Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
sich herausstellen sollte, dass sie keine Unsterbliche war, sondern ein Vampir … er hätte nichts dagegen, sie an seiner Seite zu haben. Oder in seinem Bett.
»Haben Sie mir zugehört?«, fragte der Mann.
Dennis seufzte. Dieses arrogante Arschloch. »Ja, ja. Sie haben gesagt, dass es sich bei der Frau nicht um Sarah handelt.«
»Sie haben mich gefragt, was Sie für mich tun können.« Der Mann klickte Sarahs Foto weg und vergrößerte das Standbild, bis die Rothaarige den Bildschirm ausfüllte. »Bringen Sie mir diese Frau.«
Dennis grinste. »Kein Glück gehabt beim Online-Dating?«
Der Blick seines Gegenübers wurde eisig.
Dennis blieb völlig unbeeindruckt. »Wenn Sie diese Frau unbedingt haben wollen, warum schnappen Sie sie sich dann nicht selbst?«
»Sie wissen wahrscheinlich genau, wie viele von meinen Männern sich im Wald versteckt halten?«
»Ja. Nicht genug.«
»Und sie wussten schon vorher, ehe Sie das Haus erreichten, wie viele es sind?«
»Lange vorher.«
»Dann verstehen Sie mein Problem. Wir kommen nicht an sie heran, weil sie immer von Unsterblichen umgeben ist.«
Aber Dennis würde das gelingen. In der letzten Nacht hatte er sie auch erwischt und in diesen Keller gebracht, in dem sie jetzt standen. Wenn sie nicht bewusstlos gewesen wäre, dann hätte er von ihr getrunken. Aber er bevorzugte Blutspender – und Sexualpartner – die sich wehrten und um ihr Leben kämpften.
»Und wenn ich Ihnen die Frau bringe, dann tun Sie das, was Sie mir versprochen haben?«
»Ich gebe Ihnen mein Wort.«
Das vollkommen wertlos war. Dem Soldaten, den Dennis getötet hatte, hatte er vermutlich auch sein Wort gegeben. Aber das war Dennis egal. Er würde schon herausfinden, wie er die Situation zu seinem Vorteil nutzen konnte.
»In Ordnung. Sie gehört Ihnen.«
Auf den schmierigen Gesichtszügen seines Verhandlungspartners breitete sich ein Lächeln aus. »Okay, abgemacht. Bringen Sie mir außerdem einen Unsterblichen, und Sie werden es nicht bereuen.«
Dennis deutete auf das Betäubungsgewehr. »Davon werde ich eins brauchen, und dazu Pfeile mit einer stärkeren Dosis.«
»Das lässt sich machen.« Der Mann griff in die Tasche seines Blazers, zog ein Handy heraus und hielt es ihm hin. »Ich rufe Sie an, wenn ich alles besorgt habe. Eine Nummer, unter der Sie mich kontaktieren können, ist bereits eingespeichert.«
Dennis steckte das Handy ein. »Und verraten Sie mir Ihren Namen, jetzt, wo wir Partner sind?«
Der Fremde lächelte schmallippig. »Ich heiße Emrys.«
16
Ami hielt still, während Marcus ihr den Pistolengürtel mit den beiden Neun-Millimetern um die Hüfte legte. »Danke.«
Lächelnd legte er ihr die Hände auf die Taille und küsste sie sanft auf die Lippen. »Es war mir ein Vergnügen.« Er kniete sich vor sie auf den Boden und schlang die unteren Lederriemen des rechten Holsters um ihren Oberschenkel, um sie dann fest zu verknoten.
Ihre Haut kribbelte an den Stellen, an denen er sie berührte.
Er sah zu ihr hoch, während er dasselbe mit dem Pistolenhalfter auf der anderen Seite tat. »Ein paar von meinen unsterblichen Brüdern glauben, dass wir Begabten deswegen eine weiterentwickelte DNA haben, weil wir von Außerirdischen abstammen.«
»Das habe ich auch schon gehört«, sagte sie und hoffte, dass er sie nicht fragen würde, ob die Gerüchte stimmten. Unter keinen Umständen wollte sie Seths Vertrauen missbrauchen.
»Glaubst du, dass Lasaren zu den Vorfahren der Begabten gehören könnten?«
Erleichtert schüttelte sie den Kopf. »Ich bin die erste Lasarin, die die Erde besucht.«
»Was ist mit euren Verbündeten?«
»Das einzige andere Volk aus unserem Sonnensystem, das auf der Erde war, sind die Sectas.« Sie zog die Nase kraus und sah ihn entschuldigend an. »Und die Sectas betrachten die Menschen mit zu viel Abscheu, um sich mit ihnen zu paaren.«
Er stand auf. »Und jetzt haben sie noch mehr Grund, uns zu verabscheuen.«
»Wegen dem, was sie mir angetan haben?«
»Ja.«
»Davon wissen sie nichts. Und sie werden es wahrscheinlich auch nie erfahren.« Genauso wenig wie ihre Familie.
Er runzelte die Stirn. »Ami, gibt es denn gar keine Möglichkeit, mit deinen Leuten Kontakt aufzunehmen?«
»Nein. Mein Schiff ist zerstört worden. Als es so stark beschädigt war, dass es abzustürzen drohte, hat meine Crew den automatischen Selbstzerstörungsmechanismus in Gang gesetzt, damit die Menschen nicht in Besitz unserer Technologien gelangen konnten. Von dem Schiff
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