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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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aus Blüten und Bändern vom Altar und setzte sie Amber auf.
    Der Jubel fand kein Ende, und Amber flüsterte Adrian zu: »Was ist gerade passiert? Haben sie nicht gemerkt, dass wir weg waren?«
    »Wir sind Instrumente von Gott und Göttin«, erklärte er. »Sie haben vermutlich alles so eingerichtet, wie sie es wollten.«
    »Macht es dir nichts aus, ein Instrument zu sein?«
    Er lächelte etwas gequält. »Ich bin mein Leben lang eines. Ich wurde einzig dafür erschaffen, den Göttinnen zu dienen und ihnen bei ihren Kämpfen zu helfen.«
    Amber drückte seine Hand. Sie konnte seine Wärme in sich noch spüren, und sie fragte sich, ob Adrian sie, als Gott und Göttin sich ihrem Fruchtbarkeitsritus hingaben, womöglich geschwängert hatte. Bei dem Gedanken flatterten Schmetterlinge in ihrem Bauch.
    Sie erinnerte sich, wie sie erstmals zusammen geschlafen hatten. Adrian hatte ihr erklärt, er könnte ihr ein Kind zeugen oder nicht, ganz wie sie wollte. Vermutlich hatte er sich seither beim Liebesakt zurückgehalten, aber diesmal waren sie der Macht der Gottheiten unterworfen gewesen, die eben taten, was sie wollten und ihren Zwecken nützte. Wenn sie es für das Beste hielten, Amber ein Kind von Adrian austragen zu lassen, dann würde es auch so geschehen.
    Adrian hob ihre Hände an seine Lippen und küsste ihre Finger. »Bist du bereit für den Rufzauber, Liebste?«
    Amber küsste ihn, vielleicht zum letzten Mal. »Danke für alles, was du für mich getan hast!«
    Er sah sie verwundert an. »Wofür? Dafür, dass ich dich in eine Eishöhle gelockt habe und fast von einem Dämon umbringen ließ?«
    »Du weißt, was ich meine. Ich danke dir, dass du in mein Leben getreten bist.« Sie hauchte ihm noch einen Kuss auf, wandte sich dann ab und atmete tief durch.
    »Okay«, sagte sie, »ich bin bereit!«
     
    Mit gemischten Gefühlen sah Adrian ihr nach, als sie sich von ihm abwandte, um den Zirkel zu verstärken. Die ausgelassenen Hexen sammelten sich wieder und begaben sich zu den Quarzen in der Mitte, um den ernsteren Zauber zu beginnen.
    Er kam sich vor, als wäre er gewachsen. Die Vereinigung mit Amber hatte eine Kraft in ihm geweckt, wie er sie in solchem Ausmaß noch nie empfunden hatte. Die Magie kribbelte in seinen Gliedern und unter seiner Haut. Selbst seine Haarwurzeln schienen vor Stärke zu vibrieren, dass es beinahe juckte.
    Sorge machte ihm allerdings, dass Ambers Kuss eben etwas von einem Abschied innegewohnt hatte. Sie sagte ihm Lebewohl, weil sie glaubte, er würde sie nach dem Zauber verlassen. Was sie nicht verstand, war, dass er nun an sie gebunden war. Es hatte nichts mit Gott und Göttin zu tun, die ihn benutzten, oder damit, was Isis wollte. Aber es hatte sehr viel mit seinem Herzen zu tun. Sie hatte ihr Schicksal vor langer Zeit in dem Lagerhaus besiegelt, als sie ihn zum ersten Mal ansah.
    Für sie beide gab es kein Happy End, denn sie war sterblich, und ihm stand ein mörderischer Schmerz bevor, wenn er sie verlor, aber bis dahin wollte er auskosten, was er bekommen konnte. Trink vom Kelch des Lebens , das war das Beltane-Motto. Und er würde nicht auf die Freude verzichten, um sich den Kummer zu ersparen.
    Außerhalb des Zirkels war der Abend fortgeschritten. Die kleineren Kinder wurden in die Häuser gebracht, wogegen sie lauthals protestierten, und die Kleinsten schliefen bereits auf den Armen ihrer Eltern. Die Erwachsenen schafften derweil mehr Wein und Bier herbei und amüsierten sich: Stadtmenschen, die ein uraltes Bauernritual zelebrierten. Adrian hatte den ganzen Tag gekämpft, um Menschen wie diese zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sie eine friedliche Nacht verlebten.
    Der Rufzauber war verhältnismäßig einfach, erklärte Amber. Sie brauchten sich lediglich an den Händen zu fassen und den rituellen Spruch zu singen – verstärkt durch die Kristalle und Kerzen. Aber es konnte sich nicht irgendjemand hinstellen und einen Unsterblichen herbeirufen. Dazu bedurfte es Macht – Macht, wie sie nur erfahrene und starke Hexen besaßen, Hexen wie Amber, ihre Schwester Susan und die anderen aus dem Hexenzirkel des Lichts. Kein normaler Sterblicher konnte einfach einen Zauber singen und hätte im nächsten Moment die Stube voller Unsterblicher.
    Jede Hexe in dem Zirkel nahm einen Kristall auf, der die übertragene Magie des Lichtzirkels bündeln sollte, und umfasste ihn mit beiden Händen. Valerian und Sabina wurden in den Kreis gelassen, um ihre Lebensmagie einzubringen. Amber stand mit

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