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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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starrte er auf die schmalen, blassen Finger. Und als sie sein Bein an ihres heranzog, lief ein Kribbeln seinen Oberschenkel hinauf bis in seine Leistengegend.
    Offenbar war das eine Geste der Zuneigung, doch er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Verdammt, warum war er nur so ein Eigenbrötler?!
    War er schon so weltfremd, dass er nicht einmal mehr sagen konnte, was es zu bedeuten hatte, wenn ihm eine Frau die Hand aufs Knie legte?
    Sein Körper reagierte wie beim Vorspiel. Roland brannte darauf, sie zu küssen, ihre vollen roten Lippen zu spüren und endlich ihren Körper an sich zu pressen. Irgendwie machte Sarah ihn permanent heiß.
    Allerdings hatte er ernsthafte Zweifel daran, dass Sarah so etwas bezwecken wollte, denn die Art, wie sie ihr Knie gegen seines drückte, entsprach eher einer freundschaftlichen Geste.
    Hätte sie ihn umarmt, wenn er neben ihr gesessen hätte?
    »Danke«, sagte sie wieder.
    Irgendwie fiel ihm keine gescheite Erwiderung ein, also nickte er nur und begann wieder, nach Glassplittern in ihrer Haut zu suchen.
    »Hat es Ihnen wehgetan, als Sie eben meine Hand geheilt haben?«, wollte sie wissen.
    »Die Wunden sind nicht auf meine Hand übergegangen«, beruhigte er sie. »Das geschieht nur, wenn ich geschwächt bin und nicht getrunken habe oder wenn ich tödliche Verletzungen heile.«
    »Gut, aber hat es wehgetan?«
    Er wollte ihr nicht antworten. Sie hatte ein weiches Herz und …
    »Roland?«
    Und konnte sehr hartnäckig sein.
    Er seufzte. »Ja, aber das war es mir wert.«
    Ihr finsterer Blick sprach Bände. »Haben alle Unsterblichen heilende Hände?«
    »Nein, wir behalten auch nach der Verwandlung die Gabe, mit der wir geboren wurden – ob Heilkraft, Hellsehen, Telepathie oder Telekinese. Und je älter wir werden, desto ausgeprägter und vielfältiger werden unsere Fähigkeiten.«
    »Was kann Marcus denn?«
    Beim Gedanken daran verzog Roland das Gesicht. »Marcus’ Gabe hat etwas Beunruhigendes. Er kann Geister sehen.«
    »Geister, also quasi Gespenster?«
    »Genau. Und mit sehen meine ich richtig sehen . Nicht so wie diese Quacksalber im Fernsehen, die nur so tun, als würden sie mit deiner toten Tante Esther sprechen, und behaupten, sie lasse ausrichten, dass man sich um das Geld keine Sorgen machen solle.«
    Sarah lachte.
    »Bei Marcus ist alles echt. Er sieht wirklich Tote, und das ist weder cool noch angenehm.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Tut mir leid, ich lache nicht über Marcus, sondern über Ihre Beschreibung der Gauner.«
    Kurz hob er den Kopf, um sie anzulächeln. »Das weiß ich doch.«
    Sie lächelte zurück.
    »Aber ich sollte Sie lieber warnen, Marcus ist da empfindlich.« Überaus empfindlich. »Als Kind ist er immer von seinem Stiefvater verprügelt worden, der ihn für verrückt gehalten hat. Das ging so lange, bis er alt genug war, um abzuhauen und Knappe beim Earl of Fosterly zu werden. Danach hat er nie wieder jemanden von seiner Gabe erzählt. Erst nach seiner Verwandlung ist er damit rausgerückt, und selbst dann nur zögerlich.«
    »Das kann ich gut verstehen. Haben Sie noch andere Gaben außer den Heilkräften?«
    »Ich habe telekinetische Kräfte, aber die sind so schwach, dass sie mir im Kampf nicht helfen.«
    »Telekinetische Kräfte? Wow.«
    Roland konzentrierte sich und ließ eines der Sofakissen aufsteigen. Überrascht fuhr Sarah zusammen und starrte fasziniert darauf. Das Kissen schwebte einen Augenblick lang in der Luft und flog ihr dann direkt ins Gesicht.
    Lachend fing sie es mit ihrer freien Hand auf.
    »Ich konnte nicht widerstehen«, sagte er grinsend.
    »Schon klar. Von wegen schwache telekinetische Kräfte.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Man muss sich konzentrieren, und während eines Kampfes fehlt mir die Ruhe dafür.« Roland legte die Pinzette beiseite. »Ich glaube, das war’s.« Daraufhin nahm er ihre Hand in seine Hände.
    Sarah umfasste sein Handgelenk. »Tun Sie das nicht.«
    Er zog die Augenbrauen nach oben. »Was nicht?«
    »Mich heilen. Ich möchte Ihnen nicht wehtun.«
    Unsicher blickte er sie an. Hatte er ihr nicht gerade eine halbe Stunde lang wehgetan? Und nun sorgte sie sich, weil es ihm ein paar Sekunden Unwohlsein bereiten würde, sie zu heilen? Dabei war es seine Schuld, dass sie überhaupt verletzt war.
    Mit einer Handbewegung wischte er ihre Bedenken fort. »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass der Schmerz sofort wieder nachlässt.«
    Energisch schob sie das Kinn vor. »Das ist mir egal, ich erlaube

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