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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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die Figur und die Muskeln eines Athleten, eines Mannes, der regelmäßig lief und kämpfte. Seine Brust war von goldenem Haar gesprenkelt, das in eine schmale Linie überging, die bis zu seinem Hosenbund reichte.
    Nadia bemerkte erst, wie aufmerksam sie seine Hände am Jeansverschluss beobachtete, als er sich abwandte und hinter einem Baum weiter entkleidete. Der Stamm war nicht breit genug, um Logans hübschen Hintern gänzlich zu verbergen, als er sich die Jeans auszog und sich bückte, um seine Sachen zusammenzuschnüren. Unterdessen gewann Nadia den Baum richtig lieb.
    Natürlich könnte sie mit ihm die Werwölfe jagen, nur müsste sie dazu ihre Gestalt ebenfalls ändern. Sie zögerte.
    Die meisten Menschen und lebensmagischen Kreaturen reagierten angewidert auf die wahren Dämonengestalten. Menschen konnten im Alltag mit Dämonen leben, solange sie ihre Blendzauber als wunderschöne menschliche Gestalten aufrechterhielten. Äußere Schönheit entwaffnete selbst den Zornigsten. Schuppen und Hörner hingegen brachten sie dazu, ihre Waffen zu zücken. Allerdings kennzeichneten nicht alle Dämonen Schuppen und Hörner.
    Nadia zog sich rasch aus und ließ den Blendzauber von sich abfallen. Sie fühlte, wie sie größer wurde, ihre Glieder geschmeidiger und zugleich stärker, muskulöser.
    Ein Wolf kam hinter dem Baum hervorgetrottet, ein riesiges graues Tier mit sandfarbenen Augen und einem flachen, kräftigen Wolfsgesicht. Er blickte sie an und sträubte die Nackenhaare. Dann setzte er sich und betrachtete sie schweigend.
    Nadias Leib nahm seinen weißen Glanz an, den sie steigern und dämpfen konnte, wie sie wollte. Das Haar fiel ihr schwarz und lang bis zur Taille, ihr Gesicht bekam eine dreieckige Form, und ihre Augen wurden größer. Sie konnte Formen erkennen, die gewöhnlichen Leuten im Schatten verborgen blieben, und Farben, für die Menschen nicht einmal Namen hatten.
    Schwarze gefiederte Flügel sprossen aus ihren Schultern, die am Ende bis zu ihren Fersen reichten, und sie spürte, wie sie einige Zentimeter über dem Waldboden schwebte.
    Logans ruhiger, aufmerksamer Wolfsblick wich keine Sekunde von ihr. Nach einer Weile, die sie einander stumm angeschaut hatten, stand er auf und lief zu ihr.
    Sie hielt den Atem an, denn so stark sie nun auch sein mochte, könnte ein Werwolf – erst recht einer wie Logan – sie immer noch überwältigen. Er fixierte sie, während er geradewegs auf sie zuhielt. Erst in letzter Sekunde wich er ein klein wenig zur Seite, so dass sein fester Körper sich an ihren Beinen rieb.
    Gebückt strich sie ihm über den Rücken. Sein Fell war rauh und drahtig, kitzelte aber auch.
    Er umrundete sie einmal vollständig, und Nadia hockte sich halb hin, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein. Während ihre Angst wich, schimmerte ihr Leib auf. Logan sah ihr direkt in die Augen und schmiegte seine feuchte Schnauze unter ihr Kinn.
    »Mmm.« Nadia legte ihre Arme um ihn und vergrub ihr Gesicht in seinem warmen Pelz. »Gutes Hundchen!«
    Mit einem leisen Knurren entblößte Logan seine beeindruckenden Reißzähne und drückte sich fester an Nadia, die prompt auf den Rücken kippte, zweihundert Pfund Wolf auf sich.
    Ihre Flügel federten ihren Fall ab, und Logan verlagerte sein Gewicht, um sie nicht zu erdrücken. Seine Pfoten blieben allerdings auf ihren Schultern, so dass ihr sein heißer Atem über das Gesicht wehte.
    »Wolfsatem, lecker! Den wollte ich schon immer mal aus der Nähe riechen.«
    Wieder knurrte Logan leise, wobei sein gesamter Leib vibrierte wie bei einer schnurrenden Katze, nur zehnmal stärker. Nadia hob einen Flügel und berührte damit seinen Rücken.
    Seine Lebensessenz war so schwindelerregend, dass sie fürchtete, ohnmächtig zu werden. Sie wollte ihn vollständig umschlingen, ihr Gesicht an seine Schnauze drücken und die Essenz in sich aufsaugen. Doch würde sie wohl so gierig trinken, dass sie nicht aufhören könnte. Bisher hatte sie ausschließlich die Lebensessenz von Menschen genommen, die dämonensüchtig waren und fortwährend halb leer gesogen wurden. Keiner von ihnen hatte auch nur annähernd die wilde, mächtige Essenz dieses Wolfes besessen.
    »Was hast du für große Zähne!«, sagte sie.
    Logan berührte sie mit selbigen ganz sanft am Hals. Es war eine Dominanzgeste, sozusagen Wölfisch für
Ich bin dir überlegen
.
    Obgleich Nadia gewiss nicht vorhatte, sich ihm unterzuordnen, gab sie einen Wonnelaut von sich. Seine Nähe, die Hitze seines Atems richtete

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