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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Die Schusswunden bluteten nicht mehr. Waren sie kleiner geworden?
    Er war sich nicht sicher. Vor lauter Panik hatte er nicht viel mitbekommen, abgesehen von der Tatsache, dass sie gerade dabei war, zu verbluten.
    Als sie anfing, vor Kälte zu zittern, zog er die Decke wieder hoch bis zu ihrem Kinn, ließ jedoch den gebrochenen Arm auf der Bettdecke liegen, sodass er ihn beobachten konnte. Unter seinem verblüfften Blick schob sich der Knochen wieder in die richtige Position und begann zusammenzuwachsen. Die Hämatome verfärbten sich erst dunkel und machten dann innerhalb von einer Stunde alle Farbabstufungen durch, die normalerweise in einer Woche zu bewundern waren, um dann vollständig zu verschwinden. Das Zittern ließ nach. Er schlug die Decke zurück, um Amis Bauch zu inspizieren, und sah den Schnittwunden dabei zu, wie sie sich schlossen, vernarbten und schließlich vollständig verblassten. Die fürchterlichen Wunden in ihrem Unterleib lösten sich ebenfalls in Luft auf.
    Ami atmete langsamer und regelmäßiger, während ihr Körper vom Schockzustand in tiefen Schlaf glitt. Ihre blasse, blutverkrustete Haut fühlte sich nicht mehr feucht und kalt an.
    Er befreite sich aus den Decken, bettete Amis Kopf wieder auf das Kissen und blieb reglos neben dem Bett stehen.
    Vollkommene Leere machte sich in ihm breit, während er sie betrachtete und zu verstehen versuchte, was da vor sich ging.
    Auf dem Boden neben ihm begann sein ramponiertes Handy zu klingeln.
    Marcus hob es auf, schaltete es aus und verließ das Schlafzimmer.
    Ami erwachte schlagartig, statt langsam zu sich zu kommen. Im einen Augenblick hatte sie tief und fest geschlafen, im nächsten war sie hellwach. Um sie herum herrschte Dunkelheit, nur durch die Lücken zwischen den Vorhängen drang etwas Tageslicht herein.
    Da sie Marcus’ Anwesenheit im Zimmer spürte, drehte sie den Kopf und blickte direkt in seine glühenden, bernsteinfarbenen Augen.
    Kein gutes Zeichen. Dass die Augen der Unsterblichen unwillkürlich zu leuchten begannen, wenn sie ein starkes Gefühl aufwühlte, hatte allerdings den Vorteil, dass sowohl Freund als auch Feind gewarnt waren.
    Starke Gefühle wie zum Beispiel Wut. Das Zimmer vibrierte geradezu vor unterdrücktem Zorn.
    Besorgnis ließ ihren Puls schneller schlagen.
    »Fühlst du dich besser?«, erklang seine Stimme aus der Dunkelheit, dunkel und gefährlich.
    Ami kniff die Augen zusammen, um den Umriss seiner Gestalt besser erkennen zu können. Er hatte es sich mit ausgestreckten Beinen in ihrem gepolsterten Lesesessel gemütlich gemacht, seine Arme ruhten auf den Armlehnen.
    »Ja.« Sie musste sich räuspern, ihre Stimme war kaum mehr als ein Krächzen. Ami hatte sich vor diesem Augenblick gefürchtet, seit ihr klar geworden war, dass sie ihr Herz an ihn verloren hatte.
    »Das freut mich.« Jemand anderes in seiner Lage hätte vielleicht einen scharfen oder sarkastischen Ton angeschlagen, aber Marcus’ kühle, gelassen klingende Bemerkung konnte nur eins bedeuten: Ihm war klar geworden, dass sie etwas sehr Wichtiges vor ihm verheimlicht hatte, und darüber war er mehr als aufgebracht. Andererseits schwang Erleichterung in seiner Stimme mit, weil sie überlebt hatte.
    »Wie du siehst, habe ich mein Versprechen gehalten«, bemerkte er.
    Es dauerte einen Moment, bis ihr einfiel, dass sie ihn darum gebeten hatte, sie nicht zu verlassen.
    »Die meiste Zeit über jedenfalls. Ich war lange genug weg, um zu duschen, frisches Bettzeug zu holen und Darnell wegzuschicken, als er vorbeikam, um nach dir zu sehen.«
    Darnell war da gewesen. Natürlich. Er musste krank gewesen sein vor Sorge.
    Hatte er Marcus von ihrem Geheimnis erzählt?
    »Wie geht es Roland und Sarah?«, fragte sie, und staunte selbst darüber, dass ihre Stimme fest klang, obwohl sie innerlich völlig aufgewühlt war.
    »Ja.«
    Sie setzte sich auf und lehnte sich gegen die Kopfstütze des Bettes.
    Marcus streckte die Hand aus und schaltete die Lampe ein, die neben ihm stand.
    Die plötzliche Helligkeit blendete sie, und Ami senkte zwinkernd den Kopf. Sie trug nicht mehr ihr zerrissenes, blutverschmiertes Jagd-Outfit, sondern eins von Marcus’ sauberen T-Shirts. War das ein gutes Zeichen? Er hätte ihr ebenso gut eins ihrer Nachthemden anziehen können, hatte sich aber offenbar für eins seiner eigenen Kleidungsstücke entschieden.
    Während sie im tiefen Heilschlaf gelegen hatte, hatte er sie gebadet und ihr das Blut von der Haut und aus den Haaren gewaschen. Sogar

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