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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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hinterlassen. Christine fühlte sich unrein, benutzt, und ihr war übel.
    »Warum tust du das? Warum ich?«
    Leannas Blick hatte etwas von einer Wahnsinnigen. »Du hast mir Kalen weggenommen und dich auf meinen Platz als seine Muse gedrängt. Damit hast du mich von seiner Unsterblichenessenz abgeschnittten. Er wollte mir ein Kind schenken, seine unsterbliche Seele. Und dann bist du aufgetaucht und hast alles ruiniert!«
    Sie trat beiseite und wandte sich zu Dougal. »Bereite sie vor!«
    Der Oger-Sidhe kam näher und fesselte Christines Handgelenke und Knöchel mit bleiverstärkten Tauen an Eisenringe, die in die vier Ecken der Bühne eingelassen waren. Als er fertig war, nickte Leanna zufrieden. »Ja, so ist es gut.«
    »Nein«, sagte eine Stimme, »ist es nicht. Binde sie los – so- fort! «
    Die Sonne stand tief am Horizont, und der dämmrig graue Himmel hing schwer über der Stadt. An mehreren Stellen loderten Flammen auf. Ein Feuer war besonders nah und würde 386
    binnen der nächsten Stunde das Hotel erfassen. Kalen wandte sich verärgert vom Fenster ab. Nein, Leanna würde nicht mehr kommen. Und wo zum Hades steckte Mac?
    Ein ungutes Gefühl ließ ihm die Nackenhaare zu Berge stehen. Es musste etwas wirklich Schlimmes passiert sein, das Mac von diesem Treffen abhalten konnte. Hatten Leanna und Culsu die Pforten attackiert? Das konnte Kalen nur auf einem Wege herausfi nden.
    Wütend nahm er seinen Speer auf.
    Mac war gekommen.
    Der Göttin sei Dank!
    Seine Stimme erklang hinter Christines Kopf, und sie verdrehte das Genick, um zu ihm zu sehen. Leanna, die am Fuße des Altars stand, starrte ihren Bruder voller Verachtung an. Im nächsten Moment wurde Dougal aktiv und schob seinen bulligen Körper zwischen Mac und Christine.
    »Du bist hier nicht erwünscht, Mac Lir!«, raunte das Halbblut. Mac ignorierte ihn. »Mach sie los, Leanna, jetzt! Das sage ich kein drittes Mal.«
    »Von dir nehme ich keine Befehle entgegen.«
    »Nein«, sagte er schneidend, »du gehorchst nur denen deiner Gebieterin .«
    Er machte einen Schritt auf Christine zu, worauf Leanna knurrend einen Elfenfeuerblitz auf ihn abschoss. Mac hob einfach nur den Arm und wehrte ihn ab. Die Feuerkugel explodierte ein Stück entfernt im Schmutz.
    »Schnapp ihn dir!«, kreischte Leanna.
    Wieder zischte Elfenfeuer über das Grabmal, während Dougal auf Mac zustürmte und sich auf ihn warf, so dass beide 387
    Männer von dem Podest fi elen. Mit einem dumpfen Aufprall landeten sie auf der Erde.
    Leanna schloss die Augen und wurde sehr still. Als sie sie wieder öffnete, leuchteten ihre matten Pupillen rot.
    »Du wirst mich nicht besiegen!« Ihre Stimme klang befremdlich kehlig und tief. Gleichzeitig nahm sie einen Arm hoch und zielte. Rotes Dämonenfeuer blitzte aus ihren Fingerspitzen und traf sowohl Mac als auch Dougal. Christine zerrte an ihren Fesseln. Ein Schrei kratzte in ihrem Hals, wollte jedoch nicht recht herausdringen. Mac musste den Kampf gewinnen. Er musste! An die Alternative mochte sie gar nicht denken.
    Ihr Herz hüpfte vor Freude, als sie sah, wie Mac sich wieder aufrappelte. Er hatte einige Verbrennungen erlitten, aber er war auf den Beinen, wohingegen Dougal regungslos auf der Erde lag.
    Mac kam erneut auf das Grabmal zu. »Du bindest sie los, Leanna!«
    »Nein, die Hexe gehört mir.« Mit einem unverschämten Lächeln fügte sie hinzu: »Du kannst gern versuchen, sie selbst zu befreien.«
    Mac schwang sich auf die niedrige Bühne. Hastig malte Leanna eine Schattenrune in die Luft.
    Berkana . Erneuerung. Die spiegelverkehrte Form stand für Tod.
    Ein Feuerring schoss aus den Steinen und umschloss Christine und Leanna. Mac war ausgesperrt. Er stutzte kurz, bevor er ebenfalls eine Rune malte.
    Sowulo . Erfolg. Das Feuer erlosch. Leanna konterte mit derselben Rune, nur umgekehrt. Ver- sagen.
    388
    Wieder loderte das Feuer auf, diesmal höher und heißer.
    »Gib’s auf, Mackie ! Geh, und verkriech dich in Annwyn!
    Gegen meine Macht kannst du nichts ausrichten.«
    »Da sei dir mal nicht so sicher!«, erwiderte er ruhig. »Der Tod hat seine Schwächen.«
    »Große Worte für einen so kleinen Mann. Ich bin das langsam leid, Mac. Beenden wir es jetzt!«
    Ein Messer erschien in ihrer rechten Hand, und Christine hielt die Luft an. Im nächsten Moment, noch ehe Mac reagieren konnte, richtete Leanna die Klinge auf sich selbst. Ein breiter Schnitt tauchte auf ihrem Oberarm auf, und Blut quoll aus der Wunde, das zischend auf die Bühne tropfte und

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