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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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vor der Vereinigung, und ich werde da sein.«
    Rauch wirbelte um die Dämonin herum auf, und darunter glühte das Höllenportal rötlich. Als sie hindurchging, schloss es sich mit einem lauten Quietschen hinter ihr. Leanna starrte mit klopfendem Herzen auf die Stelle, an der das Portal gewesen war. Sie hatte es getan! Sie hatte einen Ewigen heraufbeschworen – Kalens alten Feind. Und sie hatte erreicht, dass er ihr sein Versprechen gab.
    Sie empfand ein solches Triumphgefühl, dass sie lachen musste. Sie würde unsterblich sein! Bald. Sehr bald!
    58
    Nachdem sie kurz zur Uhr auf der Kommode gesehen hatte, räumte sie eilig die Flasche und das Messer in die Schublade zurück. Es war nach drei. Sie hatte Galen Munro gesagt, dass er mittags zu ihrer Suite kommen sollte. Sicher wartete er schon auf dem Korridor, zu verängstigt, um zwischendurch auch nur pinkeln zu gehen. Der Death-Metal-Gitarrist stand kurz vor seinem ersten Plattenvertrag und brauchte unbedingt ihre Inspiration. Ihr Treffen mit Culsu erfüllte Leanna noch mit dunkler Energie, und sie freute sich darauf, sie weiterzugeben. Zum Glück war sie schon nackt. Bisweilen war es so mühsam, sich erst ausziehen zu müssen. Barfuß ging sie durch das Schlafzimmer und den Salon in die kleine Diele. Kaum öffnete sie die Tür, sprang Munro auf, sein Gesicht tiefrot.
    »Ich … ich …«
    Sie blickte auf seine zerrissene Lederhose und die Weste.
    »Zieh dich aus«, sagte sie zu ihm, während sie sich abwandte,
    »und geh ins Schlafzimmer!«
    Wie ein Hund folgte er ihr, riss sich das Hemd herunter und hüpfte auf einem Bein, dann auf dem anderen, um seine Hose abzustreifen. Schließlich stolperte er käsig, haarig und nackt ins Schlafzimmer.
    »Herrin«, keuchte er, »wie kann ich Euch erfreuen?«
    Er wurde noch bleicher, als Leanna den großen Schrank öffnete und hineinsah. Dann strich sie über den Griff ihrer Lieblingspeitsche.
    »Erfreuen?« Sie strich mit der Zungenspitze über ihre Oberlippe. »Nun, bring mir deine Handschellen, dann zeige ich es dir!«
    So erschöpft Christine auch war, als sie in den Zug nach Inverness stieg, konnte sie doch unmöglich schlafen. Wenigstens 59
    war das Umsteigen in Edinburgh problemlos gewesen, und sie hatte sich ein leeres Abteil ganz am Ende des Zuges gesucht. Dort sank sie in die zerschlissenen Polster, ihren Rucksack zwischen den Knien und todmüde. Aber auch nachdem der Zug aus dem Bahnhof gerollt war, konnte sie die Augen nicht schließen.
    Ihre Begegnung am King’s-Cross-Bahnhof machte sie immer noch nervös. War Mac ein Dämonenspion? Sie betete, dass er es nicht war. Dennoch war sie seit London ständig auf der Hut gewesen, hatte sich fortwährend umgedreht, ob ihr jemand folgte. Mac war es gelungen, ihre Hexensinne zu blockieren, und das jagte ihr eine gewaltige Angst ein. Erst ein einziges Mal zuvor in ihrem Leben hatte sie sich bei Magie geirrt, und dieser Fehler hatte Shauns Tod zur Folge gehabt. Denk jetzt nicht daran! Nein, das würde sie nicht. In den letzten zwei Jahren hatte sie es regelrecht zu einer Kunstform erhoben, nicht an Shaun zu denken. Sollte sie diese Erinnerungen jetzt wieder hervorkramen, würde sie wahnsinnig. Der Zug ließ die Stadt hinter sich und ruckelte durch die im Schlamm versinkende Landschaft. Als Christine gerade dachte, dass sie das Abteil wohl für sich behalten würde, ruckte es an der Schiebetür. Eine kleinere ältere Frau in einem rosa Wollpullover und einem Karorock mühte sich vergebens, die Tür ganz aufzuziehen. So viel dazu, dass Christine hier ihre Ruhe hatte. Seufzend stand sie auf und half der Frau.
    »Oh, danke sehr, meine Liebe!«, sagte die alte Frau mit einem hübschen irischen Akzent und sah sich um. »Wissen Sie, ob die anderen Plätze besetzt sind?«
    »Nein, außer mir sitzt hier niemand.«
    »Na dann.« Sie zog ihre gemusterte Reisetasche über die Schwelle, und Christine trat zurück, um ihr Platz zu machen. 60
    Der Zug schlingerte, und die Frau fi el beinahe hin.
    »Vorsicht!« Christine streckte eine Hand aus, um sie abzustützen.
    »Ach, wie ungeschickt von mir! Ich danke Ihnen vielmals.«
    »Nicht der …«
    Christines Hals wurde trocken, als es in ihren Fingern kribbelte und ihre Hexensinne erwachten. Plötzlich überkam sie ein heftiger Ekel. Und mit dem unbeschreiblich starken Ekel ging ein Anfl ug rohen Genusses einher.
    Ein Dämon!
    Christine erstarrte. Sie konnte weder sprechen noch sich bewegen, nicht einmal atmen. Ihre Brust war wie betäubt, ihre

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