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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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das Bett hatte er frisch bezogen und eine neue Bettdecke aus seinem eigenen geholt. Das Bett, in dem sie zusammen einen unglaublichen Tag verbracht hatten.
    »Was ist mit Lisette, Étienne und Richart?« fragte sie in einem allerletzten Versuch, die Konfrontation hinauszuzögern, obwohl sie wusste, dass sie unausweichlich war.
    »Lisette und Étienne sind vor einer halben Stunde aufgewacht.«
    Ami warf ein Blick auf den Wecker auf ihrem Nachttisch. 5:59.
    »Ist es Morgen oder Abend?«
    »Abend.«
    »Und sie sind jetzt erst aufgewacht?«
    Er nickte.
    Ihr war klar gewesen, dass es sich um ein starkes Sedativum handeln musste, aber dass es einen Unsterblichen so lange schlafen ließ …
    Wie war Montrose Keegan an diese Substanz gekommen?
    »Was ist mit Richart? Ist er auch schon aufgewacht?«
    »Richart wird vermisst.«
    Ami dachte noch einmal daran zurück, was sich in den letzten Minuten nach Sarahs Flucht ereignet hatte. »Ich glaube nicht, dass die Vampire ihn geschnappt haben. Er beamte sich weg und kam nicht zurück. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass der Vampirkönig mich bei Keegan zurückgelassen hat. Keegan hat auf mich geschossen, als ich zu fliehen versuchte, und da habe ich ihn mit einem Skalpell niedergestochen.«
    »Ich werde es weitergeben«, sagte er, machte aber keine Anstalten, aus dem Zimmer zu gehen.
    Ami schluckte; fast wäre es ihr lieber gewesen, dass er das Licht nicht eingeschaltet hätte. Dann hätte sie nicht sehen müssen, wie angespannt er dasaß und wie fest er die Armlehnen des Sessels umklammerte.
    »Wann wolltest du es mir sagen? Hattest du überhaupt vor, es mir zu sagen?«, fragte er schließlich.
    Dann wusste er also Bescheid.
    Da sie nicht die richtigen Worte fand, nickte sie nur mit jämmerlicher Miene.
    »Wann?«
    »Ich weiß es nicht.« Er verdiente es, dass sie ehrlich zu ihm war. Bis jetzt hatte sie das nicht fertiggebracht, aber das würde sich nun ändern. »Ich … hatte Angst vor deiner Reaktion.«
    Er nickte zähneknirschend. »Verständlich.«
    Das Herz rutschte ihr in die Hose.
    Er stand auf und ging ruhelos im Zimmer auf und ab. »Findest du nicht, dass du es mir früher hättest erzählen können? Zum Beispiel … bevor wir miteinander schlafen?«
    Sein Tonfall war schärfer geworden.
    »Ich wollte es ja.«
    »Aber du hast es nicht getan«, fuhr er sie an. Er schüttelte den Kopf und ging weiter im Zimmer auf und ab, wobei er ihrem Blick auswich, als könnte er ihren Anblick nicht ertragen. »Ich war wie ein offenes Buch für dich, Ami. Ich habe dir alles erzählt.« Mit jedem Wort wurde seine Stimme lauter. »Ich habe nichts zurückgehalten. Ich habe dir von meiner Vergangenheit erzählt und davon, wie ich mich jetzt fühle. Ich habe mein Herz in deine Hände gelegt. Und du dankst es mir, indem du so etwas vor mir geheim hältst?«
    »Marcus –«
    »Wir waren Freunde, Ami! Und du –« Er schüttelte den Kopf. »Es kann dir nicht entgangen sein, dass ich mich immer mehr in dich verliebt habe. Das musst du doch gespürt haben. Hättest du mich nicht warnen können? Bei allem, was du über mich weißt, vor allem über meine Vergangenheit – fandest du da nicht, dass ich die Wahrheit verdient habe?«
    Ami befreite sich von der Decke und kniete sich auf das Bett. »Doch, natürlich –«
    »Ich habe dich nach deiner Vergangenheit gefragt! Ich habe dich praktisch angefleht, mir etwas über dich zu erzählen! Mir auch nur das kleinste Fetzchen, egal, wie unwichtig, über dich zu erzählen! Ich habe dir eine goldene Brücke gebaut! Und du bist nicht auf die Idee gekommen, so etwas zu sagen wie Oh, übrigens, verliebe dich besser nicht in mich, es könnte sein, dass der Tag kommt, an dem du mich töten musst.
    Entsetzt ließ sich Ami auf die Fersen zurückfallen.
    Marcus richtete den Blick auf sie, blieb unvermittelt stehen und deutete mit dem Zeigefinger auf sie. »Oh nein, tu das nicht. Wage es nicht, mich so anzusehen! Ich habe dir nie einen Grund gegeben, mich zu fürchten!«
    Sein Gebrüll verstärkte die alte Furcht, die in ihr hochstieg. Gleichzeitig verspürte sie Wut. »Du hast gerade gesagt, dass du mich töten wirst!«
    »Natürlich werde ich das!«, blaffte er. »Hast du geglaubt, dass ich das jemand anderem überlassen würde?«
    Unwillkürlich meldeten sich ihre Instinkte, doch sie wusste nicht, ob sie kämpfen oder fliehen sollte. Der Fluchtinstinkt war vorherrschend, aber sie unterdrückte ihn. Irgendetwas stimmte hier nicht. Marcus würde ihr

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