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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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kannst du nicht umgehen.«
    »Was ist, wenn ich dir sage, dass mir nichts an Amber liegt?«, entgegnete er. »Dass sie nur eine Frau von vielen ist?«
    Tains Grinsen verbreiterte sich. »Dann wüsste ich, dass du lügst. Sie bedeutet dir sehr viel. Ich habe gehört, wie du sie wieder und wieder beschützt hast, selbst als du dafür eine Niederlage hinnehmen musstest. Du bist in sie verliebt, und sie zu verlieren würde dich innerlich zerfressen. Entsprechend wärst du zu allem bereit, um diesen Schmerz zu lindern.«
    Verstohlen befingerte Adrian die Fesseln, die nicht nur aus sehr dicken Ketten bestanden, sondern zusätzlich mit einem Zauber gesichert waren. »Warum hast du so lange gewartet? Wenn du dich seit siebenhundert Jahren quälst, hättest du die Welt doch früher vernichten können.«
    Tain strahlte, als hätte Adrian genau die Frage gestellt, auf die er wartete. »Ich war nicht bereit, weil ich immer noch Hoffnung hegte. Als er mich schließlich überzeugt hatte, dass keine mehr bestand, wussten wir, dass es für mich Zeit zum Sterben war. Ich sah die junge Hexe in der Zwischenwelt, als ich in der Eishöhle war. Sie sprach mit mir, und es war höchst interessant, denn sie erzählte mir von ihrer Schwester. Mir war sofort klar, dass Amber genau der Typ Frau ist, den du magst. Und hattest du dich erst in sie verliebt, konnte ich zuschlagen.«
    »Dann hast du den Dämon angestiftet, Ambers Schwester zu töten, um uns zusammenzubringen?« Adrian fuhr sich mit der Zunge über die rissigen Lippen. »Wie süß von dir.«
    »Ich fand’s bedauerlich«, sagte Tain, und es klang sogar aufrichtig. »Susan war faszinierend, und sie liebte ihre kleine Schwester wahrhaftig. Aber ich musste irgendwo anfangen, und Ambers Lebensmagie war stark, deshalb brauchte ich sie.«
    »Er hat dir also alle Menschlichkeit genommen«, stellte Adrian fest. »Wie ich dich kannte, hättest du niemals Unschuldige verletzt. Vor allem Hunter wird dir das nie vergeben.«
    »Ach, Hunter«, sagte Tain versonnen, »der starke Krieger ohne Gnade! Ich glaube, ich habe auch ihn übertroffen.«
    In diesem Moment kam Adrian gleich zu zwei furchtbaren Schlüssen. Der erste war, dass er Tain wirklich verloren hatte, und das schon lange, denn der Mann, der ihm gegenüberstand, war nur noch die Hülle seines Bruders.
    Und der zweite Schluss war der, dass er es mit weit Fürchterlicherem als einem uralten Dämon zu tun hatte, nämlich einem Unsterblichenkrieger, der sich auf die Seite des Bösen geschlagen hatte. Die mächtigste Lebensmagie, die jemals geschaffen wurde, war im Begriff, sich gegen alles zu wenden, was schützen wollte.
    »Scheiße!«, zischte Adrian.
    Ihm war klar, dass er seine Strategie ändern musste. Statt Tain zu retten, sollte er sich selbst von hier befreien, um seinen Bruder aufzuhalten. Er empfand es beinahe als Erleichterung, seine Gedanken wieder auf etwas zu lenken, womit er sich auskannte: Flucht und Kampf. Über Tain und seine mentalen Probleme konnte er sich später Gedanken machen.
    Just in diesem Augenblick glitt der Dämon in weiblicher Gestalt herein, in ein sariähnliches Gewand gehüllt. Adrian beobachtete angewidert, wie Tain den Arm um die Dämonin legte und sie an sich zog.
    Prompt hob sie ihr Kleid und schob sich rittlings auf Tains gebeugtes Knie, rieb ihren Schritt daran und stieß wohlige Laute aus.
    »Wenn ihr zwei Sex haben wollt, könnt ihr das bitte unten machen? Oder, noch besser, bindet mich los, dann lasse ich euch allein, und ihr dürft rummachen, wie ihr lustig seid.«
    Die beiden ignorierten ihn. Tain küsste die Dämonin lange und leidenschaftlich. Sein Gesicht war vor Erregung gerötet. »Ich liebe dich«, sagte er.
    Die Dämonin lächelte ihn an. Ihr Gesicht war schöner als das einer Göttin. »Es ist Zeit«, murmelte sie.
    Schlagartig wirkte Tain ängstlich. »Kann es nicht noch ein paar Minuten warten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass wir nicht warten können. Am dritten Tag zur dritten Stunde nach Mitternacht. So hat es stets zu sein.«
    »Ach ja?«, mischte Adrian sich sarkastisch ein. »Muss nervig sein, wenn ihr die Zeitzonen wechselt! Lästige Rechnerei.«
    Nach wie vor beachteten sie ihn überhaupt nicht. Tain schluckte. »Na gut. Ich mache mich bereit.«
    Die Dämonin trat lächelnd einen Schritt zurück, während Tain begann, sich zu entkleiden. Den Anzug und das Hemd, die er fallen ließ, legte die Dämonin sorgfältig zusammen und beiseite. Unterdessen starrte Adrian

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