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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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gemeißelt. Selbst regungslos, wie er dort stand, umgab ihn eine angespannte Energie, die keinen Zweifel daran ließ, dass er jederzeit mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze zuschlagen könnte. Christine konnte ihn sich mühelos mit einem Schwert, einer Axt, einer Hellebarde, einem Gewehr oder einer halbautomatischen Maschinenpistole vorstellen – mit jeder Art von Waffe. Jetzt wollte sie ihn erst recht für den Hexenzirkel des Lichts anwerben. Mit diesem Krieger auf ihrer Seite hatte die Menschheit noch eine reelle Überlebenschance. Christine musste es schaffen, ihn nach Seattle zu bringen. Und sie würde es schaffen!
    Immer noch spielten die unsichtbaren Dudelsäcke. Die sechs weißgewandeten Sidhe begannen, mit den sechs Gästen innerhalb des Kreises zu tanzen, wobei ihre Schrittbewegungen entfernt an keltische Knotenmuster erinnerten. Leanna beobachtete die Szene mit majestätischer Miene und wog ihren üppigen Körper zu der Musik. Ihre blassgrauen Augen funkelten im Fackelschein. Derweil stand Kalen vollkommen ruhig neben seiner Geliebten und starrte auf einen Punkt im Wald außerhalb des Kreises. Er sah gelangweilt aus. Oder verärgert?
    »Hast du den gesehen?«, fl üsterte eine Frau unweit von Christine und zeigte auf Kalen. »Hätte ich mir doch bloß eine rote Eintrittskarte gekauft!«
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    »Ja, ich auch«, hauchte ihre Freundin sehnsüchtig. Und ich , stimmte Christine in Gedanken mit ein. Sie konnte gar nicht aufhören, ihn anzusehen. Zu allem Überfl uss reagierte ihr Körper spürbar, indem er an einigen Stellen fester, an anderen weicher wurde, als sie daran dachte, wie seine Berührungen sich in ihrer Vision angefühlt hatten. Seine Hände waren so warm und sicher gewesen, seine Lippen und seine Zunge so geschickt. Zwar war es eine rein mentale Verbindung gewesen, aber, Göttin, es fühlte sich körperlicher an als alles, was sie zuvor erlebt hatte! Allein sein Mund auf ihrer Brust hatte sie schon beinahe zum Orgasmus gebracht. Und jetzt war er hier, in Fleisch und Blut und fast zum Greifen nahe!
    Hitze fl utete ihr Inneres und sammelte sich als fl üssige Lava tief in ihrem Bauch. Ihre Magie strebte ihm entgegen wie eine Welle, die sich mit der vor ihr herrollenden zu vereinigen sucht. Unwillkürlich atmete Christine zischend aus. Als hätte er es gehört, ließ Kalen auf einmal den Blick wandern. Zunächst schweiften seine Augen mit zusammengezogenen Brauen über die Tanzenden im Kreisinnern. Christine hielt die Luft an, als sie über sie hinweggingen und dann gleich wieder zu ihr zurückkehrten. Unfähig, sich zu rühren oder auch nur den Kopf abzuwenden, stand sie da und starrte ihn an.
    Seine Augen weiteten sich ein wenig, und Überraschung funkelte in den dunklen Tiefen auf. Dabei hob er die Arme, als wollte er nach ihr greifen. Im selben Moment berührte Leanna seinen Arm und murmelte etwas, das Christine nicht hören konnte. Kalen warf ihr einen letzten, durchdringenden Blick zu, bevor er den Kopf zu seiner Sidhe-Geliebten neigte.
    »Ach du meine Fresse!«, quiekte die Frau neben Christine.
    »Hast du das gesehen? Er hat mich angeguckt!«
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    »Doch nicht dich, du dämliche Kuh!«, erwiderte ihre Freundin und zeigte mit dem Finger auf Christine. » Sie hat er angeglotzt. Wie’s aussieht, kennen die sich. Is’ wohl nich’ ihre erste Tour.«
    Christine schluckte.
    Sie hatte es sich also nicht bloß eingebildet. Kalen erkannte sie.
    Die Frau aus seinem Traum existierte wirklich. Sie war real und hier, auf Leannas Touristenveranstaltung. Kalen konnte sie spüren, riechen, ja, beinahe schmecken. Mit einer betörenden Mischung aus Lust und Magie lockte sie ihn zu sich.
    Und sein Körper reagierte vehement darauf.
    Leannas schöne kehlige Stimme drang an Kalens Ohr, aber er wusste beim besten Willen nicht, was sie sagte. Also murmelte er irgendetwas, von dem er hoffte, dass es die richtige Antwort war. Im Grunde war es ihm ohnehin egal. Die Steine, die Touristen, selbst die Luft, die er atmete, alles schien weit, weit weg zu sein.
    Seine Traumfrau war real. Seine Vision war kein Traum gewesen. Ihr Zauber musste reichlich stark sein, dass er den magischen Schutz seiner Burg durchdringen konnte. Zweifellos war sie eine Hexe.
    Interessant!
    Wer war sie? Wieder begegnete er ihrem Blick und hielt ihm einige Sekunden zu lange stand. Sie sah als Erste weg und errötete. Kalen fragte sich, was sie vorhatte, dass sie sich erst in seinen Liebesakt hineinzauberte und dann hier aufkreuzte. Für eine

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