Immortal. Dunkle Leidenschaft
stark.«
»Ja, so könnte man es bezeichnen.«
Er lächelte und küsste sie wieder, federleicht nur, die dunklen Augen halb geschlossen. Dann schmiegte er den Kopf an ihre Brust, als wollte er für immer hierbleiben.
»Was glaubst du, wo wir sind?«, fragte sie leise.
Als er sprach, vibrierte es angenehm in ihrem Busen. »Genau da, wo wir angefangen haben. Sie brachten uns in das Zentrum des Ortes, zu dem, was er wirklich ist, falls das für dich einen Sinn ergibt.«
Amber wurde auf einmal mulmig, und sie schaute sich um. »Uns kann aber doch niemand sehen, oder?«
»Ich glaube, nicht. Sie müssen es so eingerichtet haben, dass wir verdeckt sind oder niemand merkt, dass wir weg sind.«
»Du glaubst, nicht? «
Er küsste ihren Busen. »Keine Angst. Gott und Göttin wissen, was sie tun.«
Trotzdem sah sie sich weiter nervös um, weil sie irgendwie damit rechnete, von einer Sekunde zur anderen splitternackt vor der gesamten Nachbarschaft zu liegen.
Um sich abzulenken, fragte sie: »Was hast du heute gemacht? Konntest du irgendetwas herausfinden?«
»Heute? Nein.« Er klang überrascht.
»Und warum kamst du dann so spät? Ich war besorgt um dich.«
Er hob den Kopf und blickte sie an. »Du ahnst gar nicht, wie sehr ich es liebe, dass du dich um mich sorgst.«
»Wie sollte ich nicht? Da draußen wütet ein Dämon, der es auf dich abgesehen hat, ganz zu schweigen von deinem wahnsinnigen Bruder, den machthungrigen Vampiren und sonstigen Gruselwesen!«
Er lächelte, als hätte sie ihm ein Kompliment gemacht, und küsste sie. Seine Lippen fühlten sich noch heiß vom Liebesakt an.
»Ich habe keine Vampire bekämpft«, sagte er leise. »Ich brauchte den ganzen Tag, bis ich einen Kostümverleih fand, der einen Renaissance-Wappenrock in meiner Größe hatte.«
Es verschlug ihr den Atem. »Das ist ein Scherz!«
»Ja, ist es.« Er lachte, weil sie so wütend geworden war, wurde aber gleich wieder ernst. »Eine Dämonenhorde fiel in ein Wohnviertel ein und terrorisierte die Leute. Ich traf mich mit einigen von Septimus’ Leuten und Detective Simons Team, um sie zu verscheuchen.« Sanft strich er über ihren Schenkel, als wollte er sie beruhigen. »Danach musste ich allerdings wirklich noch meinen Umhang und den Wappenrock abholen, und weil der Schneider noch nicht fertig war, musste ich warten. Ich bin es nicht gewöhnt, dass sich jemand um mich sorgt.«
Statt etwas zu sagen, küsste sie ihn auf die Stirn, denn sie wollte lieber nichts Falsches erwidern.
»Wir sollten gleich zurückgehen«, sagte er, »und mit dem Ruf beginnen.«
»Ich weiß.«
Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie daran dachte, dass sie hier vielleicht zum letzten Mal mit ihm zusammenlag. Denn wenn der Zauber wirkte und seine Brüder kamen, würden sie losziehen, um Tain zu suchen. Und hatte Adrian ihn gefunden und den Dämon getötet, war seine Aufgabe erledigt. Er und seine Brüder würden dann wahrscheinlich zu diesem Ravenscroft zurückkehren, wo Adrian die sterbliche Hexe vergessen würde, mit der er geschlafen hatte. Sie strich ihm übers Haar und schluckte, weil sie einen Kloß im Hals hatte.
Er rollte sich auf sie. »Ich möchte dich noch einmal lieben. Nur du und ich diesmal! Kein Gott und keine Göttin, die mithören.«
Lächelnd nickte sie ihm zu, und sein nächster Kuss war eine Mischung aus Liebe und Besitzverlangen. Als er nun in sie eindrang, geschah es sanft, nicht mit der ungestümen Lust eines Gottes, der seit einer halben Ewigkeit keinen Sex mehr gehabt hatte. Stattdessen tat Adrian es mit seiner eigenen liebevollen Entschlossenheit, sie zu erfreuen.
Nachdem sie sich angezogen hatten, führte Adrian sie dorthin, wo der Nordpunkt des Zirkels gewesen war, nahm sie in die Arme und küsste sie. Amber spürte, wie die Welt sich verschob, und als sie sich aus dem Kuss lösten, hörte sie wieder den Lärm der Beltane-Feier, das Gebell der Hunde, die mit den Kindern spielten, und sah die Häuser und die Menschen.
Der Kreis war immer noch von blauschimmernder Magie umhüllt, und die Hexen mit den Blumenkränzen im Haar standen nach wie vor an ihren Plätzen und sahen sie an. Valerian hockte wie vorhin mit Sabina im Gras, den Arm um ihre Schultern, und Kelly saß auf ihrem Gartenstuhl und sog elegant an dem Strohhalm in ihrem Drink.
Als Adrian den Kuss beendete, applaudierte der ganze Kreis. »Willkommen Gott und Göttin!«, riefen sie feierlich, jubelten und warfen Blütenblätter in die Luft. Adrian nahm die Krone
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