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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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berührten. Dann öffnete die Schlange ihr Maul, um ihr eigenes Fleisch zu verschlingen.
    Ouroborous. Leben, Tod und wieder Leben. In der Antike stand dieses Symbol für Erneuerung und Wiedergeburt, die Essenz der Lebensmagie. Leben ohne Ende. Ein Symbol für Unsterblichkeit.
    Aber alles Gute besaß eine Schattenseite. Jedes Lebensmagiezeichen, jede Rune hatte ihr Gegenstück im Reich des Todes. Mit einer kleinen Handbewegung weckte Leanna die dunkle Essenz von Ouroborous.
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    Ihr vergossenes Blut reagierte sofort. Die Schlange erhob sich, schlängelte und wand sich. Der unendliche Kreis hob sich selbst auf, und Verfall erblühte wie ein zartes Bouquet. Aus dem Symbol für unendliches Leben war das Zeichen des ewigen Todes geworden.
    Leanna betrachtete die dunkle Schönheit dessen, was sie herbeigerufen hatte. Sie fühlte sich lebendig, unbesiegbar und stark genug, um alles zu tun, was nötig war, damit sie das bekam, wonach sie sich am meisten sehnte.
    »Ich rufe dich mit der Kraft meines Blutes.«
    Sie endete mit dem Namen des Dämons, jedoch nicht mit seinem ursprünglichen, denn kein Dämon würde zulassen, dass dieser bekannt wurde. Für die Menschen konnte ein Dämon mehrere Namen haben, und je älter er war, umso mehr Bezeichnungen gab es für ihn. Das Wesen, das Leanna anrief, hatte viele Namen, und der, den sie aussprach, war ihm von verängstigten Menschen verliehen worden, die längst nicht mehr lebten. Menschen, die sich einst selbst Etrusker genannt hatten.
    Der Dämon würde sie hören. Und falls es dem Wesen gefi el, würde es antworten.
    »Culsu, komm zu mir!«, fl üsterte Leanna.
    Eine ganze Weile blieb alles still. Sie sprach noch einmal:
    »Ich rufe dich an diesen Ort, in diese Zeit. Zeige dich!«
    Zunächst war da ein Zischen, dann schien die Todesrune gleichsam das Gewebe der Welt zu zerreißen. Schwarzer öliger Rauch stieg aus dem Nichts auf, begleitet von dem Gestank nach Pech und Schwefel. Langsam verdichtete sich der Rauch, sammelte Kraft und trank Energie aus Leannas Blut. Das Wesen nahm die Gestalt einer Frau an: groß, schlank und in einem engen schwarzen 56
    Gewand. Schimmerndes schwarzes Haar umrahmte ihr vollkommenes Gesicht, und die schwarzen Augen betrachteten Leanna ruhig.
    Das Wesen blickte sich um und sah verächtlich auf das Durcheinander auf der Frisierkommode, bevor es sich wieder zu Leanna wandte.
    Die Dämonin neigte den Kopf. »Hier bin ich.«
    Ihr Tonfall war herrisch, ihre Haltung frei von jedweder Unterwürfi gkeit, ihre Stimme selbstbewusst. Dennoch wusste Leanna, dass allein das Erscheinen der Dämonin bedeutete, dass sie tun würde, worum Leanna sie bat – falls sie den Preis akzeptierte, den die Dämonin dafür verlangte.
    »Warum hast du mich gerufen, Halbblut?«
    Leanna schluckte ihren Ärger ob der Beleidigung hinunter.
    »Da ist ein Mann …«
    Die Dämonin warf den Kopf in den Nacken und lachte.
    »Na klar! Der Mann ist die Wurzel aller weiblichen Probleme. Ein Mensch?«
    »Nicht ganz.«
    Das Wesen beäugte sie misstrauisch. »Sprich weiter! Was ist das für ein Mann, wenn er nicht ganz menschlich ist?«
    Leanna holte tief Luft. »Ein Unsterblicher.«
    »Einer der fünf?«
    »Ja.«
    Die Augen der Dämonin glühten rot. »Welcher?«
    »Du kennst ihn«, antwortete Leanna leise. »Du hast schon gegen ihn gekämpft. Deshalb rief ich dich und keinen anderen.«
    » Kalen .«
    »Ja.«
    Für einen Moment trat Schweigen ein. Als die Dämonin 57
    schließlich wieder sprach, klang es drohend. »Was willst du von mir?«
    »Kalen ist bereit, mir ein Kind zu schenken. Ich will, dass du dafür sorgst, dass das Kind eine unsterbliche Seele bekommt. Und zeig mir, wie ich mir diese Seele nehmen kann. Danach gehört Kalen dir.«
    »Und was bekomme ich für meine Dienste? Was gibst du mir?«
    »Was immer du willst«, fl üsterte Leanna. Die Dämonin musterte sie von oben bis unten. »Zieh dich aus, damit ich sehe, ob du die Mühe wert bist.«
    Leanna spürte ein Kribbeln zwischen ihren Schenkeln. Sie hatte geahnt, was die Dämonin wollen würde … und sie war bereit, es ihr zu geben. Außer ihrem dünnen weißen Seidenmorgenmantel trug sie nichts, und nun streifte sie ihn ab, so dass er ihr zu Füßen fi el und die Blutspritzer auf dem Boden bedeckte.
    Culsus rote Augen wanderten hungrig über Leannas Körper, und ihre Lippen bogen sich zu einem kalten Lächeln.
    »Deine Gestalt gefällt mir, Halbblut, und deine Magie ist stark. Ich werde tun, was du willst. Leg die Todesrune

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