: Leanna war zur Dämonenhure geworden. Warum? Was wollte sie, das ihr nur ein Dämon geben konnte?
    Kochend vor Wut ging er zu Leannas Schminktisch, wo der Todesgestank am stärksten war. Er riss die mittlere Schublade auf, indem er sowohl das Schloss als auch den Schutzzauber durchbrach. Das Fläschchen, das er in Leannas Hand gesehen hatte, angefüllt mit dunkelroter Flüssigkeit, lag in einem gepolsterten Samtkästchen. Er nahm es heraus. Das Fläschchen wärmte ihm zunächst bloß die Handfl äche, dann spürte er jedoch ein Brennen. Das Blut darin war mäch307
    tig. Er fühlte die Essenz: halb menschlich, halb Sidhe. Mächtig genug, um einen Ewigen herbeizurufen. Er musste sie vernichten, aber nicht hier, wo sich seine Kraft mit der dunklen vermengen würde, die Leanna bereits entfesselt hatte. Während er das Fläschchen in seine Tasche steckte, überlegte er, was er machen sollte. Hier auf Leanna warten? Oder abhauen und ein Treffen mit ihr auf seinem Territorium vereinbaren?
    Er entschied sich für Letzteres. Man konnte nie wissen, über wie viel dunkle Macht eine Dämonenhure verfügte, die halb Sidhe war. Außerdem wollte er erst hören, was Niall und Ronan berichteten, ehe er weitere Entscheidungen fällte. Er verließ das Hotel und donnerte auf seiner Norton den Hügel zu einem winzigen unauffälligen Sandsteinhaus hinauf. Als er die Lichter im ersten Stock bemerkte, runzelte er die Stirn. Er öffnete die Tür und sah rot. Ronan und Niall waren gar nicht bei Leannas Show. Sie fl äzten sich auf seinem Sofa, schlürften sein Guinness und glotzten MTV auf seinem Breitbandfernseher. Halbleere Kartons von einem China-Imbiss waren auf dem Tisch und dem Boden verstreut.
    Als wäre das alles nicht schon ärgerlich genug, bekamen die beiden gar nicht mit, dass er da war. Sie starrten viel zu gebannt auf seinen riesigen Flachbildschirm.
    »The Real World?«, höhnte Ronan und zeigte mit der Flasche auf die Mattscheibe. »Was soll denn an drei jungfräulichen Werwölfi nnen real sein, die sich eine Zweizimmerwohnung in London mit drei neuverwandelten Vampiren teilen? So was kann’s doch gar nicht geben!«
    »Wen juckt’s, ob das real ist oder nicht?«, erwiderte Niall.
    »Die haben Kameras in den Schlafzimmern.«
    »Was ist los, Jungs? Müsst ihr anderen dabei zugucken, weil ihr selbst nichts zum Vögeln fi ndet?«
    308
    Ronan sprang von der Couch und

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