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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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arbeitete Doppelschichten und mühte sich vergeblich, die Stadt zu sichern. Die Vampire waren zu gut organisiert, die Dämonen froh, sämtliche Hemmungen ablegen zu können. Septimus, der ihnen helfen könnte, sie im Zaum zu halten, hatte in Los Angeles alle Hände voll zu tun.
    Als eine Hexe aus Ambers örtlichem Zirkel ermordet wurde – man hatte sie bis zu ihrem Haus verfolgt und dann unmittelbar vor ihrer Tür niedergemetzelt –, lud Amber die anderen ein, vorerst bei ihr zu wohnen. Sie nahmen das Angebot dankbar an und kamen. Einige waren bleich und verängstigt, andere wütend und aufgebracht.
    »Die Göttin wird Vergeltung üben«, sagte eine von ihnen.
    »Oder Adrian tut es«, versprach Amber.
    Mit einem Dutzend Hexen zusätzlich war das Haus recht überlaufen, was Valerian wahnsinnig machte. Aber sie halfen bei der Suche nach dem Zauber und hielten den Kontakt zu den Hexen des Lichtzirkels.
    Doch ganz gleich, wie eifrig sie sich bemühten: Beltane rückte näher, und sie hatten noch keinen einzigen Anhaltspunkt. Das Problem war, wie eines der Zirkelmitglieder sagte, dass der Ruf wahrscheinlich mündlich weitergegeben worden war, da die Hexen zur damaligen Zeit meist weder lesen noch schreiben konnten. Außerdem war es während der Hexenjagd lebensgefährlich, Zaubersprüche aufzuschreiben. Wie Adrian erzählte, war der Zauber zum letzten Mal vor siebenhundert Jahren benutzt worden, folglich war es durchaus möglich, dass Aufzeichnungen über ihn während der Inquisition im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert zerstört worden waren.
    Andererseits, so ein anderes Zirkelmitglied, hatte die Inquisition über alles und jeden ausführlich Buch geführt. Zirkelmitglieder in Europa wurden losgeschickt, um in den Archiven nachzusehen, ob während der Inquisition eine Hexe »befragt« worden war, die den Ruf kannte.
    Adrian half bei der Recherche, wenn er nicht gerade draußen war, um die Stadt vor Dämonen und Vampiren zu schützen, und versuchte außerdem, seine Brüder ausfindig zu machen für den Fall, dass der Zauber nicht gefunden wurde oder nicht wirkte. Er machte allerdings keine Anstalten, Seattle zu verlassen. Im Grunde war er bei Amber eingezogen, wenngleich er es nicht offen aussprach. Stillschweigend ließ er sich Sachen aus seinem Haus in Los Angeles kommen und richtete sich so allmählich immer mehr bei ihr ein.
    Darüber hinaus vereinte er seine Magie mit der der anwesenden Hexen im Haus, um es noch besser zu schützen als sein eigenes. Der Dämon würde zweifellos wiederkommen, erklärte er, deshalb mussten sie das Haus zu einer Festung machen.
    Valerian blieb ebenfalls bei Amber, wenn er nicht gerade Sabina und ihre Werwolfsfamilie besuchte oder Adrian half. Zwar jammerte er über die enorme Frauenquote im Haus und beschwerte sich, nie Zeit im Bad abzubekommen, aber er blieb und verbrachte die Nächte größtenteils auf der Veranda, wo er Wache hielt. Als Amber sich bei ihm bedankte, konterte er mit dem Hinweis, er wäre bloß draußen, um dem Geschnatter der Weiber drinnen zu entkommen. Sie lächelte und beließ es dabei.
    Der dreißigste April nahte, und der Lichtzirkel hatte immer noch keine Spuren des Zaubers aufgetan. Desgleichen blieb Adrians Suche nach seinen Brüdern erfolglos. Sie erwiesen sich als noch unauffindbarer als der Zauber.
    »Ihr solltet Pager haben«, sagte Amber eines frühen Morgens im Bett.
    Sie schliefen jede Nacht, die Adrian nicht draußen kämpfte, in einem Bett, doch obwohl er sie mit einer unglaublichen Zärtlichkeit und manchmal einer überwältigenden Wildheit liebte, spürte sie, dass sie ihn verlor.
    Sie hatte das Gefühl, dass er sie verlassen würde, sobald die anderen Unsterblichen aufkreuzten – nicht auf eine grausame oder unsensible Art, sondern um sie in Sicherheit zu bringen, während er in die Schlacht gegen Tain zog.
    Vielleicht war ein klarer Schnitt das Beste, sagte sie sich. Ich kann mein Leben weiterführen, während er als Unsterblicher weitermacht, der die Welt rettet. Er wird die Jahrhunderte durchleben, und ich verbringe den Rest meines Sterblichenlebens wie ein normaler Mensch. Mit diesem Gedanken brach sie ab und beschloss, dass es so für sie beide das Vernünftigste war.
    Dann drückte ihr der Schmerz das Herz zusammen. Aber ich werde ihn vermissen!
    »Das ist der Ruf«, antwortete er, und seine tiefe Stimme vibrierte im Halbdunkel, »ein Unsterblichen-Pager.«
    »Ich dachte eher an etwas Aktuelleres.«
    Er lachte leise und zeichnete

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