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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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fragte Adrian sich, was sie damit vorhatte. Tain klammerte sich an die Wand, um nicht umzukippen. Sein Körper war blutbedeckt, und Wimmerlaute drangen ihm aus der Kehle.
    In fassungslosem Schweigen musste Adrian mit ansehen, wie die Dämonin ihr Werk vollendete, bevor sie ihr Messer sorgsam abwischte und es zurück auf den Tisch legte. Ihr Körper war von Tains Blut überzogen.
    »Es ist vorbei, Liebster«, sagte sie sanft. »Bist du bereit, mit der Heilung zu beginnen?«
    Tain nickte und streckte ihr hilflos die Arme entgegen. Nun verwandelte sie sich wieder in den männlichen Dämon, immer noch nackt, und hob den Sari auf, in den er Tain wickelte. Anschließend hievte der Dämon sich Tain über die Schulter. Ehe er ihn zur Tür hinaustrug, warf er Adrian noch einen Blick zu. Seine schwarzen Augen glühten triumphierend.
     
    Acht Stunden nach dem Gespräch mit Septimus versammelte Ambers Gruppe sich vor dem Haus in Seattle. Für ahnungslose Passanten sah das Haus vollkommen normal aus, wie immer, außer dass sich die Zeitungen, die niemand hereingeholt hatte, auf der Treppe stapelten. Ambers Hexenaugen dagegen sahen, dass es von Dunkelheit bedeckt war, einer Hülle aus schwarzer Magie, die es vollständig umfing. Valerian, Septimus und Sabina konnten es ebenfalls sehen und wirkten bestürzt.
    Septimus hatte sie in seinem Privatflugzeug nach Seattle fliegen lassen, allerdings nicht in dem, das Valerian und sie aus dem Eis gerettet hatte, wie Amber erleichtert feststellte. Sie waren auf Seattles Shuttle-Flughafen gelandet, und weil es spät war, hatte Septimus ihnen eine Limousine geordert, die bei der Landung bereits auf sie wartete und sie zu Ambers Haus fuhr.
    »Was ist?«, fragte Kelly, die nichts Ungewöhnliches erkennen konnte. Sie hatte darauf bestanden, sie zu begleiten, nicht weil sie sich wegen ihrer Beziehung zu Septimus schuldig fühlte, wie sie Amber erklärte, sondern weil sie Adrian mochte und ihm helfen wollte.
    »Todesmagie«, antwortete Amber. »Er hat das Haus damit umhüllt.«
    Dunkelheit stieg schwarz und zäh wie Teer aus dem Dachfirst, bedeckte die Fenster und Türen und sickerte ins Fundament. Sie sollte den Schutz vertreiben, der seit den Zeiten von Ambers Ururgroßeltern über diesem Haus lag. Sie kochte vor Zorn, während ihr zugleich eisig kalt von der Unmenge schwarzer Magie wurde.
    Detective Simon als normaler Mensch konnte natürlich auch nichts davon sehen, glaubte ihr aber. Die Hände in die Hüften gestemmt, betrachtete er das Haus.
    Amber war es gelungen, die meisten Mitglieder des Hexenzirkels zu erreichen und ihnen die Situation zu schildern. E-Mails waren hin- und hergeschickt und jede Menge Ideen geäußert worden. Aber letztlich lief es immer wieder auf die eine Frage hinaus: »Was sollen wir für dich tun, Amber?«
    Sie war ihnen unendlich dankbar, dass sie sie ohne weiteres in ihrem Kreis aufnahmen. Ebenso gut hätten sie ihr sagen können, sie wäre schließlich nicht Susan, Ambers Probleme interessierten sie nicht, oder sie wäre schuld an Susans Tod. Aber der Zirkel zeigte sich ausnahmslos mitfühlend und hilfsbereit.
    Sie alle hatten Susan gemocht und waren wild entschlossen, bei dem Versuch zu helfen, das Wesen aufzuhalten, das sie umgebracht hatte.
    Amber hatte ihnen erklärt, was sie vorhatten, und die Hexen meinten, es könnte funktionieren. Anschließend hatte sie es Valerian, Sabina und Detective Simon erzählt, die es ihr allerdings ausreden wollten.
    »Du gehst auf keinen Fall allein da rein!«, protestierte Valerian.
    Amber betrachtete die dicke Schwärze vor der Tür. »Vielleicht kann ich gar nicht hinein.« Mit diesem Hindernis hatte sie nicht gerechnet.
    »Ich kann hineingehen«, schlug Septimus vor.
    »Stimmt, aber das nützt uns nichts«, wandte Amber ein. »Was ich machen muss …«
    Septimus sah sie nachdenklich an, achtete jedoch darauf, ihr nicht in die Augen zu blicken. »Wenigstens kann ich hinein. Vielleicht kann ich dir von drinnen Zugang verschaffen.«
    Ehe irgendjemand widersprechen konnte, stieg er die Stufen zur Veranda hinauf. Ohne Schwierigkeiten öffnete er die Tür, die nicht verschlossen schien, und ging hinein. Der schwarze Magievorhang bewegte sich nicht.
    Drei Sekunden später flog er rückwärts wieder heraus. Sein Körper wurde in hohem Bogen durch die Luft geschleudert und landete unsanft unten vor der Treppe.
    Noch bevor Kelly bei ihm war, hatte er sich wieder aufgerappelt. Er war unverletzt, aber sichtlich wütend. »Oder auch

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