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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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wollen die mit deinem Blut?«
    »Keine Ahnung. Es hat allerdings schon Vampire gegeben, die dachten, wenn sie sich nur von unserem Blut ernährten, würden sie dem Wahnsinn entgehen.«
    »Aber dann hätten sie dich doch gleich ganz mitnehmen können.«
    Roland schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was sie wollten. Nur, dass Sarah mir das Leben gerettet hat und deswegen jetzt mit drinsteckt; wir sollten diese kleinen Arschlöcher also so schnell wie möglich ins Jenseits befördern.«
    »Sie glaubt, du würdest unter Porphyrie leiden?«
    »Ja.«
    Die Dielen knarzten. »Es ist so still da drinnen«, rief Sarah besorgt. »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, entgegnete Marcus laut.
    »Roland?«
    Er lächelte. »Schon gut, Sarah. Wir kommen gleich raus. Marcus näht noch die letzte Wunde.«
    »Gut. Tun Sie sich keinen Zwang an und schreien Sie, wenn es wehtut.«
    »Dann würde sich Marcus schön über mich lustig machen.«
    »Nicht, wenn ich ihm eins mit dem bewährten Spaten überbrate.«
    Beide Männer lachten.
    »Schön, tapfer und gewaltbereit. Die Frau gefällt mir«, bekannte Marcus.
    Nun stimmte auch Sarah in das Lachen mit ein.
    »Wenn wir schon von schönen und gewaltbereiten Frauen sprechen«, begann Roland zögerlich, »es hat mich total überrascht, dass du jetzt in North Carolina lebst. Ich dachte immer, dich würden keine zehn Pferde aus Texas wegkriegen.«
    Auf einmal versteinerte sich Marcus’ Miene. »Es gibt nichts mehr, was mich dort hält.«
    »Was ist passiert?«, fragte Roland, doch er befürchtete, die Antwort bereits zu kennen.
    In Marcus’ dunklen Augen spiegelte sich großer Kummer wider. »Es ist vorbei. Beth ist nicht mehr da.«
    Roland verspürte tiefe Traurigkeit. Dabei hatte er Bethany Bennet nur ein einziges Mal getroffen. Damals war er neugierig gewesen, für welche Frau Marcus’ Herz seit achthundert Jahren schlug.
    Bethany hatte ganz der Beschreibung seines Freundes entsprochen: klein, klug, tapfer, stark und schön. Sie war humorvoll gewesen und hatte andere gern auf den Arm genommen. (Wenn er sich es recht überlegte, traf die Beschreibung auch auf Sarah zu.) Er hatte Bethany auf Anhieb gemocht. Was sollte Marcus nur ohne sie anfangen?
    »Wann?«, fragte Roland leise.
    Sein Gegenüber schluckte schwer. »Vor sieben Jahren.«
    Roland schloss die Augen. »Ich bin so ein Arsch. Ich wusste es nicht mal.« Dabei hatte Marcus ihm das Jahr genannt, in dem er sich von ihr verabschieden müssen würde, aber die Zeit war vorübergegangen, ohne dass Roland daran gedacht hatte.
    »Ich wusste ja, wie es enden würde. Enden musste . Du hättest auch nichts tun können.«
    »Ich hätte für dich da sein können.« So, wie sein Freund damals für ihn da gewesen war, als Mary ihn hintergangen hatte.
    Marcus schnaubte verächtlich. »Und was hättest du dann gemacht? Zugesehen, wie ich vor die Hunde gehe?«
    Eingehend musterte Roland sein Gegenüber. »Bist du denn vor die Hunde gegangen?«
    Marcus wich seinem Blick aus und verstaute die Kühlbox in der Tasche.
    »Marcus?«
    »Was denn?«, blaffte der und zog den Reißverschluss zu. »Willst du hören, dass es mich schwer getroffen hat? Ja, das hat es. Und jetzt meint Seth, ich würde mich bei der nächsten Gelegenheit umbringen.«
    Alarmiert fragte Roland: »Und, stimmt das?«
    »Nein, ich bin einfach nur … « Seufzend fuhr sich Marcus mit einer Hand durchs Haar. »Müde. Und leer. Gerade du musst doch wissen, wie stumpfsinnig unser Dasein ist, wenn es nichts mehr gibt, worauf man sich freuen kann, und auch niemanden, mit dem man seine Erlebnisse teilen kann.«
    »Ja.« Dabei hatte Roland gehofft, dass Marcus, der hundert Jahre jünger war als er und zudem der erste Unsterbliche, den er selbst ausgebildet hatte, von dieser Leere verschont bleiben würde.
    Ihm war unbehaglich zumute. Zum zweiten Mal an diesem Tag brauchte jemand seinen Trost, und er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. »Möchtest du, dass ich dich in den Arm nehme?«, fragte er vorsichtig.
    Er erntete einen Blick, als wäre er von allen guten Geistern verlassen. »Bleib mir bloß vom Leib.«
    Erleichtert atmete Roland auf. »Na dann.«
    Marcus schüttelte den Kopf und setzte ein schiefes Grinsen auf. »Ich hätte gern dein Gesicht gesehen, wenn ich Ja gesagt und mir noch ein paar Tränen rausgequetscht hätte.«
    »Sähe dir ähnlich«, gab Roland sarkastisch zurück.
    Als sie aus dem Badezimmer kamen, war Sarah damit beschäftigt, eine riesige Stofftasche aufs Sofa zu

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