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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Abschussliste, aber dich wollten sie lebend.«
    Marcus grinste verschlagen. »Ja, das kam mir beim Kämpfen entgegen.«
    »Glückspilz.«
    Lachend machte sich Marcus auf den Weg zum Gästezimmer. »Hey, ist ja nett hier«, rief er noch, bevor er die Tür hinter sich zumachte.
    Als Roland sich wieder zu Sarah umdrehte, starrte sie ihn düster an. Er überlegte fieberhaft, was er sagen könnte, damit sie sich entspannte und – ja, was? – ihn mögen würde?
    Träum weiter.
    »Ich schreie immer noch nicht«, erinnerte sie ihn sanft.
    Unweigerlich musste er lächeln. »Ist mir nicht entgangen.«
    Sie schaute hinunter auf ihre Handflächen. »Vielleicht werde ich das aber, wenn ich die Glassplitter herauspule. Haben Sie vielleicht eine Pinzette?«
    Sofort verschwand er in der Küche und holte eine Pinzette aus dem Verbandskasten. Mitsamt einer Schüssel Wasser und einem frischen Handtuch kehrte er ins Wohnzimmer zurück.
    Der Couchtisch bestand aus einer Glasplatte mit einem stabilen Holzgestell, das sein Gewicht aushielt. Breitbeinig setzte er sich vor Sarah hin, sodass seine riesigen Füße rechts und links neben ihren waren. Er stellte die Utensilien neben sich ab, bewaffnete sich mit der Pinzette, beugte sich vor und bedeutet ihr, eine Hand in seine zu legen.
    Ängstlich beäugte sie die Pinzette, streckte ihm aber dennoch die rechte Hand hin.
    Ihm wurde ganz warm ums Herz.
    Roland inspizierte ihre Handfläche und die Finger genau. Überall in der Haut steckten kleine Glassplitter. Die Fingerspitzen wiesen tiefe Schnitte wie von einem Messer auf. Und während die anderen Schrammen und Stiche längst zu bluten aufgehört hatten, quoll aus diesen Wunden immer noch Blut.
    Fragend sah er sie an.
    »Nachdem der Typ plötzlich auf der Motorhaube gelandet war, konnte ich meine Glock nicht mehr finden. Mich mit einer großen Scherbe zu bewaffnen, war das Einzige, was mir eingefallen ist.«
    »Das nenne ich geistesgegenwärtig«, sagte er anerkennend. Sie war eine Kämpfernatur, bewahrte einen kühlen Kopf und gab nicht so schnell auf. Ihm gefiel das.
    Er setzte die Pinzette an und sagte warnend: »Das wird jetzt wehtun.«
    »Ich weiß. Am besten bringen wir es schnell hinter uns.«
    Dann zog Roland ihr die erste Scherbe aus der Hand.
    Sie zuckte jedes Mal zusammen, als er eine nach der anderen entfernte.
    Er tat ihr nur ungern weh, aber es ließ sich nicht ändern.
    »Ich komme mir vor wie eine Memme«, sagte sie, »stell mich wegen ein paar winziger Splitter an, dabei hatten Sie Metallpflöcke in den Händen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Im Gegensatz zu Ihnen bin ich an so etwas gewöhnt.«
    »Im Ernst? So etwas passiert Ihnen häufiger?«
    »Eigentlich nicht. Meistens habe ich es nur mit ein oder zwei Gegnern zu tun. Aber selbst dann sind Knochenbrüche, tiefe Schnittwunden und Schussverletzungen an der Tagesordnung.« Roland überprüfte ihre Handflächen noch einmal, um sicherzugehen, dass er auch keinen Splitter übersehen hatte, dann nahm er sich ihre Finger vor.
    Sie fuhr zusammen. »Autsch! Tut mir leid, ist mir so rausgerutscht.«
    Kopfschüttelnd sagte er: »Ich weiß, wie schmerzvoll solche Splitter sein können.«
    Schließlich war er im Laufe der Jahrhunderte oft genug durch Fenster, Glastüren und gegen Spiegel geworfen worden.
    Kurz darauf spürte Roland, dass ihr Herz schneller schlug, und fragte sich, warum.
    »Also«, begann sie zögerlich, »sind Sie ein Vampir?«
    Aha . »Nein, die Männer, die uns angegriffen haben, waren Vampire.«
    Schweigen.
    »Aber Sie haben auch diese Zähne. Und Ihre Augen haben genauso geleuchtet. Außerdem haben Sie diesem Jungen das Blut ausgesaugt.«
    Und dank Marcus’ mangelndem Feingefühl war ihr auch nicht entgangen, dass er in der Küche getrunken hatte.
    »Das ist kompliziert.«
    »Ich bin nicht auf den Kopf gefallen.«
    Er lächelte. »Das weiß ich doch. Ich hab nur keine Ahnung, wie ich es Ihnen erklären soll.«
    Sie legte den Kopf schief. »Das machen Sie doch bestimmt nicht zum ersten Mal.«
    »Nein«, räumte er ein, »aber das letzte Mal ist schon ziemlich lange her.«
    »Wie lange?«
    »Fast vierhundert Jahre«, sagte er und dachte dabei an Mary.
    Überrascht sah Sarah ihn an.
    »Wie alt sind Sie denn? Au.«
    »Sorry. Neunhundertsiebenunddreißig.«
    »Sie sind neunhundertsiebenunddreißig Jahre alt?«
    »Ja.«
    »Sie haben Reißzähne, trinken Blut und sind fast tausend Jahre alt, aber ein Vampir sind Sie nicht.«
    »Ganz genau.«
    »Bitte erklären Sie

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