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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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kümmerte sich um Roland, war also auch abgelenkt. Ihr Verschwinden würde erst Minuten später auffallen.
    Sarah befühlte die heile Haut unter ihrer blutverkrusteten Schläfe.
    Bleiben Sie . Rolands Worte hatten nicht wie eine Drohung geklungen, vielmehr wie eine Bitte, beinahe wie ein Flehen.
    Sie warf noch einmal einen Blick in Richtung Küche, dann holte sie tief Luft und ließ sich wieder aufs Sofa fallen. Hoffentlich würde sie ihre Entscheidung nicht bereuen.
    Roland konnte es kaum fassen. Sie war geblieben.
    So schnell er nur konnte, hatte er mehrere Blutkonserven geleert und dabei angestrengt auf ein Knarzen der Dielen, das Geräusch der Haustür, die geöffnet wurde, oder gar klirrende Scheiben gelauscht. Auf alle Geräusche, die auf einen heimlichen oder gar verzweifelten Fluchtversuch schließen ließen. Er hatte sich noch die Zeit genommen, sich das Blut aus dem Gesicht zu waschen, war dann aber mit hastigen Schritten ins Wohnzimmer geeilt und …
    Da war sie noch. Sarah saß auf dem Sofa und besah sich ihre Hände.
    Einen Moment lang betrachtete er sie, erleichtert und zugleich auch verwirrt.
    Warum flippte sie nicht völlig aus? Täuschte sie diese Ruhe nur vor, um sein Vertrauen zu gewinnen und später mit einer Meute Männer zurückkehren zu können, die ihn töten sollten?
    Sarah schaute auf und bemerkte ihn. »Geht es Ihnen besser?«
    »Ja, danke.«
    »Sie sehen auch wesentlich besser aus.« Ihre Miene spiegelte Unbehagen wider. »Liegt es daran, dass Sie … dass Sie getrunken haben?«
    »Ja.« Es abzustreiten hatte keinen Sinn. Auch wenn ihm das Geständnis unglaublich schwerfiel.
    »Oh.«
    Oh? Ist das alles? »Sie laufen ja immer noch nicht schreiend weg.«
    »Ist das normalerweise die Reaktion von Menschen, die erfahren, dass Sie ähm … «
    »Ich anders bin? Ja, schon.«
    Marcus trat neben ihn. »Außerdem Kreischen, Fluchen, Sich-in-die-Hosen-machen« – Sarah verzog angewidert das Gesicht – »religiöse Verse … «
    »Religiöse Verse?«, fragte sie überrascht.
    »Na ja: Weicht von mir, ihr … « Marcus stieß Roland an. »Wie hat der Pastor uns noch mal genannt?«
    Roland verdrehte die Augen. »Welcher?« Sie waren schließlich schon unzähligen begegnet.
    »Na, der in London.«
    »Welches Jahrhundert?«
    »Achtzehntes.«
    Sarah fiel die Kinnlade herunter.
    »Der mit der Albert-Einstein-Frisur?«
    »Ja.«
    »Satansbrut.«
    »Genau.« Mit der krächzenden Stimme eines alten Mannes und wild mit der Faust fuchtelnd rief Marcus: »Weichet von mir, Satansbrut. Kehret zurück in den Höllenschlund!« Daraufhin fuhr er mit normaler Stimme fort: »Dann wurden wir von ihm noch mit Bibelsprüchen bombardiert. Und das, nachdem wir ihn vor einem ziemlich üblen Vampir gerettet hatten.« Gleichmütig zuckte er mit den Schultern. »Aber Kreischen ist eigentlich der Standard – bei Frauen und Männern.«
    Jetzt wirkte sie ziemlich verblüfft. »Aha.«
    Marcus klatschte in die Hände. »Aber Sarah ist ruhig und gefasst.« Er wandte sich an Roland. »Du stehst offenbar nicht mehr mit einem Fuß im Grab. Ich müsste dringend mal duschen. Also, wenn niemand etwas dagegen hat, verschwinde ich jetzt im Bad und leg mich dann hin, damit mein Knie schneller heilt.«
    Roland nickte bereitwillig, froh, mit Sarah allein sein zu können, obwohl er nicht wusste, worüber er mit ihr sprechen sollte.
    »Nimm das Gästezimmer. Den Flur entlang, zweite Tür rechts. Es hat ein eigenes Bad.«
    »Du hast ein Gästezimmer?«
    »Seth schläft ab und zu hier.«
    Marcus zog eine Grimasse.
    »Was? Es ist nicht so, dass ich ihn einladen würde. Er macht es nur, um mich zu ärgern, weil er weiß, wie ungern ich Leute bei mir zu Hause habe.«
    Demonstrativ blickte Marcus zu Sarah.
    »Sie meine ich damit nicht«, versicherte Roland ihr hastig. »Wenn ich Sie nicht hierhaben wollte, hätte ich Sie ja gar nicht erst eingeladen.«
    »Und was ist mit mir? Ist meine Einladung in der Post verloren gegangen?«, fragte Marcus bissig.
    Rolands mangelndes Vertrauen hatte seinem Freund schon immer zu schaffen gemacht. »Du bist doch hier, reicht dir das nicht?«
    »Ja, weil ihr einen Fahrer gebraucht habt.«
    Roland fragte sich, ob es Sarah wohl sehr erschrecken würde, wenn er Marcus mal kurz an die Gurgel ginge. »Wolltest du nicht duschen gehen?« Er schubste den Mann in Richtung Flur.
    »Ja, ja, bin ja schon weg.«
    »Ruf vorher noch Lisette an und berichte ihr alles. Offenbar steh ich bei den Vampiren ganz oben auf der

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