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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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Anrufe. Er sah absichtlich nicht zu ihr.
    Als sie auf der Harley vom Motel zum Highway rasten, fühlte er ihren warmen Körper an seinem Rücken. Aber vor lauter Wut konnte er dieses Gefühl nicht recht genießen. Zudem musste er seine gesamte Konzentration aufwenden, um menschlich zu bleiben und auf die Straße zu achten.
    Nadia hatte ihn verraten, doch Matt würde sie verraten. So handhabte Matt es nun einmal: Er benutzte Leute und warf sie anschließend weg. Falls er gegen Logan kämpfte und siegte, würde er Joel und Nadia töten, weil er es konnte. Ein Werwolfsieger durfte mit den Frauen, den Kindern und dem Besitz seines Rivalen tun, was er wollte. Selbst in der heutigen aufgeklärten Zeit würde die menschliche Polizei bei einem Mord an einer Dämonin und einem Halbdämon kaum allzu angestrengt ermitteln.
    Logan war ein guter Fahrer. Er schaffte es, stets mit maximaler Geschwindigkeit zu fahren, ohne die örtliche Polizei aufzuscheuchen. Binnen knapp zwei Stunden erreichten sie die Autobahn nach Süden.
    Bis endlich die Lichter von Los Angeles am Horizont auftauchten, der Stadt, die sich längst über die Berge hinaus und in die Wüste ausgedehnt hatte, war es nach Mitternacht. Entsprechend herrschte kein allzu dichter Verkehr, als sie von der 405 zur 101 nach Westen abbogen.
    Nadia dirigierte Logan durch die Straßen von Thousand Oaks zu einem mittelgroßen Haus, dessen Fenster sämtlich hell erleuchtet waren.
    Es hielten sich zu viele lebensmagische Wesen hier auf, stellte Nadia fest, noch bevor sie die Einfahrt hinaufgelaufen war. »Joel?«
    Eine riesige Hand packte sie und riss sie zurück. Mit einem stummen Schrei blickte Nadia in das Gesicht des beängstigendsten Mannes auf, den sie jemals gesehen hatte.
    Er hatte rotes, kurzes Haar, mehrere Narben und eine Klappe über einem Auge. Das andere war leuchtend blau, und zwei fies aussehende Schwerter steckten in ihren Scheiden an seinem Gürtel. Vom ihm ging eine überwältigende Lebensmagie aus.
    »Tain«, hauchte Nadia, die gleichzeitig erleichtert und erschrocken war.
    »Was ist da los?«, erkundigte Logan sich, der zu ihnen kam.
    Tain musterte Nadia, und sie bemerkte das Mitleid in seinem Blick. »Sie haben alle im Haus als Geiseln genommen«, erzählte er. »Sie warten auf dich, Logan. Ich hätte sie ausgeschaltet, aber Samantha befürchtet, dass sie den Jungen töten, und ich schätze, sie hat recht.«
    Nadia stand stocksteif da, ihr Herz wie eingefroren. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden wahr.
    »Nein«, flüsterte sie und rannte los.

Kapitel 13
    D iesmal war es Logan, der sie packte und zurückriss.
    »Was hast du vor?«, fragte er. »Das dort drinnen sind Werwölfe, die auf einen Dominanzkampf aus sind, und du begibst dich nicht einmal in ihre Nähe, verstanden?«
    »Joel ist in dem Haus!«, presste Nadia hervor. Sie war kreidebleich.
    Tain beobachtete das Haus. »Dieser Rudelanführer von dir brachte Wölfe mit, die ihm treu ergeben sind, weil er ihnen versprochen hat, dass sie in der Rangordnung aufsteigen können. Will er eventuell ein eigenes Rudel bilden, falls das alte sich spaltet?«
    »Könnte sein«, knurrte Logan. »Und wie kann er besser beweisen, dass er noch stark genug ist, ein Alpha zu sein, als indem er einen Beta besiegt? Verfluchte Werwölfe!«
    »Ja, unangenehm«, bestätigte Tain.
    »Mein Sohn ist da drinnen«, erinnerte Nadia. »Wie kannst du da von ›unangenehm‹ sprechen?«
    Tain sah sie vollkommen ruhig an. »Samantha wartet dort drüben.« Er zeigte auf einen dunklen Geländewagen, der vor dem Nachbarhaus parkte. »Geh zu ihr!« Sein Akzent klang auffallend melodisch. Walisisch, behauptete Tain, wann immer man ihn darauf ansprach, aber Logan wusste, dass er aus einer Zeit stammte, in der Wales noch gar nicht Wales geheißen hatte. Tain war ein Unsterblichenkrieger, der vor fast zweitausend Jahren geboren worden war.
    »Ich gehe nicht«, entgegnete Nadia.
    Auch Logan wollte sie auffordern, mit Samantha zu warten, nur war ihm klar, dass es reine Zeitverschwendung wäre. Sie würde nicht in dem Wagen hocken bleiben, es sei denn, er schlug sie bewusstlos und band sie dort an. Überdies würde Samantha zu ihnen kommen, sowie sich etwas tat. Sie war eine gute Polizistin gewesen, und sie würde ihre Freunde niemals in eine Gefahrensituation marschieren lassen, ohne ihnen Rückendeckung zu geben.
    Er spürte weit mehr Leute in der Dunkelheit, als die Schatten preisgaben. Manche besaßen die dunkle Aura von Dämonen, andere

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