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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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gottverlassenen fi nsteren Burg interessiert?«
    »Ich bin …« Sie konnte sich gerade noch rechtzeitig bremsen. Es war wohl kaum angeraten, dass sie einem Fremden erzählte, was sie vorhatte, selbst wenn der betreffende Fremde so niedlich und harmlos war. Tain und Kehkshut könnten überall ihre Spione haben. »Ich … ich habe sie in einem Buch gesehen.«
    Er sah sie fragend an. »In einem Buch?«
    »Und ich … ich bin schlicht neugierig, wie sie in echt aussieht.«
    »Neugierig.« Wiederholte er. »Neugier kann ziemlich gefährlich sein.«
    Sie zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und nahm ihren Rucksack wieder auf. Nachdem sie jetzt wusste, wo sie hinmusste, wollte sie sich auf den Weg machen. Aber Mac trat 49
    einen Schritt zur Seite, so dass er zwischen Christine und der Bahnhofstür stand.
    Sie räusperte sich. »Ich muss los. Hat mich gefreut!«
    »Bis zum nächsten Mal dann«, sagte er, nickte ihr zu und ging an ihr vorbei in Richtung Straße. Dabei streifte er mit einem Finger ihren Unterarm.
    Seine Berührung fühlte sich an, als würde in Christines Innerem ein tosender Fluss einen Damm durchbrechen. Das war Magie – Wassermagie, allerdings von einer Kraft, bei der es ihr fast den Boden unter den Füßen wegriss! Sie stolperte zur Bahnhofstür und hielt sich an der Klinke fest, um nicht umzufallen.
    Mac war bereits halb über die Straße. Er blickte sich um und winkte ihr zu, bevor er weiterging.
    Heilige Göttin! Was in aller Welt war das ? So etwas hatte sie noch nie gefühlt! Magie, gewiss, aber um ein Vielfaches stärker als ihre. Und dennoch hatte sie wenige Momente vorher überhaupt nichts gespürt. Mac hatte ihre magische Prüfung so geschickt und unbemerkt abgewehrt, dass sie nichts mitbekommen hatte. Könnte er ein Dämon sein? Nein, auf keinen Fall! Dämonen trugen kein Wasser in sich und besaßen folglich auch keine Wassermagie. Er könnte allerdings für einen Dämon spionieren. Oder für Tain. Sie blickte sich zur Straße um, doch Mac war nicht mehr zu sehen.
    »Gar nicht klug, Kleines«, raunte eine heisere Stimme. Erschrocken wandte sie sich um. Der Obdachlose, den sie vorhin gesehen hatte, wie er aus seinem Kartonzuhause gelugt hatte, stand so dicht hinter ihr, dass sie den Schmutz in den Poren seiner Nase erkennen konnte. Er öffnete den Mund und enthüllte drei verfaulte Zähne. Christine würgte beinahe, 50
    als ihr eine ranzige Mischung aus Zwiebeln, Fett und Alkohol entgegenschlug.
    Sie wich zurück. »W… wie bitte? Ich habe Sie nicht …«
    »Nein, gar nicht klug. Der sieht harmlos aus, aber ich sag dir, das ist er nicht!«
    »Wissen Sie, wer … was er ist?«
    Mit blutunterlaufenen Augen blickte er zur Straße und wieder zu ihr. »Nee, nee, mehr sag’ ich nicht«, murmelte der Mann. »Ich bin ja kein Vollidiot!«
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    Kapitel 3
    Da waren kleine Fältchen in ihren Augenwinkeln. Die Menschen nannten sie Lachfalten, aber Leanna lachte nicht. Sie stand im brutal hellen Ankleidezimmer ihrer Suite im »Inverness Palace Hotel« und starrte auf die Falten. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Falten! Ein Alptraum. Und die Ringe unter ihren Augen, auch wenn sie nur winzig waren, fand sie ebenfalls nicht witzig. Scharfe gebogene Falten umrahmten ihren Mund, und ihr Kinn wirkte weicher als noch vor wenigen Jahren. Ganz zu schweigen von ihrem Hals … Sie bog den Kopf nach hinten.
    Faltig, eindeutig faltig!
    Höllisches Uffern, sie sah aus, als ginge sie stramm auf die dreißig zu! Sie schnaubte wütend. Das war Ninianes Schuld. Wäre Leanna wie alle Vollblut-Sidhe in der keltischen Parallelwelt aufgewachsen, hätte sie reichlich Annwyn-Magie aufgenommen und stünde heute ganz anders da. Aber die Königin der Sidhe wollte nicht, dass ihr König von ihren Fehltritten in der Menschenwelt erfuhr. Es musste ein riesiger Schock für Niniane gewesen sein, als sie herausgefunden hatte, dass der Samen eines grobschlächtigen Highlanders sich in ihrem Schoß eingenistet hatte. Sie konnte das Baby gar nicht schnell genug loswerden. Leanna wuchs in einer elenden Hütte bei ihrem trinkenden Vater, einer verbitterten Stiefmutter und fünfzehn hungerleidenden Halbgeschwistern auf. Ihre Kindheit war von Hunger, knochenbrecherischer Arbeit, eisigen Wintern und den Schrecken geprägt gewe52
    sen, welche die englischen Soldaten verbreitet hatten. Es kam einem Wunder gleich, dass sie bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr überlebt hatte, als plötzlich ihr Monatsblut zu fl ießen begann, ihre runden

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