Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
Vom Netzwerk:
den Fernseher aus. Eine Wagentür wurde geöffnet und gleich darauf zugeschlagen. Vorsichtig zog Roland den Vorhang beiseite, er spähte durch die Jalousie.
    »Marcus.«
    Unschlüssig wartete Sarah ab, ob sie nun die Tür öffnen sollte.
    Roland wirkte angespannt und schaute weiter aus dem Fenster.
    Befürchtete er etwa, man könnte seinem Freund gefolgt sein?
    Dumpf hallten Schritte über die Veranda. Es klopfte.
    Roland verließ seinen Fensterplatz und ging zur Haustür.
    Sarah folgte ihm, blieb aber im Hintergrund, als er die Tür öffnete.
    Inzwischen war die Nacht hereingebrochen. Sie hatten beinahe Neumond. Hier auf dem Land war es draußen stockdunkel, nur hier und da leuchteten ein paar Glühwürmchen. Auf der Veranda brannte keine Lampe, doch im Licht, das durch die Haustür hinausfiel, konnte Sarah den Mann gut erkennen.
    Mit etwa einem Meter achtzig war er einen Tick kleiner als Roland. Das rabenschwarze Haar fiel ihm bis auf den Rücken. Er trug schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt mit einer ebenso schwarzen Lederjacke darüber und dazu Motorradstiefel. Sein Körper wirkte schlank, aber muskulös. Das Kinn zierte ein Dreitagebart, und die Augen …
    Obwohl er im gleichen Alter wie sie zu sein schien – dreißig – wirkten seine braunen Augen um einiges älter.
    »Marcus.« Roland streckte ihm seine bandagierte Hand entgegen.
    Der Mann kam herein und stellte den Aktenkoffer und die Tasche, die er bei sich trug, ab. »Roland«, sagte er und umarmte diesen, statt die ihm hingehaltene Hand zu ergreifen. »Schön, dich zu sehen.«
    Roland verzog vor Schmerzen das Gesicht und klopfte seinem Gegenüber leicht auf den Rücken.
    Offenbar spürte Marcus Sarahs neugierigen Blick, denn er sah sie seinerseits fragend an.
    Sie trat neben Roland und hielt dem Besucher die Hand hin. »Sarah Bingham.«
    Mit langen, schwieligen Fingern umschloss er ihre. »Marcus Grayden. Freut mich, Sie kennenzulernen.« Wie Roland sprach auch er mit einem britischen Akzent.
    »Ganz meinerseits.«
    Dann trat Marcus einen Schritt zurück, stemmte die Hände in die Hüften und musterte Roland von oben bis unten. »Also, wenn du nicht so elend aussehen würdest, müsste ich jetzt echt lachen. Was ist denn mit deinen Klamotten passiert?«
    Roland stöhnte genervt und schob Marcus wieder zur Tür hinaus. »Ich erzähl dir gleich alles, aber erst mal musst du dich hinterm Haus umschauen. Vor allem auf den angrenzenden Wiesen.«
    »Okay.« Auf der Veranda legte Marcus den Kopf schief, als lauschte er. Dann schien er zu schnüffeln, beinahe wie ein Löwe auf Beutejagd. »Weiß ich, wonach ich suche?«
    »Ja, und zwar nicht nur einen.«
    Marcus’ Miene erhellte sich. »Mehr als einer?«
    »Und wahrscheinlich noch ein paar Möchtegerne.«
    »Interessant.« Damit stieg der Mann die Stufen hinunter und verschwand in der Dunkelheit.
    Roland schloss die Tür wieder.
    »Sollten wir ihm nicht eine Taschenlampe mitgeben? Er kann doch gar nichts sehen«, sagte Sarah verdutzt. Noch nicht einmal die Straße war beleuchtet, man hätte Marcus genauso gut mit verbundenen Augen losschicken können.
    »Der meldet sich schon, falls er eine Taschenlampe braucht.«
    Falls? Wie sollte er sich denn sonst zurechtfinden?
    »Ist Marcus Ihr Bruder?«
    »Nein, wie kommen Sie darauf?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Sie haben die gleiche Haar- und Augenfarbe, sind fast gleich groß, gut aussehend, haben eine ähnliche Statur … «
    »Sie finden also, dass er gut aussieht?«
    »Ja. Nicht so gut wie Sie. Ich meine, selbst blutüberströmt und mit grässlichen Wunden haben Sie noch … « Sie brach ab. Was redete sie da überhaupt?
    Verlegen räusperte sie sich und murmelte: »Ich habe einfach angenommen, Sie beide wären verwandt.«
    Auf der Veranda waren wieder Schritte zu hören.
    Marcus musste erkannt haben, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen war, draußen ohne Taschenlampe herumzulaufen.
    »Ich bin’s«, rief er.
    Roland machte ihm die Tür auf. »Und?«
    »Die Luft ist rein«, antwortete Marcus und trat ins Haus.
    Zunächst hielt Sarah das für einen Witz, denn wie sollte er so schnell ihren Garten und die Wiesen abgesucht haben? Selbst bei Tag wäre er in dieser kurzen Zeit höchstens bis zu ihrem künftigen Gemüsegarten gekommen, und zwar im Sprint.
    Marcus’ nächste Worte straften sie jedoch Lügen, und sie hörte fassungslos zu.
    Mit finsterem Blick wandte er sich an Roland. »Sag mal, stammt das ganze Blut am Boden von dir?«
    »Ja«, sagte Roland

Weitere Kostenlose Bücher