Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
Lächeln, auch wenn ihre Augen immer noch voller Trauer waren. »Ist das eine Vorahnung?«
Er schüttelte den Kopf. »Ein seltener Moment der Zuversicht.«
»Das kommt wirklich nicht häufig vor«, sagte sie lächelnd und ging zur Tür.
Seth hielt ihre Hand fest und zog daran, damit sie stehen blieb, als plötzlich seine inneren Alarmglocken schrillten. »Warte.«
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu.
»Du hast Marcus gesagt, das dich eine innere Stimme gewarnt hätte.«
Sie schnitt eine Grimasse. »Ich wusste nicht, wie ich es ihm sonst beschreiben sollte.«
»Du hattest wieder so ein Gefühl?«
»Ja.«
»Worauf bezog es sich?«
»Auf das Treffen mit Roy.« Sie schüttelte den Kopf. »Etwas Schlimmes wird passieren. Ich weiß nicht, was es sein wird, aber irgendetwas wird schiefgehen. Ich bin mir sicher.«
Seth dachte über ihre Worte nach und darüber, was Chris und Darnell herausgefunden hatten. »Wir entwerfen eine neue Strategie. Wir vergessen den alten Plan und machen einen neuen, auf der Basis aller Informationen, die wir haben, und versuchen dabei, alle Eventualitäten im Auge zu behalten.«
Sie nickte, wirkte aber nicht beruhigt.
Mit einem unbehaglichen Gefühl (Ami lag mit ihren Vorahnungen sehr selten falsch) öffnete er die Tür.
Im Flur stand Darnell, der geduldig gewartet hatte, bis sie ihr Gespräch beendet hatten. Er musterte Ami aufmerksam. »Alles in Ordnung?«
Sie nickte.
Sein Blick glitt zu Seth. »Was ist mit dir? Alles in Ordnung?«
David musste ihm gesagt haben, dass Marcus ihm einen Haken verpasst hatte.
»Mir geht’s gut. Wir sollten jetzt nach oben gehen und uns eine Strategie überlegen, für den Fall, dass Roy einen Hinterhalt plant.«
Trotz gigantischer Mengen von Klebeband hatte es sich als unmöglich erwiesen, die zerstörten Möbel in einen Zustand zu versetzen, in dem sie bequeme Sitzmöglichkeiten für neunzig Kilogramm schwere, muskelbepackte Männer boten. Hämmer und Nägel hatten ebenfalls nichts ausrichten können. Also versammelten sich alle Anwesenden im Esszimmer.
Nachdem die Speisen weggeräumt worden waren, nahmen Seth und David ihre Plätze an den beiden Kopfenden der langen Tafel ein. Ami saß zwischen Seth und Marcus. Ihr gegenüber saßen Sarah und Roland. Die d’Alen ç ons gesellten sich zu Roland, während ihre Sekundanten die Stühle auf der gegenüberliegenden Seite neben Marcus einnahmen. Yuri und Stanislav setzten sich neben David auf Amis Seite des Tischs. Chris Reordons Männer fanden neben Stanislav Platz.
Bastien setzte sich neben David, wobei der Stuhl neben ihm frei blieb.
Chris Reordon ging um den Tisch herum und händigte jedem eine dünne Aktenmappe aus. Als er Sebastien erreichte, musterte er grimmig die ausgestreckte Hand des Unsterblichen und setzte sich dann zu den d’Alen ç ons.
»Chris«, sagte Seth tadelnd.
»Was denn?« Chris warf die übrig gebliebenen Aktenmappen auf den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich traue ihm nicht. Es ist durchaus möglich, dass er mit den Vampiren gemeinsame Sache macht.«
David seufzte und streckte die Hand aus. Die Mappe, die obenauf lag, glitt über das polierte Holz, bis sie in seiner Hand lag. »Hier.« Er reichte die Mappe Sebastien, dessen Augen immer noch auf Chris gerichtet waren. »Er hat nichts damit zu tun.«
»Woher willst du das wissen? Die Tatsache, dass er in das Netzwerkhauptquartier eingebrochen ist und meine Männer angegriffen hat, zeigt doch eindeutig, dass du ihn nicht im Griff hast.«
»Er ist mein Schützling und nicht mein Gefangener.«
Ami war etwas überrascht, das zu hören. Sie war sich nicht darüber klar gewesen, dass David die alleinige Verantwortung für das Training und die Aufsicht des widerspenstigen Neuzugangs in den Reihen der Unsterblichen Wächter übernommen hatte.
»Na ja, vielleicht wäre es aber besser, wenn er ein Gefangener wäre. Wo bist du gewesen, als er meine Männer angegriffen hat?«
»Chris«, setzte Seth wütend an, aber David hob die Hand, um ihn davon abzuhalten, sich einzumischen.
»Ich war gerade dabei, einen Unsterblichen im Sudan zu heilen, dessen Hand abgetrennt wurde. Wo warst du?«, konterte David. »Ich habe gehört, dass Bastien als Erstes um die Erlaubnis gebeten hat, Vincent den Vorschriften gemäß einen Besuch abstatten zu dürfen, als er im Hauptquartier ankam, und dass ihm der Zutritt verweigert wurde.«
»Ich war nicht der Ansicht, dass es ihm erlaubt sein sollte, die Vampire allein zu
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