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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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erstickte Christine beinahe und fühlte sich an, als würde sie ihr langsam, aber sicher ihr Innerstes verbrennen. Ihr blieb keine andere Wahl, als die Augen zu schließen und durchzuhalten.
    Ihr Entführer trug sie einen unebenen Hang hinunter, wobei Christine immer wieder mit dem Kopf gegen seinen Rü380
    cken schlug. Als er durch eine Art Portal ging, sah sie grünes Elfenfeuer durch einen Spalt in der Decke aufblitzen. Dann hörte sie, wie eine Tür zufi el, und gleich darauf trat vollkommene Stille ein. Der schwache Geruch von schwerem Lehm drang ihr in die Nase.
    Eine halbe Ewigkeit lang hörte sie nichts außer den schweren Schritten des Halbbluts und Leannas leichtfüßigeren. Schließlich blieben beide stehen. Wieder öffnete sich eine Tür und fi el hinter ihnen zu.
    »Dougal«, befahl Leanna, »lass sie runter!«
    Dougal gehorchte, indem er Christine auf den harten Boden fallen ließ. Sie verkniff sich einen Schmerzensschrei. Grobe Hände zurrten die Decke weg, bis ihr Kopf und ihre Schultern frei, ihre Arme aber noch fest im Blei eingebunden waren. Christine schöpfte gierig Atem. Dann erschien Leannas Gesicht über ihr. Ein grausames Lächeln umspielte ihre Lippen. Christine wandte den Kopf, so dass ihre Wange auf den Boden gespresst war, und sah sich um. Es dauerte eine Weile, bis sie etwas erkennen konnte. Sie lag auf der Erde neben einem hohen, aufrecht stehenden Stein. Vor ihr, in die letzten Strahlen der untergehenden Sonne getaucht, war die Grabmalsbühne, auf der Leanna ihre Touristenvorführungen veranstaltete. Aber dieser Ort befand sich nahe Inverness, nur gute zwanzig Meilen von Kalens Burg entfernt.
    »Wir sind über die Hünengräberroute hergekommen«, beantwortete Leanna Christines unausgesprochene Frage.
    »Der Feenkarren ist um einiges schneller, als es ein Landrover sein kann. Es wäre sogar noch schneller gegangen, hätte mein ach so gütiger Bruder nicht dafür gesorgt, dass sich Horden von Kreaturen auf den Routen zur Pforte drängeln. Aber das macht nichts. Jetzt sind wir ja hier.«
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    Grinsend beobachtete Leanna, wie Christine versuchte, sich zum Sitzen hochzurappeln, was natürlich sinnlos war. Ihre Arme und Beine waren immer noch in der schweren Bleidecke gefangen. Nach ein paar Minuten gab sie auf und legte den Kopf zurück auf die Erde.
    Leanna kicherte. »Unbequem? Genieße es, solange du noch kannst! Wenn wir hier fertig sind, wird deine gegenwärtige Lage die angenehmste Erinnerung sein, die du hast.«
    Christine überkam eine entsetzliche Angst. »Du praktizierst Todesmagie«, keuchte sie. »Du gibst dich mit Dämonen ab.«
    »Macht, meine Liebe, ist dort, wo die Starken sie fi nden.«
    »Todesmagie wird dich zerstören. Sie raubt dir das letzte bisschen Jugend und Schönheit …«
    »Schweig!«
    Christine ächzte, als Leanna ihren spitzen Absatz unmittelbar über ihren Rippen in die Bleischürze rammte. Ein heißer Feuerstrahl schoss ihr durch die Brust.
    »Meine Macht wird unendlich sein.«
    »Vollkommen … ausgeschlossen …«, keuchte Christine. Leanna lachte. »Deine Naivität ist richtig niedlich.«
    »Deine nicht«, erwiderte Christine atemlos. »Kein Dämon, der mächtig genug ist, um dir solche Kraft zu verleihen, wird dir deine Seele lassen.«
    »Ach ja? Du kennst dich mit Dämonen aus? Das wird deine … Verführung … um einiges erfreulicher für meine Herrin machen. Ja, ich glaube, Culsu wird ihren Spaß mit dir haben, kleine Hexe.«
    »Culsu – die Dämonin, die Kalens Volk vernichtet hat?«
    »Ja. Und genau deshalb ist Kalen auch zu unserer kleinen Party eingeladen.«
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    Kapitel 24
    W ieder schloss sich die Bleidecke über Christines Kopf.
    Sie schaffte es gerade noch, einmal tief Luft zu holen, bevor die Decke alles verdunkelte. Einen Moment später fühlte sie, wie sie hochgehoben und von Dougal weitergetragen wurde. Er stieg irgendwo hoch. Die Ränder der Decke wippten auf, und Christine erkannte, dass sie auf die Grabmalsbühne getragen wurde. Dort grinste der Oger sie eklig an und riss die Decke hoch. Christine kullerte heraus und landete unsanft auf den Holzbrettern. Erst nachdem sie sich wieder halbwegs gefangen hatte, bemerkte sie, dass die Bretter mit Blut bestrichen worden waren.
    Das Blut war heiß und mit einem Todeszauber versehen. Der Gestank erstickte sie fast, und sie wollte aufspringen. Doch das konnte sie nicht – sie konnte sich überhaupt nicht rühren. Dougals grünes Gesicht war über sie gebeugt, und nun erschien daneben auch

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