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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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war nie der Gedanke gekommen, dass sie mit einem anderen durchgebrannt war. Ich dachte, sie hätte einen Panikanfall bekommen oder, schlimmer noch, auf dem Weg zur Kirche einen Unfall gehabt. Also ging ich sie suchen, um sie zu trösten, und ertappte sie in den Armen eines anderen Mannes. In dem Moment wurde mir klar, dass sie mich von Anfang an belogen hatte.«
    »Aber sie war doch deine Geistverwandte!«, entgegnete Jenna ungläubig.
    »Wie sich herausstellte, war auch das gelogen. Wie ich war sie eine Geistwanderin. Sie war absichtlich in meine Träume gedrungen und hatte mich glauben gemacht, ich hätte meine Geistverwandte gefunden.«
    »Warum hat sie das getan?«
    »Ihr ging es ums Geld, vermute ich – oder vielleicht um den Status. Meine Familie war eine der wenigen vermögenden im Dorf.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass wir nicht mehr heirateten. Nick ist der einzige Mensch, der weiß, was an jenem Tag wirklich passierte.«
    Jenna glaubte, ihn jetzt besser zu verstehen. Aus Selbstschutz hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, mit so vielen Frauen wie möglich locker verbandelt zu sein. Auf diese Weise mied er eine zu enge Bindung zu einer Einzelnen von ihnen. »Danke, dass du mir das erzählt hast.«
    Er nickte und sah auf ihren leeren Teller. »Bist du satt? Falls ja, habe ich eine Überraschung für dich.«
    »Was?«, fragte sie, legte ihre gefaltete Serviette neben ihren Teller und stieß sich vom Tisch ab.
    »Nicht hier.«
    Jenna liebte Überraschungen, auch wenn sie es hasste, auf deren Enthüllung zu warten. Deshalb bombardierte sie Dave auf dem ganzen Weg zurück zu ihrer Kabine mit Fragen. Doch er weigerte sich standhaft, ihr irgendetwas zu verraten. Als sie endlich in ihrem Zimmer ankamen, drehte sie sich erwartungsvoll zu ihm um.
    »Ich habe über das nachgedacht, was du mir vorhin erzählt hast«, begann er, »dass jedes Mal, wenn du Magie benutzt, jemand umkommt. Wir beide wissen, dass das eine maßlose Übertreibung ist. Und ich denke, es ist obendrein eine Ausrede, die du dir selbst gibst, um nie mehr Magie zu praktizieren.«
    Sie starrte ihn verständnislos an.
    Aber er gab ihr keine Zeit, zu protestieren. »Deine Kräfte ängstigen dich, weil du nie gelernt hast, sie zu kontrollieren. Also bringe ich es dir bei.«
    »Was weißt du darüber, wie man Zauber wirkt?«, erkundigte sie sich, wobei sie ihr verwirrtes Hirn zwang, zusammenhängende Gedanken zu bilden.
    »Meine Mutter ist eine Hexe. Ich sah sie von Kind an üben und habe hier und da etwas aufgeschnappt.« Er nahm ihre Hände. »Vertraust du mir?«
    Sie sah ihm in die Augen und nickte.
    »Okay, dann fangen wir an.« Nun drehte er ihre Hände nach oben. »Entspann dich und konzentrier deine Gedanken! Versuch, einen einfachen Kraftball zu formen!«
    Wieder nickte sie und blickte auf ihre Hände. »Mutter Göttin, hör mein Flehen! Schenk mir die Kraft, um die ich dich bitte …«
    »Stopp!«, befahl Dave.
    »Was ist?« Die Luft über ihren Händen fing an zu flirren, was ein Zeichen dafür war, dass ihre Magie sich sammelte.
    »Meine Mutter sprach nie Zauber laut aus. Sie sagte, dass die Worte und Zaubersprüche gut sind, wenn man in einer Gruppe von Hexen zusammenarbeiten will, aber wenn man allein praktiziert, sind Worte zu hinderlich. Denk zum Beispiel an den Sonnenuntergang, den du gestern Abend gesehen hast. Wenn ich ›los‹ sage, versuch, dich an die unterschiedlichen Farben zu erinnern. Los!« Einige Sekunden vergingen. »Stopp! Wie viele Farben konntest du sehen?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht ein Dutzend oder mehr.«
    »Ein Dutzend verschiedene Farben innerhalb eines Sekundenbruchteils? Okay. Wenn ich das nächste Mal ›los‹ sage, will ich, dass du mir die Namen der unterschiedlichen Schattierungen gibst, die du gesehen hast. Und sag nicht Orange, wenn die Farbe Mandarine war, verstanden?« Sie nickte. »Los!«
    »Malve, Gold, Manda …«
    »Stopp!« Er zog eine Braue hoch. »Was ist passiert? Ich gab dir dieselbe Zeit. Ich habe dir sogar eine Farbnuance vorgegeben, und du kommst mir mit nur zwei von einem Dutzend oder mehr Farben, die du gesehen hast. Worauf ich hinauswill, ist, dass der Geist ein mächtiges Instrument ist, mit unendlichen Möglichkeiten. Benutze ihn, um deine Magie zu kontrollieren!«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich weiß, wie ich das anstelle«, gestand sie.
    »Indem du dich konzentrierst. Jetzt probier’s noch mal!«
    Ihre Hände vor sich, die Innenflächen

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