Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
Menschen gut zu verfolgen war. »Nicht besonders gut, wie mir scheint.«
Zornentbrannt wollte sich Dennis auf ihn stürzen.
Blitzschnell hob der Mann das Gewehr und feuerte.
Dennis verspürte einen scharfen Schmerz – als hätte ihn eine Wespe gestochen – in der Brust und riss den Pfeil heraus.
Das Schwächegefühl in seinen Gliedern nahm zu, und ihm wurde schwindlig. Er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten.
»Vielleicht hören Sie mir jetzt zu«, sagte der Mann.
Dennis hatte keine Wahl. Wenn er dem Drang nachgab, dem Mann die Kehle herauszureißen, würde er sich noch mehr Pfeile einhandeln. Und er hatte keine Lust herauszufinden, ob der Schweinehund das mit der Kastrationsdrohung ernst gemeint hatte.
Der Mann begann wieder zu reden, und Dennis hörte ihm interessiert zu. Die Pläne des Mannes für den Fall, dass sich Dennis ihm anschloss, schienen direkt aus einem Horrorfilm zu stammen. Einem Film, in dem es um machthungrige, offenbar völlig durchgeknallte Militärs ging, die sich meilenweit von dem für sie vorgesehenen Kurs entfernt hatten.
Allerdings war sich Dennis nicht ganz sicher, ob der Mann tatsächlich ein Angehöriger des Militärs war.
»Ist das Ihr Ernst?«, fragte Dennis, der sich inzwischen an der Wand abstützen musste, um nicht zusammenzubrechen. Was der Mann ihm vorschlug, klang verlockend. Die Vorteile, die ihm dieser Deal bringen würde, waren sogar den Ärger wert, sich mit diesem herablassenden Arschloch abgeben zu müssen. Und wenn dieser arrogante Bastard tatsächlich einhielt, was er versprach, konnte Dennis ihn später immer noch töten und allein weitermachen.
»Ja.«
»Und was haben Sie davon? Sie haben bislang nur von den Vorteilen gesprochen, die diese Abmachung für mich hat. Was soll ich für Sie tun?«
»Dazu komme ich jetzt.« Der Unbekannte bedeutete ihm, näher zu kommen.
Er veränderte die Einstellung des Videos so, dass es in realer Geschwindigkeit zu sehen war. Die Bewegungen der Unsterblichen und Vampire verschwammen und waren für das bloße Auge kaum mehr nachzuverfolgen. »Da.« Der Mann drückte auf die Leertaste, um das Video anzuhalten. »Kennen Sie diese Frau?«
Dennis musterte die zierliche Gestalt. Sie war gerade dabei, sich mit ihren Langschwertern gegen zwei Vampire zu verteidigen. Einem der Vampire brachte sie eine tiefe Wunde an der Seite bei, mit dem anderen Schwert verletzte sie einen zweiten Vampir am Arm. Ihr blutbespritztes Gesicht sah sehr entschlossen aus.
Dennis konnte verstehen, was Roland an Sarah fand. Sie war wirklich sehr sexy. »Das ist Sarah. Sarah … Binger.« Hieß sie wirklich so? »Binger, Bangham … etwas in der Richtung.«
»Sarah Bingham?«
»Sicher, das wird’s gewesen sein.«
»Sie irren sich.« Der Mann öffnete eine Bilddatei, die sich in der unteren Hälfte des Bildschirms befand. »Das hier ist Dr. Sarah Bingham.«
Dennis starrte die attraktive Frau auf dem Bild an. Blasse Haut. Brünett. Haselnussbraune Augen. Ein hübsches Lächeln. »Das kann nicht sein. Sarah Bingham ist ein Mensch. Diese Frau ist eine Unsterbliche. Sie hat letzte Nacht gegen uns gekämpft. Sie war diejenige, die Roland und Bastien in Sicherheit gebracht hat.« Wenn ihn die Droge nicht so geschwächt hätte, dann wäre er bei dem Gedanken, dass sie ihm so knapp entkommen waren, erneut ausgerastet.
»Wenn Sie eine Unsterbliche ist«, sagte der Mann, »dann versichere ich Ihnen, dass sie verwandelt worden ist, denn diese Frau« – er deutete auf das Foto – »ist Sarah Bingham.«
Roland hatte Sarah verwandelt? Was war aus ihrem tollen › Die Menschheit ist um jeden Preis zu schützen ‹ -Leitspruch geworden?
Vielleicht hatte Bastien sie verwandelt.
Mit schmalen Augen musterte Dennis erneut das Standbild. Im Hintergrund war Sarah – die echte Sarah – dabei zu beobachten, wie sie im Rekordtempo Vampire zur Strecke brachte. Sie war genauso heiß wie diese rothaarige Sterbliche, wer auch immer das nun wieder war.
Wenn Sarah erst vor kurzer Zeit verwandelt worden war, dann war sie vielleicht ein Vampir. Wie lange würden sie brauchen, um das herauszufinden? Montrose hatte ihm zwar ständig Vorträge über DNA und so einen Kram gehalten, aber Dennis hatte nie richtig zugehört. Er war nur daran interessiert, die Unsterblichen auszurotten und einen Weg zu finden, sich ihre besonderen Fähigkeiten anzueignen.
Sarah Bingham. Dennis hatte bisher nie daran gedacht, sein Königreich mit einem weiblichen Vampir zu teilen, aber wenn
Weitere Kostenlose Bücher