Immortal. Dunkle Leidenschaft
doch nur helfen könnte!«
Adrian sah sie verwundert an. »Dir ist das wirklich wichtig?«
»Natürlich ist es mir wichtig! Ich habe gerade meine Schwester verloren, ich verstehe, was du durchgemacht hast. Der Schock, die Hoffnung, dass alles ein Irrtum ist, dass sie jeden Moment zur Tür hereinspaziert und mir lachend erklärt, sie habe nur einen Witz gemacht. Die Frage, ob ich es irgendwie hätte verhindern können. War es meine Schuld? Das ewige Warum? und Was habe ich falsch gemacht? Geht es dir nicht genauso?«
»Doch.« Er streichelte mit dem Daumen ihre Hand. »Mit dem einzigen Unterschied, dass ich weiß, dass Tain immer noch am Leben ist, gefangen und leidend. Ich muss ihn finden!«
Der Berghang wirbelte davon, zusammen mit der Kälte, und sie saßen wieder auf dem Bett in Ambers Haus in Seattle. Adrian fuhr sich mit der Hand durchs windzerzauste Haar. Er hatte immer noch Tränen in den Augen, als hätte ihre Reise lediglich Sekunden gedauert – was vielleicht zutraf.
»Jetzt erinnere ich mich«, sagte er leise, »wo ich dich vorher schon einmal gesehen habe.«
Amber war klar, dass sie es lassen sollte, aber sie konnte nicht. Sie rutschte zu ihm, auf seinen Schoß und legte die Arme um ihn. Überrascht machte er sich zunächst ganz gerade, doch dann nahm er sie in die Arme und drückte sie fest an sich.
Kapitel 4
A drian vergrub das Gesicht an Ambers Hals und ließ sich von ihrem wunderbaren Duft trösten. Er war so daran gewöhnt, mit seiner Trauer allein zu sein, dass ihn ihr Mitgefühl verwirrte.
Ihr zu zeigen, was an jenem Tag geschah, als Tain verschwand, war schwerer gewesen, als er gedacht hatte. Ein kurzes Aufblitzen, das war alles, auch wenn für sie alles in Echtzeit ablief. Aber selbst der winzige Moment, in dem er seinen Schock noch einmal durchlebte, war ungemein schmerzlich.
Sie hatte recht: Wenn Menschen jemanden gewaltsam verloren, gaben sie sich die Schuld, weil sie es nicht verhinderten. Ich hätte es wissen müssen, hätte es erkennen müssen, hätte da sein müssen!
Immer noch war er sich nicht sicher, warum er ihr alles anvertraute, aber die Zeichnung von Tain im Notizbuch ihrer Schwester hatte ihn dazu gebracht. Wie konnte Susan ihn gesehen haben, und was hatte die Dämonenschrift mit alldem zu tun?
Amber hob den Kopf und sah ihn an. Er wusste, dass sie ihm Trost und Mitgefühl anbot, aber ihre braunen Augen versprachen noch mehr – eine sinnliche Frau, die gar nicht ahnte, wie sinnlich sie war. Als er sie küsste, sträubte sie sich nicht, und auch nicht, als er sie aufs Bett legte und sich auf ihr ausstreckte.
Sie schmeckte ebenso süß, wie sie duftete. Genüsslich küsste er ihren Hals, während sie über seinen Rücken strich und mit den Fingern in seine Jeans glitt.
»Wusste ich’s doch!«, flüsterte sie. »Du trägst keine Unterwäsche.«
Ihr Lächeln hatte eine enorme Wirkung auf ihn. Nicht nur wärmte es sein eisiges, einsames Herz, sondern es erhitzte noch ganz andere Partien seiner Anatomie. Seine Erektion wuchs, als ihre Finger über seinen Po streichelten und in den Spalt eintauchten. So kurz erst kannte er sie, doch schon war sein Verlangen nach ihr übermächtig. Er hoffte bei Isis, dass es kein Dämonentrick gewesen war, der ihn zu ihr führte.
Aber nein, sie fühlte sich zu echt an, um eine Täuschungsgestalt zu sein. In ihren Augen und Gedanken erkannte er nichts außer ihr selbst, und in diesem Haus gab es nichts Böses außer dem, womit ihre Schwester experimentiert hatte. In Ambers Zimmer schwangen ausschließlich ihre eigene, saubere Magie, ihre allmorgendliche Anbetung von Göttin und Gott und Zauber, die sich in den Jahren, in denen sie heranwuchs, überlagert hatte.
Ihre Finger wirkten unterdessen einen ganz eigenen Zauber, der Adrians Haut erhitzte und sein Glied anschwellen ließ. Er brauchte sie. »Wenn du nicht aufhörst …«
Sie sah ihn mit strahlenden Augen an. »Was dann? Werde ich es bereuen?«
»Das hoffe ich«, raunte er.
Sie nahm ihre Hände aus seiner Hose und strich über die Narben auf seinem Rücken. Amber war die einzige Frau, die verstand, was seine Narben bedeuteten. Die meisten anderen schlossen die Augen, sobald sie seinen Rücken sahen, oder waren zu sehr damit beschäftigt, unter ihm zu quietschen, um sie zu bemerken. Amber jedoch erkannte, dass diese alten Wunden zu ihm gehörten, und sie fürchtete sich nicht vor ihnen.
Er knabberte zärtlich an ihrem Hals und atmete ihren Duft ein. Vor Wonne erschauderte sie und
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