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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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bereuen, dann zeigte er es nicht. Er war zu einem Monster geworden, bereit, alles und jeden zu opfern, um seinen eigenen Schmerz zu lindern. Und Amber war ziemlich sicher, dass er sich nicht durch gutes Zureden von Adrian aufhalten ließ.
    Natürlich wusste sie, dass Adrian ihr nie vergeben würde, sollte sie Tain zu Fall bringen. Selbst wenn er verstand, dass sie keine andere Wahl hatte, würde in dem Moment jedwede Zuneigung, die er für sie empfand, unwiederbringlich sterben.
    Als sie Valerian zunickte, fühlte sie, wie die Distanz zwischen Adrian und ihr noch ein bisschen größer wurde. »Ich verspreche es«, sagte sie, »und ich werde mithelfen, das schwöre ich.«
     
    Mit Hilfe der anderen Hexen, die im Haus mit anpackten und eifrig recherchierten, war es Amber schließlich möglich, etwas Greifbares über den Dämon in Erfahrung zu bringen.
    »Wir wussten bereits, dass er das Geschlecht und die Erscheinung ändern kann«, berichtete sie Adrian eines Nachmittags. »Und uns sagte er, dass er ein Sohn des ägyptischen Schlangengottes Apep ist. Zugleich wusste er, dass uns das nicht viel brachte, weil Apep offenbar Hunderte von Söhnen zeugte oder zumindest viele Dämonen behaupten, Abkömmlinge von ihm zu sein.«
    Sie schob ihm einen dicken Wälzer zu, den eine der örtlichen Hexen gefunden hatte, und tippte auf die aufgeschlagene Seite. »Dieser hier taucht in zahlreichen Kulturen in den unterschiedlichsten Gestalten auf. Die Ägypter, die Etrusker, die Römer, die Kelten und die Altnordischen haben alle andere Namen für ihn. Im alten Ägypten nannte er sich Bakira. Klingelt da etwas bei dir?«
    »Ich kannte ihn nicht als Bakira.« Adrian lehnte sich zurück, und dieser distanzierte Blick trat in seine Augen, der Amber immer wieder daran erinnerte, dass er ein uraltes mysteriöses Wesen war. »Den Namen legte er sich erst später zu. Ich kannte ihn als Kehksut, und ich habe gegen ihn gekämpft – und gesiegt. Er konnte entkommen, bevor ich ihn tötete. Seth rettete ihn, aber das nur nebenbei, doch er war sehr geschwächt. Danach wechselte er immer wieder den Namen und die Verkleidung, aber weil seine Kraft so gering war, kümmerten wir uns nicht mehr um ihn. Inzwischen hat seine Stärke sich verzehnfacht.« Er sah verärgert aus. »Wir hätten ihn nicht ignorieren dürfen. Das war ein Fehler.«
    »Du scheinst gar nicht überrascht«, stellte Amber fest. »Wusstest du das schon?«
    »Ich habe es vermutet, als ich in dem Turmzimmer war. Er wusste genau, wo ich am verwundbarsten war, dass er mich am tiefsten verletzen konnte, indem er Tain gegen mich aufbrachte. Mit anderen Worten: Er kannte mich.« Resigniert blickte er auf die Buchseite. »Das hier bestätigt nur meinen Verdacht.«
    Amber beugte sich über das Buch. »Ich hatte auf etwas mehr Euphorie gehofft. Wenn wir seinen richtigen Namen wissen – was hattest du gesagt? Kehksut? –, dann können wir ihn mit einem Fesselzauber belegen. Wir rufen Tain, fesseln den Dämon, und fertig!«
    Doch Adrian schüttelte den Kopf. »Kehksut ist nicht sein richtiger Name, sondern einer von vielen, unter denen er bekannt ist. Seinen echten könntest du wahrscheinlich nicht einmal aussprechen.«
    »Dann lernen wir eben Dämonensprache. Bring mir bei, was du kannst, gleich hier!«
    Er lächelte matt. »Der wahre Name eines Wesens ist kein Wort. Es ist ein Klang in seinem Herzen«, erklärte er und tippte sich auf die Brust. »Mein Name ist ebenso wenig Adrian wie deiner Amber. So nennen wir uns selbst und lassen uns von anderen damit ansprechen. Unser wahrer Name ist ein unerklärlicher Teil von uns, weshalb derjenige, der ihn kennt, eine gewaltige Macht über uns besitzt. In vielen Kulturen dieser Welt bekommen Menschen in religiösen Zeremonien Namen, etwa bei Taufen, werden aber von ihren Freunden und Verwandten mit anderen angeredet. Oder nimm zum Beispiel eure Vorliebe für Spitznamen.«
    Amber sank frustriert gegen ihre Rückenlehne. »Faszinierend, aber nicht sonderlich hilfreich.«
    Nun lächelte Adrian richtig, als kehrte er aus einer anderen Sphäre zurück, die er im Geiste besucht hatte. »Kann es durchaus sein. Du wirst seinen wahren Namen finden, Amber, genauso wie du den Rufzauber finden wirst. Ich habe großes Vertrauen in deine Fähigkeiten.«
    Bei seinen Worten wurde Amber wunderbar warm. Er vertraute auf sie! Von Anfang an hatte er an sie geglaubt, und es fühlte sich so großartig an, dass ihr beinahe schwindlig davon wurde. Sie wünschte

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