Immortal. Dunkle Leidenschaft
geschützt war – zumindest ein wenig. Anschließend schüttete sie die Kristalle auf die Erde und suchte sich diejenigen heraus, die sie brauchte: Onyx und klaren Quarz. Sie legte sie zusammen, streute Salz darüber, plazierte das Amulett obenauf und begann mit ihrem Beschwörungsgesang.
Hinter der magischen Barriere sah Amber, wie Septimus sich mit einem Dolch in jeder Hand leicht duckte. Die drei Männer bewegten sich auf den Dämon zu. Valerian schwenkte lachend seine Wurfwaffe, Adrian schleuderte dem Dämon eine weitere Ladung Magie entgegen, die ihm in Form eines weißen Energiefeldes entwich und den Dämon hart traf.
Dieser flog zurück, landete aber wieder auf den Füßen, da ihm schwarze ledrige Flügel aus dem Rücken schossen, die ihn abfingen.
»Na klasse«, murmelte Valerian, »jetzt fliegt die Kakerlake auch noch.«
Seine Todesmagie umgab den Dämon wie ein schwarzer Nebel, der sich in der gesamten Gasse ausbreitete und die Kämpfer einschloss. Finsternis drückte gegen Ambers magischen Schild, und sie musste einige Zauberkraft von ihrem Ritual abwenden, um den Kreis intakt zu halten.
Adrian durchschnitt die Dämonenmagie mit dem weißen Lichtband seines Schwerts. Brüllend schleuderte Valerian seine Bola. Die glühenden Seile wickelten sich um den Hals des Dämons und schwächten für einen Moment die Dunkelheit seiner Magie. Valerian hielt die Hand in die Höhe und fing die Bola, die, immer noch blau glühend, zu ihm zurückgeflogen kam.
Während der Dämon sich wieder erholte, sprang Septimus vor und rammte ihm beide Dolche in den Bauch. Schwarzes Blut triefte aus der riesigen Wunde, und Septimus lief rückwärts, um ihm auszuweichen. Wahrscheinlich war er mehr um seinen Anzug besorgt als um sein Leben.
Der Dämon lachte, als seine Wunde sich wieder schloss. »Da musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen, Vampir!«, höhnte er.
Tintige Nebelbänder wanden sich um Septimus’ Hals und Brust und wurden enger. Der Vampir würde nicht ersticken, aber der Dämon könnte ihn ohne weiteres in der Mitte durchteilen, und das würde ihn töten.
Adrian kam Septimus mit dem Schwert zur Hilfe, zerhackte die magischen Taue und befreite ihn. Die Nebelbänder lösten sich auf. Blauweißes Licht strahlte um Adrians Schwert herum, und dasselbe Licht schien auch aus seinen Augen. In ihm baute sich eine Kraft auf, die das ganze Stadtviertel dem Erdboden gleichmachen könnte, wenn er sie freiließ.
Amber fühlte die Macht der Göttin, die ihre Aufmerksamkeit auf das Amulett zurücklenkte, das sie vorbereitete. Und dann geschah etwas, das noch niemals zuvor in Ambers Kreisen geschehen war.
Eine unsichtbare Hand zeichnete ein Muster in einen Flecken verstreuten Salzes: zwei Hörner, das Zeichen der Isis. Sie starrte auf das Symbol und erinnerte sich, dass Adrian ihr erzählt hatte, die Göttin hätte ihn in Form von Isis zur Welt gebracht. Sie war hier, um ihrem Sohn zu helfen.
Amber brach ihren rituellen Gesang ab und stammelte: »Lass es funktionieren! Bitte, mach, dass es funktioniert!«
Im nächsten Moment berührte sie etwas Warmes und Ruhiges, eine vollkommene Gelassenheit und Sicherheit, die gleich wieder verschwand.
»Adrian, warte!«, rief sie.
Adrian beachtete sie nicht, sondern attackierte den Dämon mit einem weiteren Kraftschub, so dass er quer durch die Gasse gegen eine stahlverstärkte Steinwand krachte, die sich unter der Wucht des Aufpralls durchbog. Gleich darauf verpasste Adrian dem Dämon einen zweiten Magiestoß.
»Wo ist Tain?«, fragte Adrian, während er sein Schwert schwang. Seine Worte hallten durch die Gasse, und er klang wie von Sinnen. »Wo ist er?«
Trotz Adrians Attacke lachte der Dämon, in dessen Händen Todesmagie waberte. »Er schickt dir Grüße und sagt, dass er dir nie vergeben wird – nicht einmal wenn du ihm dich auslieferst, damit er dich bei lebendigem Leib häuten kann.«
»Nein!«, donnerte Adrian und hieb sein Schwert in den Dämon. Dieser aber löste sich in schwarzen Nebel auf, um keine Sekunde später ein paar Meter weiter wieder aufzutauchen und Adrian beiseitezuschleudern. Adrian stürzte übel, und Ferrin flog scheppernd über den Asphalt.
Ambers Zauber war fertig. »Ferrin, hilf mir!«, rief sie.
Während Valerian und Septimus Adrian aufhalfen, glitt das Schwert, das nun wieder eine Schlange war, über den Boden auf Amber zu und durch den kleinen Schlitz in ihrer Schutzblase, den sie ihm geöffnet hatte. Eilig wand Amber die kurze Kette des
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