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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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aufeinander. »Ja.«
    »Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen ist das gegen Ihren Willen geschehen.«
    »Richtig. Ich hatte aber Glück, meinem Körper ist es gelungen, mit dem Virus fertigzuwerden und es umzuwandeln.« Er verfiel in Schweigen, während er versuchte, einen besonders tief sitzenden Splitter herauszuholen, der sich partout nicht aus ihrem Daumen entfernen zu lassen schien.
    Sarah biss die Zähne zusammen und ballte die andere Hand zur Faust. Verdammt, tat das weh.
    Wenn schon diese winzigen Scherben so schmerzten, was musste Roland dann erst für Qualen ausgestanden haben, immerhin waren seine Hände von riesigen Pflöcken durchbohrt gewesen.
    Als er den fiesen Splitter endlich zu fassen bekam, entspannte sie sich etwas.
    Roland sah sie an. »Möchten Sie eine Verschnaufpause?«
    »Nein.« Schließlich hatte er seine Schmerzen auch tapfer ertragen.
    »Auf die Vampire hat das Virus negative Auswirkungen, von denen wir verschont bleiben. Sie ernähren sich ausschließlich von Blut und werden davon so abhängig wie Kokain- oder Methsüchtige. Unsterbliche brauchen dagegen nicht jede Nacht eine Ration.«
    »Daher die Pizza.«
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Wenn wir nicht gerade verletzt sind, brauchen wir Älteren nur ein- oder zweimal pro Woche Blut. Ansonsten ernähren wir uns so ähnlich wie Sie auch. Allerdings ausschließlich von natürlichen Lebensmitteln, die keine Kanzerogene oder andere schädliche Substanzen enthalten. Was bei Menschen Krebs, Herzprobleme und genetische Veränderungen auslöst, führt bei uns zu einem erhöhten Blutbedarf, denn das Virus muss dann die Schäden im Körper wieder ausgleichen, also verzichten wir ganz darauf.«
    »Verstehe. Gibt es abgesehen davon noch weitere Unterschiede zu den Vampiren?«
    »Sie leben nicht so lange wie wir. Das Virus führt bei ihnen dazu, dass sie allmählich geisteskrank werden. Deshalb jagen wir sie auch. Weil sie nicht mehr bei klarem Verstand und noch dazu so gierig auf Blut sind, bringen sie ihre Opfer um, indem sie sie leertrinken.«
    »Menschen?«
    »Ja. Junge Vampire töten schnell, denn sie wollen nur ihren Durst stillen. Aber schon nach ein paar Jahren sterben Bereiche ihres Gehirns ab, und die Krankheit nimmt ihren Lauf. Wie die Katze mit der Maus spielen sie dann mit ihren Opfern, quälen und foltern sie. So oder so können wir nicht zulassen, dass Unschuldige abgeschlachtet werden.«
    »Trinken Sie von Menschen?« Der Gedanke, er könnte am Hals einer anderen Frau saugen, behagte Sarah gar nicht.
    Was nicht heißen sollte, dass er an ihrem Hals saugen sollte. Obwohl …
    Moment mal. Hatte sie denn jetzt komplett den Verstand verloren?
    »Als es noch keine Blutbanken gab, blieb uns nichts anderes übrig. Aber wir haben die, von denen wir getrunken haben, nie getötet und auch nicht zu sehr geschwächt.« Nachdenklich hielt er einen Moment inne. »So ganz stimmt das auch nicht. Ich möchte Sie zwar nicht verängstigen, aber ehrlich zu Ihnen sein. Wir haben immer darauf geachtet, die Unschuldigen damit nicht zu schwächen oder zu töten. Pädophile, Vergewaltiger und Mörder wurden von uns lange nicht so vorsichtig behandelt.«
    Sprich: umgebracht.
    Damit hatte sie gar kein Problem. Sarahs Auffassung von Gerechtigkeit war schon immer eher alttestamentarisch gewesen. »Aber … wie genau funktioniert das denn? Erzählen die Menschen dann nicht anderen von ihnen?«
    »Nein. Wenn sich unsere Reißzähne zurückbilden, gibt die darüberliegende Drüse ein Sekret frei, das in seiner Zusammensetzung Ecstasy gleicht. Davon wird die Erinnerung ausgelöscht.«
    Wie praktisch! »Und trinken Sie immer noch von Menschen?«
    »Nur im Notfall. Uns gehört eine Kette von Blutbanken, für die unsere Sekundanten und deren Familien regelmäßig spenden. So werden wir mit Blutkonserven versorgt.«
    »Ist das Virus heilbar?«
    »Nein, es gibt kein Mittel dagegen.«
    Und seinem Tonfall war zu entnehmen, dass er es ansonsten genommen hätte.
    »Und was ist mit Virostatika? Die Medizin hat auf diesem Gebiet doch gerade Riesenfortschritte gemacht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das haben wir schon ausprobiert, die schlagen bei uns überhaupt nicht an. Zum einen liegt es an dem Virus, es verhält sich vollkommen einzigartig. Außerdem ist die Einnahme von Virostatika auch nicht ganz ungefährlich. Unsere Wissenschaftler nehmen an, wenn ein Mittel tatsächlich einmal anschlagen sollte, dann wird es uns wahrscheinlich gleich mit erledigen, denn das

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