Immortal. Dunkle Leidenschaft
holte sie als Erster ein. »Sie werden tun, was Sie mir versprochen haben: hier in Sicherheit bleiben, während wir uns überlegen, wie wir ihn herausholen!«
»Das war, bevor ich erfuhr, dass er in meinem Haus ist«, entgegnete Amber. »Ich werde hinfahren und ihn herausholen. Nein, warten Sie, ich werde den Dämon rauswerfen. Er drang in meinen Bereich ein, zerstörte hundert Jahre Hexerei und unseren heiligen Ort, und dafür wird er bezahlen!«
»Amber«, sagte Detective Simon betont vernünftig, »wenn Adrian als Unsterblichenkrieger da nicht rauskommt, was denken Sie dann, was Sie ausrichten können?«
Valerian mischte sich ein: »Auf jeden Fall hat sie einen Drachen dabei.«
»Und einen Werwolf«, ergänzte Sabina, die Arme trotzig vor der Brust verschränkt.
»Und einen Vampir«, stimmte Septimus ein.
Kelly blickte von einem zum anderen. »Ach, verdammt, ich kann wahrscheinlich auch etwas tun. Ich habe immer noch ein paar Beziehungen zur Unterwelt aus meinem alten Viertel – vergessen Sie, dass ich das gesagt habe, Detective. Aber die haben sicher Kontakte in Seattle, die uns helfen können.«
Amber schritt in dem großen weißen Wohnzimmer auf und ab. Ihre Gedanken überschlugen sich. »Die einzige Methode gegen eine Dämonenheimsuchung ist ein Exorzismus. Und für den brauche ich sehr viel Lebensmagie.« Ihr fiel ein, wie oft Susan von ihrem Hexenzirkel des Lichts geschwärmt hatte, von der Energie, die sie im Zirkel bilden konnten, wenn sie sich von überall her auf der Welt verbündeten. Angeblich konnten sie gemeinsam Wunder wirken. Aber brachten sie auch genug Kraft auf, um gegen einen Dämon anzutreten? Amber wusste es nicht.
»Also gut«, sagte sie schließlich. »Ich sage euch, was zu tun ist. Sabina, such du all meine Taschen ab und sammel sämtliche Kristalle zusammen, aufgeladen oder nicht. Dann brauchen wir kleine Beutel für sie. Septimus, du buchst uns den nächsten Flug nach Seattle – und bezahlst die Tickets. Das ist das Mindeste, was du tun kannst, nachdem du Adrian an den Dämon ausgeliefert hast. Kelly, fahr Adrians Laptop für mich hoch. Ich habe reichlich E-Mails zu verschicken.«
»Und was soll ich machen?«, fragte Valerian, der sich die Nase mit einem Papiertaschentuch abwischte, während die anderen sich bereits an die Arbeit machten.
»Du erholst dich von deiner Erkältung, denn ich brauche deine ganze Drachenstärke. Aber denk dran, wenn wir hinkommen, dass es mein Haus ist, und wenn du es zu sehr auseinandernimmst, solltest du lieber ein verflucht guter Heimwerker sein!«
Valerian grinste und stapfte in Adrians Schlafzimmer. Durch die offene Tür sah Amber, wie er sich aufs Bett warf und die Hände hinterm Kopf verschränkte. »Sabina!«, rief er. »Du kannst die Taschen gern hier drinnen durchsuchen.«
»Und ich?«, wollte Detective Simon wissen. »Haben Sie auch einen Auftrag für mich?«
Wenngleich ihm offensichtlich nicht behagte, was Amber vorhatte, schien er zu wissen, dass er sie nicht aufhalten konnte. Zudem spürte sie seine Wut auf den Dämon und seinen Wunsch, ihn zur Strecke zu bringen.
Dankbar lächelte sie ihn an. »Sobald ich meine E-Mails verschickt habe, möchte ich mit Ihnen und Ferrin reden. Wenn das hier klappen soll, brauche ich Hilfe von euch beiden.«
Kapitel 18
D ie Dämonin häutete Tain bei lebendigem Leib, und er tat nichts, um sie aufzuhalten. Blut floss ihm in Rinnsalen die Arme und Beine hinunter, selbst als er weinte, war es Blut, doch er gab keinen Mucks von sich. Adrian hingegen brüllte vor Zorn und zerrte mit aller Kraft an seinen Ketten.
Das reichte! Er musste hier raus und Amber vor ihnen schützen, und wenn er sie in ein Bankschließfach sperren und jede Göttin des Universums zu ihrem Schutz herbeirufen musste! Leuchtend weiße Magie durchflutete ihn und bündelte sich gegen die Dämonin und ihr grausam gründliches Messer.
Sofort drehten sie und Tain sich gleichzeitig zu ihm um und schleuderten ihm einen schwarzen Zauber entgegen. Adrian krachte gegen die Wand, dass die Balken hinter der Tapete barsten.
Ein mörderischer Schmerz loderte wie eine Feuersbrunst in ihm auf. Er war am Ende und sein gewöhnlich schnell heilender Körper geschwächt von der Folter. Ihm blieb nichts anderes übrig, als Flüche in jeder Sprache auszustoßen, die er kannte, von Altägyptisch über Babylonisch bis hin zu heutigem Englisch.
Die Dämonin zog Tain jeden Millimeter Haut ab und legte die Streifen sorgfältig beiseite. Unwillkürlich
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