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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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einfacher.«
    Wieder unterdrückte sie ein Gähnen.
    »Wollen Sie sich nicht ein wenig hinlegen?«, fragte er. »Sie haben mich so schön zusammengeflickt, dass es mir eigentlich ganz gut geht.«
    »Von wegen«, protestierte sie mit einem ungläubigen Lachen. »Sie haben Schmerzen und fühlen sich hundeelend. Ich lass Sie jetzt auf gar keinen Fall allein. Bis Ihr Freund heute Abend kommt, werden Sie mich wohl ertragen müssen, tut mir leid.«
    »Das Schicksal meint es gut mit mir«, sagte er lächelnd.
    Sie erwiderte sein Lächeln und begann, die Servietten auf dem Backblech zu stapeln. »Ich räume den Tisch mal ab, wir könnten ja einen Film gucken oder Fernsehen.«
    »Hört sich gut an.« Trotz der ganzen Schmerzen war ihm leicht ums Herz, als er ihr dabei zusah, wie sie das Geschirr wegtrug.

4
    Bei Sonnenuntergang erwachte Roland mit unerträglichen Schmerzen. Nur mit äußerster Konzentration gelang es ihm, sie auszublenden, um seine Umgebung wahrzunehmen.
    Der Fernseher lief noch, ein Nachrichtenkanal, der Ton war leise gestellt. Er lag auf dem Rücken, das rechte Bein gegen die Polster gelehnt, das linke baumelte über die Kante. Zu seiner größten Verwunderung – beinahe hätte er darüber seine Schmerzen vergessen – lag Sarah friedlich schlummernd mehr oder weniger auf ihm.
    Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Ihr Haar, das einen angenehmen Geruch nach Zitrone verströmte, hatte sich schon wieder in seinen Bartstoppeln verfangen und fiel ansonsten in wirren Strähnen über seine Schulter. Mit einer ihrer schmalen Hände hielt sie locker seine Schulter umklammert. Ihre Brüste ruhten warm und weich auf seinem Bauch. Und allen Verletzungen zum Trotz erregte es ihn, ihre Hüften auf seinen Leisten zu spüren.
    Er gab der Versuchung nach und schlang die Arme um sie, vergrub sein Gesicht in ihrem seidigen Haar.
    Sie regte sich, umklammerte seine Schulter fester und kuschelte sich an ihn, schlief aber weiter.
    Seit mehr als neunhundert Jahren hatte er nicht mehr mit einer Frau geschlafen – geschlafen im wörtlichen Sinn – , war er nie bereit gewesen, solche Nähe zuzulassen. Nicht einmal bei Mary, obwohl die ihm doch die große Liebe vorgespielt hatte. Damals, als er ihr den Hof gemacht hatte, erlaubte die Etikette solche Intimitäten nicht, zudem fürchtete er ihre Reaktion. Für den Fall, dass sie sein Geheimnis herausfinden sollte, hatte er sich ihr nicht schutzlos ausliefern wollen.
    Sarah wusste nicht, was er war, und er hatte auch nicht vor, es ihr zu sagen. In ihren Augen wollte er weder die gleiche Abscheu lesen wie in Beatrices, noch sollte sie ihn so angsterfüllt anschauen wie Mary damals.
    Sarah hielt ihn für einen ganz gewöhnlichen Mann.
    Als er daran dachte, wie schnell ihr Herz bei seiner Berührung geschlagen hatte, spürte er wieder die Erregung.
    Nun ging ihr Puls langsam und ruhig, ihr Blut rief förmlich nach ihm, drängte ihn, seinen Hunger zu stillen. Mit hämmerndem Herzen lauschte Roland den ruhigen Schlägen.
    Er fuhr ihr durch die seidigen Locken, legte eine Hand auf ihren samtweichen Hals, direkt über der Halsschlagader.
    Wie sie wohl schmeckte? Süß, so wie auch ihr Lächeln war? Oder feurig wie es zu ihrer kühnen und unerschrockenen Art passen würde? Würde ihr Blut seinen Schmerz betäuben oder sein Verlangen entfachen?
    Die Selbstheilung kostete Kraft, und das Bedürfnis nach Blut wurde überwältigend.
    Rolands Reißzähne traten hervor und wurden länger.
    Nur einen Schluck. Sarah schläft und sie braucht es nie zu erfahren.
    Er könnte sie ein wenig zu sich heranholen und die Lippen auf die zarte Haut an ihrem Hals pressen …
    Stöhnend fuhr er ihr mit der Zunge über die Halsschlagader … dann erstarrte er.
    Erschrocken wich er zurück.
    Wann hatte er sie zu sich gezogen?
    Gerade noch hatte er sich vorgestellt, wie sie wohl schmecken mochte, und schon berührten seine Lippen ihre Haut. Verlor er langsam die Kontrolle?
    Roland konzentrierte sich darauf, dass die Reißzähne zurückgingen.
    »Sarah.« Er schüttelte sie sacht.
    Sie rührte sich nicht.
    Auf einmal bekam er es mit der Angst zu tun. Hatte er sie etwa schon gebissen? War er schon so weggetreten, dass er alles Blut aus ihr herausgesaugt hatte, ohne es zu merken?
    Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, untersuchte ihren Hals nach Bisswunden, fand aber keine. Außerdem waren seine Verletzungen noch nicht verheilt, also konnte er nicht von ihr getrunken haben.
    »Sarah«, sagte er erneut, diesmal ein wenig

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