Immortal. Dunkle Leidenschaft
die Faust gegen die Wand rammte, brach noch mehr von der Mauer weg, so dass ein sechs Quadratmeter großes Loch im Zimmer klaffte. Bryan lag regungslos mit dem Gesicht nach unten auf dem Asphalt, doch die Dämonin lächelte Adrian und Amber zu.
Adrian streckte seinen Arm zur Seite aus und rief nach Ferrin. Vor Zorn blitzten seine Augen gefährlich. Amber fühlte, wie sich die intensive unbekannte Magie in ihm bildete, und das mit der Gewalt eines Vulkanausbruchs.
»Heiliger Mist!«, murmelte Valerian. Auch um ihn herum baute sich Lebensmagie auf, die auf den Raum abstrahlte.
Septimus kam herbeigerannt und blieb erschrocken stehen, wenngleich Amber nicht sicher war, ob ihn der Dämon schreckte oder eher das Loch in seiner Wand. Jedenfalls hatte er den Ausdruck eines Mannes, der schmerzlich nachrechnete, was ihn der Schaden kosten würde.
»Adrian«, schnurrte die Dämonin, »ich habe eine Nachricht von deinem Bruder Tain für dich. Er lässt dir sagen, dass er dich sehr liebt.«
Adrians Stimme war beängstigend ruhig, und seine Wut umgab ihn wie eine lodernde Flamme. »Wo ist er?«
Jedes andere Wesen wäre vor Angst vergangen, doch die Dämonin lachte nur und schlenderte mit wiegenden Hüften und Brüsten auf Adrian zu. Ihre Todesmagie-Aura war um ein Vielfaches stärker als die von Septimus – eine klebrige, übelkeiterregende Macht, die gleichermaßen faszinierend wie ekelhaft war.
»Adrian, sie darf dich nicht berühren!«, sagte Amber, deren Herz vor Angst raste. Selbst Septimus, der von derselben schwarzen Magie erfüllt war, wich zurück.
Die Dämonin wandte sich mit einem breiten Lächeln zu Amber. »Du magst ihn? Wie köstlich!« Sie hob die Hände wie Krallen, worauf schwarze Magie aus ihnen in Richtung Amber schoss.
Adrians Magie schlug der Dämonin so blitzschnell entgegen, dass es einen Knall gab wie bei einem Flugzeug, wenn es die Schallmauer durchbrach. Prompt flog die Dämonin rückwärts durch das Loch in der Wand, das noch größer wurde. Der Rückstoß ließ Amber gegen Valerian und Septimus stolpern.
Die Dämonin landete auf ihren Füßen in der Seitengasse, wo sie sich in einen wunderschönen nackten Mann verwandelte, der größer als Adrian war und wie ein Gott schimmerte. Sein Penis war vollständig erigiert, als erregte ihn der Anblick der anderen. »Tain will auch, dass du stirbst«, sagte er.
»Bleibt hier!«, raunte Adrian den anderen zu und trat hinaus in die Gasse. »Denkt dran, er ist ein Ewiger!«
Valerians Seufzer schien von ganz tief unten zu kommen. »Verflucht, ich bin selbst ganz schön betagt!«, sagte er, stieg hinaus in die Gasse und stellte sich zu Adrians Rechter auf.
»Ich bin ebenfalls ein Ewiger«, erklärte Septimus leise, ging gleich hinaus und gesellte sich zu den anderen beiden.
Amber nagte nervös an ihrer Unterlippe und überlegte fieberhaft, wie sie helfen könnte. Ein bisschen kämpfen konnte sie auch, aber sie war weit davon entfernt, eine Kriegerin zu sein. Ihre Waffe war Zauberei, und sie wusste beim besten Willen nicht, was sie gegen den Dämon ausrichten könnte, das Adrian nicht vermochte. Andererseits konnte sie auf keinen Fall tatenlos hier herumstehen. Sie musste irgendetwas tun.
Ferrin glitt an ihr vorbei zu Adrian, den Beutel mit Ambers Sachen im Maul, den er zu ihren Füßen fallen ließ. Wieder wollte Amber schwören, dass die Schlange lächelte.
»Danke«, sagte sie unbeholfen.
»Eine apportierende Schlange«, stellte Valerian fest, der sich kurz zu ihr umgedreht hatte. »Echt niedlich!«
Ferrin glitt in die Gasse hinaus, und Amber folgte, ihren Beutel an sich drückend. Die Schlange sprang in Adrians ausgestreckte Hand und wurde zu einem fast anderthalb Meter langen glänzenden Schwert.
»Geh wieder rein, Amber!«, befahl Adrian, ohne sie anzusehen.
»Nein, warte, ich habe eine Idee!« Amber wühlte in ihrem Beutel nach den Kristallen, einem Amulett und einer kleinen Salztüte. Die Kristalle glühten immer noch von der Magie, die Adrian ihnen übertragen hatte. »Beschäftigt den Dämon für ein paar Minuten.«
Valerian lachte auf. »Wird gemacht, Süße!« Er schwang eine Bola über dem Kopf, deren zwei flammende Kugeln am Ende des Seils mit der leuchtend blauen Reinheit der Lebensmagie brannten.
Amber versuchte, nicht auf die anderen zu achten, und zeichnete hastig einen Kreis um sich herum auf den Boden, den sie mit Salz nachzog. Ein blauer Lichtschein stieg auf und umhüllte sie, so dass sie vor der Todesmagie draußen
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