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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Unterwäsche hervorlugte. Als er das erste Notizbuch aufnahm und begann, es durchzublättern, beleuchtete Ambers Nachttischlampe die zahlreichen Narben auf seinem Rücken und seinen Schultern.
    Er musste gegen eine Menge Dämonen gekämpft haben, wahrscheinlich auch gegen Werwölfe und Vampire, die ihm Wunden zugefügt, ihn jedoch nie besiegt hatten. Was in aller Welt war er?
    Sie setzte sich neben ihn und starrte auf die beschriebenen Seiten, die Adrian so schnell durchblätterte, dass sie kaum mehr als ein oder zwei Wörter pro Seite erkennen konnte.
    Plötzlich hielt er inne, und Amber erschrak. Sie las: Ravenscroft. Ist es real? Nicht genug Daten. Waterhouse erwähnt es als mythischen Wohnort der Unsterblichen, gibt aber keine Quellen an. Waterhouse ist inzwischen tot, also kann ich ihn nicht fragen.
    Als er umblätterte, erstarrte Adrian aufs Neue. Mit einer nahezu unheimlichen Ruhe betrachtete er das nächste Blatt. Es enthielt Skizzen von einem Mann, und darunter stand: Bilder aus der Zwischenwelt, 28. Februar. Susan hatte einen Mann mit einem unglaublich schönen Gesicht und langem Haar gezeichnet, der Adrian so ähnlich sah, dass Amber hörbar die Luft anhielt.
    Auf der folgenden Seite stand lediglich eine Notiz: Beim Ausflug in die Zwischenwelt wurde ich letzte Nacht fast von einem Dämon gefangen, der stärker war als alle, die ich bisher kannte. Aber ich konnte einen Namen erfahren: Tain. Wenn ich mich nicht irre, war er ein Unsterblicher, und sollte ich recht haben, müssen sie aufgehalten werden, falls sie vorhaben, was ich vermute.
    Eine Seite weiter hatte Susan einen Kreis mit einer Linie hindurch gemalt und darunter vermerkt: Das Ende der Welt, wie wir sie kennen.
    Adrian blickte auf, und seine Augen schienen buchstäblich Funken zu versprühen – genau wie in dem Lagerhaus. »Zeig mir die restlichen Notizen – alles, was sie jemals aufgeschrieben hat, egal, wie unwichtig es dir erscheint. Ich muss absolut alles sehen!«
    Seine Strenge flößte Amber Furcht ein, aber sie wollte es sich auf keinen Fall anmerken lassen. »Du hast alles gesehen. Bis auf diese zwei habe ich all ihre Notizbücher in ihrem Zimmer gelassen.«
    Er sprang auf. »Wir müssen das Haus durchsuchen.« Sein Daumen klemmte in der Seite mit der Zeichnung, und er hielt das Buch so fest in der Hand, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Er war ein riesiger, kräftiger, halbnackter Krieger, der in ihrem Schlafzimmer stand und dessen Haut von denselben Schlachten gezeichnet war, die seine Muskeln anschwellen ließen. Er könnte alles tun, aber selbst in seinem offensichtlichen Zorn hielt er sich zurück.
    »Warte!«, sagte Amber, als er hinausging. Sie stand auf und eilte ihm in den Flur nach. Immer noch blitzten helle Funken in seinen schwarzen Augen. »Ist Susan deshalb gestorben? Weil sie von Tain wusste, deinem Bruder?«
    »Ja«, antwortete er eisig. Amber hätte es kein bisschen gewundert, wenn die Luft gefroren wäre. »Genau deshalb ist sie gestorben.« Dann drehte er sich um und ging in Susans Zimmer.
     
    Als Adrian sagte, sie müssten das Haus »durchsuchen«, hatte er nicht gescherzt. Er begann in Susans Zimmer, wo er die Bodendielen hochhob, in jede Ecke und jeden Winkel sah und schließlich Hammer und Meißel verlangte, um die Fußleisten abzunehmen.
    Amber versuchte, ihn mit einem Zauber zu belegen, damit er wenigstens langsamer wurde und ihr erklärte, warum es so wichtig war, dass Susan von Tain und Ravenscroft wusste. Aber als der Zauber ihn traf, blickte Adrian sich nur kurz verärgert zu ihr um und wandte sich dann wieder den Fußleisten zu.
    Irgendwann unterbrach er seine Suche und schnippte ungeduldig mit den Fingern. Amber fragte sich, was er wollte, doch noch ehe sie etwas sagen konnte, hörte sie ein leises Schaben auf dem Flurteppich, und im nächsten Moment schlängelte Ferrin sich durch die Tür. Ängstlich machte Amber einen Satz rückwärts, so dass sie sich den Ellbogen am Türknauf stieß. Die Schlange blickte mit ihren glitzernden schwarzen Augen zu ihr auf, und Amber kam es vor, als würde sie hämisch grinsen. Konnten Schlangen grinsen?
    Lautlos glitt Ferrin zu Adrian, der das Reptil aufnahm und in ein Loch schob, das er zuvor unten in die Wand gerissen hatte. Dabei wies er das Tier an, ihm unverzüglich zu berichten, was es in der Wand fand.
    Amber beschloss, dass sie Adrian lieber einen Kaffee kochte, als ihm weiter zuzusehen, wie er ihr Elternhaus zerpflückte.
    Eine Weile später kam sie

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