Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
Vom Netzwerk:
schließlich mit quietschenden Reifen quer zur Fahrbahn zum Stehen kam.
    Da Sarah sich nicht angeschnallt hatte, wurde sie wie eine Puppe gegen die Fahrertür geschleudert. Ein Glasregen ging über ihr nieder, schmerzhaft gruben sich die Scherben in ihre Haut.
    Der Motor stotterte und erstarb schließlich.
    Benommen griff sie nach der Armlehne, um sich aufzurichten, doch Scherben stachen durch den Verband in ihrer Hand. Schnell ließ sie wieder los und setzte sich mühsam auf, ohne sich abzustützen.
    Der Airbag fiel in sich zusammen, was ihr die Möglichkeit gab, durch die Windschutzscheibe nach draußen zu spähen.
    Die dunkle Gestalt, die auf der Motorhaube hockte, richtete sich langsam zu voller Größe auf.
    Es war der Anführer mit dem langen schwarzen Mantel.
    Im Licht der Scheinwerfer blitzten seine Reißzähne bedrohlich, als er sie anlächelte.
    Außer sich vor Angst suchte Sarah nach ihrer Pistole, konnte sie aber nirgends finden. Weder auf dem Sitz noch darunter oder im Fußraum.
    Der Vampir sprang mit einem eleganten Satz vom Wagen.
    Bis auf ein dreieckiges Stück Glas fiel Sarah nichts ins Auge, was sie hätte als Waffe benutzen können. Also biss sie die Zähne zusammen und griff sich die Scherbe.
    Ziel auf die Schlagadern .
    Die scharfen Kanten schnitten ihr durch den Verband in die Haut, Blut quoll hervor, sickerte in die Gaze. Mit der Spätfrühlingsbrise, die Sarah leicht das Haar zerzauste, wehte der Gestank von verbranntem Gummi ins Wageninnere.
    Der Vampir kam zur Fahrertür geschlendert, hielt aber eine Armlänge Abstand.
    Angespannt wartete Sarah auf den richtigen Moment.
    Doch plötzlich wurde die Gestalt fast zwanzig Meter weit zurückgeschleudert.
    Überrascht zuckte Sarah zusammen, und die Scherbe grub sich noch tiefer in ihre Hand.
    Als sie sich vorbeugte, um zu sehen, was geschehen war, erkannte sie … Roland, der nun mit seinen Saigabeln auf den anderen Vampir losging.
    Beschützte er sie etwa? Oder wollte er sie nur für sich selbst, damit er – ja, was? – sie beißen konnte? Ihr Blut trinken? Sie töten?
    Verdammt!
    Sie drehte den Schlüssel im Zündschloss und gab dem Wagen in Gedanken den Befehl, anzuspringen. Komm schon.
    Der Motor hustete lediglich.
    Komm! Sie versuchte es wieder und wieder, aber nichts tat sich.
    Mist! Ihre Hände waren so glitschig vom Blut, dass sie die verriegelte Tür nicht aufbekam. Beinahe hätte sie vor Wut aufgeschrien, doch dann endlich, nachdem sie die Hände an ihrem T-Shirt abgewischt hatte, gelang es ihr, sie zu öffnen.
    Sarah taumelte aus dem Wagen und rannte auf die Bäume am Straßenrand zu. Sie standen näher zusammen als die bei ihrem Haus, noch dazu war das Unterholz dichter. Mit aller Kraft kämpfte sie sich durch das farnartige Gestrüpp vorwärts.
    Schon bald drang das Scheinwerferlicht nicht mehr durch die Büsche, und Sarah stolperte in völliger Dunkelheit durch das Gehölz.
    Aus Angst, gegen einen Baum zu rennen und womöglich noch das Bewusstsein zu verlieren, verlangsamte sie ihre Schritte und tappte nun mit ausgestreckten Armen umher.
    Zweige schlugen ihr ins Gesicht, gegen Hals, Brust und Hände, trieben ihr die Scherben noch tiefer in die Haut und rissen an ihren Verbänden. Die Schnitte brannten. Sie hatte hämmernde Kopfschmerzen. Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Wenn sie nur irgendwie von hier wegkäme.
    Weit weg.
    Die Geräusche des Kampfs hinter ihr konnte sie nun nicht mehr hören, sondern nur noch das Schlagen der Äste, das Zirpen der komischen Käfer, das Quaken der Frösche und ihr eigenes wild klopfendes Herz.
    Sarah hatte schon jedes Gefühl für Zeit und Raum verloren, als sie unvermittelt ins Leere trat.
    Halt suchend fuchtelte sie mit den Armen umher, doch vergebens, der Boden fiel vor ihr ab und sie stürzte. Sie schlug hart auf, doch das reichte nicht, um den Schwung abzubremsen, sie rollte einen Abhang hinunter.
    Gegen die noch schmalen Baumstämme zu prallen fühlte sich an wie Hiebe mit einem Baseballschläger, und die dünnen Äste der Büsche waren wie Peitschen. Kurz bevor ihre Talfahrt ein abruptes Ende nahm, verspürte sie einen heftigen Schmerz im Hinterkopf.
    Stöhnend rollte Sarah sich auf den Rücken. Lichter tanzten ihr vor den Augen, die nicht von Glühwürmchen stammten. Schwindel überkam sie, als läge sie an Deck eines Schiffes in schwerer See. Bestimmt drehte sich ihre Umgebung.
    Sie legte sich auf die Seite, stützte die brennenden Hände in das kühle Gras und setzte sich auf.
    Das Pochen

Weitere Kostenlose Bücher