Immortal 3 - Schwarze Glut
wieder gelegt, und jetzt sprach er deutlich leiser. Da die Musik so laut war, konnte Christine kein Wort verstehen.
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Vorsichtig trat sie noch näher heran. Seine Augen wichen keine Sekunde von dem Bildschirm, während er mit den Fingern wild mit der Maus herumfuhrwerkte und auf das Keyboard einhackte. Der Bildschirm reagierte jeweils mit grellen Lichtblitzen. Es sah wie eine Art Spiel aus. Er feuerte wahllos, knallte die Hand auf den Tisch und fl uchte.
Christine wagte einen weiteren Schritt und stolperte, doch der Teenager drehte sich nicht um. Als sie nach unten blickte, sah sie, dass sie beinahe über einen wirren Haufen gefallen wäre, bestehend aus einer Lederjacke, einer Gitarre und einem Rucksack. In diesem Moment wurde ihr klar, dass es sich um den Jungen vom King’s-Cross-Bahnhof handelte: Mac. Derselbe Junge, bei dem sie die verstörende Energie wahrgenommen hatte, der Manannán hörte und ihr erzählt hatte, wo sie nach Kalens Burg suchen sollte. Allerdings hatte er mit keinem Wort erwähnt, dass er Kalen kannte. Wer war er? Oder vielmehr: Wa s war er? Und wieso hockte er in Kalens Keller und spielte Computerspiele?
Es gab eine erneute Explosion auf dem Bildschirn, heller und größer als die vorherigen.
»Scheiße!« Wieder schlug Mac auf die Tischplatte, so dass alles wackelte. Dann wandte er sich von neuem dem Keyboard zu und hackte hektisch darauf ein, während er unablässig in sein Headset brabbelte.
»O Mann, wirf einen Feuerzauber, nicht diesen wirren Quatsch! Das ist ein schwarzer Dämon und nicht deine plüschige Großmutter!«
Christine blinzelte.
»Verdammt, warte nur bis … Gott, verdammt noch mal!
Da ist eine Horde Hirnfresser! Wenn du sie aufschreckst, sehen sie uns …«
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Die Explosionen auf dem Bildschirm wurden immer heftiger. Mac beugte sich ganz dicht zu dem Monitor, während er wie verrückt auf die Tasten eintippte und die Maus bewegte.
»Na gut, versuch’s! Jetzt, jetzt, jetzt – Scheiße!« Ein roter Blitz füllte den gesamten Bildschirm aus, bevor eine Figur darauf, die wie ein großer blauhäutiger Sidhe aussah, explodierte.
»Gott, verdammt!« Er riss sich das Headset herunter und pfefferte es auf den Tisch. »Ich bin verfl ucht noch mal umgebracht worden – schon wieder!«
Er stemmte sich vom Tisch ab, dass die Räder seines Stuhls kreischten, und murmelte noch einen Fluch. Dann nahm er seine Maus vom Tisch, knallte sie sich ein, zwei, drei Mal in die Hand und schleuderte sie mit einem weiteren Fluch gegen den Bildschirm.
Metall und Kunststoff zerbarsten in einem grünen Feuerstrahl. Christine machte erschrocken einen Satz zurück. Smaragdgrüne Funken stoben auf und fl ogen an ihr vorbei. Als sie verpufften, war von dem Monitor nur noch eine geschmolzene grüne Masse übrig. Mac lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und starrte auf das qualmende Resultat seines Wutausbruchs. Kopfschüttelnd atmete er langsam aus. Schließlich hob er die rechte Hand, zeigte auf den Trümmerhaufen und sprach eine einzige pulsierende Silbe.
Der Klang war erstaunlich rein und tief, so dass er wie ein Glockenschlag durch Christines Kopf hallte. Der zerstörte Computerbildschirm reagierte sofort, indem das geschmolzene Plastik sich zu einer leuchtenden Pfütze verfl üssigte. Mac machte eine Handbewegung, worauf sich die Flüssigkeit nach oben bewegte, bis sie wie eine blubbernde Quecksilberversion des alten Monitors anmutete. Es folgte noch eine Handbewe255
gung, und der Bildschirm war wieder da – so gut wie neu. Er fl ackerte einmal, dann ging er an.
Christine unterdrückte einen verwunderten Laut. Inzwischen war sie nur noch wenige Schritte von Mac entfernt. Eigentlich sollte sie schon halb zur Tür hinaus sein, aber eine Macht, die sie nicht begriff, hatte sie stattdessen immer näher zu ihm getrieben.
Die Bilder auf Macs Computer formten sich zu einem virtuellen Friedhof. Mit einem verärgerten Seufzer zog er das Tuch von seinem Kopf und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Christine musste ein Geräusch verursacht haben, denn plötzlich drehte Mac sich zu ihr um. Seine Augen begegneten ihren, genauso grün, wie Christine sie in Erinnerung hatte. Die blaue Halbmondtätowierung unter seinem linken Auge zuckte.
»Meine Fresse!« Er lehnte sich so weit auf seinem Stuhl zurück, dass Christine sich wunderte, wieso er nicht umkippte. Gleichzeitig breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
»Da hat die kleine Hexe also tatsächlich Kalens Burg gefunden,
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