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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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der blutigen Hand glitzerten, und entfernte eine lange Scherbe. In der linken Hand steckten viel mehr Splitter, außerdem zogen sich die Verletzungen fast bis zum Ellenbogen hoch.
    »Vampirismus und die damit verbundenen Eigenschaften werden durch ein seltenes Virus verursacht.«
    »Ein Virus«, wiederholte Sarah ungläubig und zuckte, als Roland einen besonders tiefen Splitter herauszog.
    »Ja.«
    »Was für Eigenschaften sind denn das genau?« Blutgier? Ein Hang zum Beißen?
    Er drehte ihre Hand ein wenig ins Licht. »Weder Vampire noch Unsterbliche sind tot. Sie haben meinen Herzschlag ja gespürt und wissen, dass ich atme.«
    Und sein Herzschlag hatte sich bei ihrer Berührung beschleunigt.
    »Jeder von uns hat eine bessere Sinneswahrnehmung als normale Menschen.«
    Sarah erinnerte sich daran, dass Roland und Marcus die Vampire lange vor ihr wahrgenommen hatten. »Deshalb kam der Angriff für Sie auch nicht so überraschend.«
    Er nickte, zwischen seinen Augenbrauen war eine tiefe Falte zu sehen, so angestrengt arbeitete er an ihrer Hand. »Wir haben die Vampire schon aus mehreren Kilometern Entfernung gehört und ihre individuellen Gerüche wahrgenommen. Deshalb konnten wir auch bestimmen, wie viele es waren.«
    Das überstieg ihren Verstand.
    »Wow«, brachte sie hervor. »Na, vor der Erfindung des Deos muss es ja hart für euch gewesen sein.«
    Er schmunzelte. »Fortschritte in der Körperhygiene haben uns das Leben tatsächlich angenehmer gemacht, die jüngste Generation scheint sich in dem Punkt allerdings wieder zurückzuentwickeln.«
    »Davon kann ich auch ein Lied singen. Manche Studenten rollen aus dem Bett direkt in den Hörsaal, ohne sich wenigstens die Zähne zu putzen. Autsch!«
    »Sorry.«
    Auf einmal wurde Sarah bewusst, dass sie für jemanden wie ihn wohl selbst ziemlich müffeln dürfte. »Vielleicht sollte ich mich lieber bei Ihnen entschuldigen.«
    Er schaute auf. »Warum?«
    »Ich bin verschwitzt, blutig und dreckig. Wer weiß, was ich bei meinem Sturz außerdem so alles aufgegabelt habe. Also verströme ich wahrscheinlich nicht gerade einen Wohlgeruch.«
    »Für mich riecht Blut so gut wie für Sie Schokolade.«
    Unwillkürlich verzog sie das Gesicht. »Wirklich?« Das war irgendwie eklig.
    Er lächelte schief. »Ja. Außerdem duften Sie nach Wald, Zitronenshampoo, Deo und ihrem ganz eigenen Geruch.« Er atmete leicht ein. »Und selbst so verschwitzt riechen Sie verlockend.«
    Ihr Herz machte einen Sprung. Er hatte es gesagt, als würde es ihn anmachen. »Ja?«
    Seine Augen verdunkelten sich, und dann lag wieder dieser übernatürliche Glanz darin. »Ihr Puls rast schon wieder.«
    Mutig berührte sie ihn am Hals. »Und Ihrer ebenso.«
    Aus den Augenwinkeln konnte sie beobachten, wie er die Finger fest um die Pinzette krampfte.
    »Gibt es noch weitere besondere Eigenschaften?«, fragte sie und zog ihre Hand wieder zurück.
    »Wir sehen viel besser als normale Menschen.«
    »Können Sie im Dunkeln sehen?«
    »Ja, wie eine Katze.«
    Kein Wunder, dass Marcus ohne eine Taschenlampe ausgekommen war. »Wieso leuchten Ihre Augen?«
    »Manche der physiologischen Veränderungen sind noch ungeklärt, dazu gehört das Augenleuchten. Bisher weiß man nur, dass es gelegentlich bei Schmerz auftritt und eigentlich immer, wenn extreme Gefühle im Spiel sind, zum Beispiel Wut.«
    Oder Erregung? , hätte Sie am liebsten gefragt. Als sie nach seinem Puls getastet und über seinen kräftigen Hals gestrichen hatte, war wieder dieses Leuchten in seine Augen getreten.
    Begehrte er sie? Hatte ihn die zärtliche Geste ebenso aus der Fassung gebracht wie sie?
    »Wir sind stärker als Menschen«, fuhr er mit seiner Aufzählung fort, »wesentlich stärker, und können uns sehr schnell bewegen.«
    So schnell, dass man nur noch einen Schatten sah? Das war irgendwie cool, aber auch ein wenig unheimlich. »Was noch?«
    »Wie Sie ja schon mitbekommen haben, heilen unsere Verletzungen sehr schnell. Und wir reagieren empfindlich auf Sonnenlicht.«
    »Ist das schon alles?«
    »Nein, das waren nur die Eigenschaften, die wir mit den Vampiren gemeinsam haben. Ansonsten wirkt sich das Virus bei uns Unsterblichen anders aus. Wir sind alle als Menschen auf die Welt gekommen und wurden dann durch den Biss eines Vampirs mit dem Virus infiziert.«
    »Von einem Vampir? Nicht von einem Unsterblichen?«
    »Unsterbliche verwandeln nur äußerst selten einen Menschen.«
    »Oh. Also war es bei Ihnen ein Vampir.«
    Er presste die Lippen

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