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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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im Kopf und auch in den Rippen wurde stärker. Doch sie konnte nicht einfach hier sitzen bleiben, sie musste weiter.
    Unter Schmerzen hangelte sich Sarah an dem Baum hoch, der ihren Fall schließlich abgebremst hatte.
    Mit ausgestreckten Armen setzte sie sich wieder in Bewegung.
    Bäume und Sträucher schienen hier nicht mehr zu wachsen, nur noch kniehohe Gräser.
    In North Carolina gab es viele hügelige Wiesen und Felder. Auf einer oder einem davon musste sie gelandet sein.
    Hinter ihr brach ein Zweig.
    Sofort erfasste sie wieder Panik, und sie rannte los. Obwohl sie den Schatten der Bäume längst hinter sich gelassen hatte, konnte sie immer noch nichts sehen.
    Blind ins Dunkel hineinzurennen war mindestens ebenso beängstigend wie der Gedanke, von einem Vampir verfolgt zu werden. Bis zu ihrem Umzug in diese Gegend hatte sie solch tiefe Dunkelheit nicht gekannt. (Wenn nicht gerade ein Wirbelsturm die Stromversorgung lahmlegte, wurde der Himmel über einer Metropole wie Houston nie vollkommen duster.)
    Sarah geriet ins Stolpern und schlug hart mit Händen und Knien auf dem Boden auf. Doch sie rappelte sich gleich wieder hoch und stürmte keuchend vorwärts. Bei jedem Atemzug verspürte sie einen Stich rechts in ihrem Brustkorb. Sie stürzte erneut. Kam hoch. Lief weiter. Tränen strömten ihr inzwischen die Wangen hinunter. Sie stieß mit dem Fuß gegen etwas. Strauchelte. Trieb sich weiter an. Stolperte. Stürzte schwer.
    Diesmal kam sie kaum wieder auf die Beine. Müdigkeit und Schmerz forderten ihren Tribut. Wenn sie doch nur sehen könnte, wohin sie ging …
    Sie hielt sich die schmerzende rechte Seite. Für einen Spurt reichte ihre Kraft nicht mehr, also trabte sie im Dauerlauf – und rannte prompt in einen Baum hinein.
    Taumelnd prallte sie zurück. Starke Hände packten sie unter den Armen, bernsteinfarbene Augen funkelten sie an.
    Es war kein Baum.
    Sie wehrte sich mit aller Kraft, die sie noch aufbringen konnte, schrie.
    »Sarah!«, rief eine ihr bekannte Stimme. Sanft wurde sie geschüttelt.
    Sie sackte leicht in sich zusammen. »Roland?«
    »Ja.«
    Um sie herum drehte sich erneut alles.
    »B… Bitte töten Sie mich nicht«, murmelte sie und verlor daraufhin das Bewusstsein.
    Roland fing sie auf. Er legte einen Arm um ihre Schultern, schob den anderen unter ihre Knie und hob sie hoch. Ihr Kopf hing schlaff herunter, kam schließlich an seiner Schulter zum Ruhen.
    Ein brennender Schmerz schoss durch seinen Arm, den ihm sein neuer Erzfeind gebrochen hatte. Der Knochen war noch nicht wieder richtig zusammengewachsen, weil Roland erneut sehr viel Blut verloren hatte.
    Doch Schmerz konnte ihm nichts anhaben, daran war er gewöhnt. Angst aber kannte er nicht.
    Doch es war ganz eindeutig Angst gewesen, die ihn überkommen hatte, als der Anführer der Vampire Sarah gefolgt war.
    Bastien, so hatte ihn einer seiner Lakaien genannt.
    Einem plötzlichen Drang folgend vergrub Roland das Gesicht in Sarahs wirrem Haar. Stöcke und Blätter hatten sich darin verfangen und überlagerten den zitronigen Shampooduft.
    Dank seiner übernatürlichen Sinne nahm er wahr, wie ihr Herz zwar schnell, aber kräftig schlug.
    Dass er ihretwegen eine solche Erleichterung empfand, verstörte ihn.
    Sie sah fürchterlich aus. Im Gegensatz zu Sarah konnte er im Stockdunkeln ausgezeichnet sehen, und sie machte einen schlimmen Eindruck.
    Ihr Gesicht war blutverschmiert, aus einem Schnitt am Haaransatz quoll stetig neues Blut. An ihrer zerrissenen und dreckverkrusteten Kleidung klebten Blätter und Gras. Selbst wenn er die Schneise nicht gesehen hätte, die sie in den Hügel gepflügt hatte, wäre ihm bei diesem Anblick klar geworden, dass sie heftig gestürzt sein musste.
    Der Verband, den er ihr um die Hände gewickelt hatte, war verschwunden. Sie hatte zahlreiche blutende Schnitte an den Händen, zum Teil steckten Glassplitter in den Wunden. Auch im linken Unterarm saßen noch Scherben. Der rechte war aufgeschürft, ansonsten hatte sie überall am Körper rote Flecken, die sich in den nächsten Tagen bestimmt in hässliche Blutergüsse verwandeln würden.
    Sie musste furchtbare Schmerzen verspürt haben, hatte aber dennoch nicht aufgegeben.
    Als er am Fuß des Hügels angekommen war, hatte Roland mit Verwunderung festgestellt, dass sie blind über die Wiese rannte.
    Wohlgemerkt rannte , nicht ging.
    Stirnrunzelnd blickte er auf sie hinunter.
    War sie vor ihm oder vor Bastien geflohen?
    Wie er gehofft hatte, war sie unmittelbar, nachdem

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