Immortal: In den Armen der Dunkelheit
rufst deine ›Partnerin‹ herein, dann ficke ich die Dämonenhure und lasse ihr Kind gehen.«
»Das läuft nicht.« Der Wolf in Logan knurrte vor Zorn, aber der Mensch bändigte ihn. In dem Moment, in dem sein Wolf auf Matt losging, würde einer von dessen Werwölfen Logan oder Joel erschießen. Er musste vorsichtig sein.
»Dann kriege ich das Kind«, forderte Matt. »Ich versuche, ihn zu wandeln. Mal sehen, ob das bei Dämonenbrut funktioniert.«
Logan wurde eiskalt. Werwölfe hatten sich über Jahrhunderte weiterentwickelt und waren seit längerem imstande, andere Werwölfe zu zeugen, weshalb heutzutage die meisten Werwölfe geboren, nicht gewandelt wurden. Zwar konnte immer noch ein Mensch zum Werwolf gemacht werden, aber das war unüblich, extrem schmerzhaft und endete oft mit dem Tod des angehenden Werwolfs. Noch dazu hatte Logan nie von einem Werwolf gehört, der ein Kind zu wandeln versuchte.
»Kämpfe gegen mich!«, forderte Logan schroff. »Wenn du unbedingt der Alpha bleiben willst, stell dich dem Duell!«
»Soll ich mich vielleicht von deinem Kriegerfreund in dem Augenblick ausschalten lassen, in dem wir zu kämpfen anfangen? Nein, ich will eine Garantie, dass ich hier lebend rauskomme, und die Garantie ist der kleine Dämonenjunge.«
Logan wollte ihn in Stücke reißen. »Ich sage ihnen, dass sie dich und deine Wölfe gehen lassen, wenn du Joel in Ruhe lässt.«
»Klar, als könnte ich dir trauen!« Matt sah ihn von oben herab an. »Ich habe das Kind schon gebissen.«
Logan sah zu Joel, der langsam nickte und eine Hand an seine linke Achsel legte. Da war kein Blut auf seinem T-Shirt, was bedeutete, dass Matt nicht vorgehabt hatte, ihn zu reißen. Er sicherte sich seine Belohnung.
»Wozu willst du ihn?«, fragte Logan.
»Als Souvenir.«
»Kannst du mit Kayla keine Kinder kriegen?«
Matts wutverzerrtem Gesicht nach zu urteilen, hatte er richtig geraten.
»Dann adoptiert eines aus dem Rudel!«, schlug Logan vor. »Ein Halbdämon könnte dir sowieso nicht als Alpha folgen.«
»Nein, aber er würde mir gehören.« Matt knurrte wie ein Wolf, und sein Gesicht veränderte sich. Seine Lippen bleckten sich über riesigen Zähnen, und er setzte auf Joel zu.
»Joel, runter auf den Boden und die Hände über den Kopf!«, rief Logan ihm zu.
Joel warf sich sofort flach auf den Bauch. Halb geduckt lief Matt auf den Jungen zu und stellte sich knurrend über ihn.
»Auf die Knie!«, befahl einer der Werwölfe Logan und wedelte mit seiner Pistole.
Matt knurrte den Wolf an, der Joel bewachte, bis seine menschliche Stimme wieder durchdrang. »Beta! Zur Tat!«
Der große Wolf wurde zu einem hochgewachsenen Mann mit kahlrasiertem Schädel. Er nahm ein Schwert vom Boden auf – das silberne Beta-Wolf-Schwert, das Logan einst getragen hatte.
»Ich dachte, ihr wolltet mich erschießen«, sagte Logan.
Der neue Beta-Wolf sah ihn voller Ingrimm an. »Schwerter sind besser.«
»Tu es, oder das Kind stirbt!«, befahl Matt.
Joel würde so oder so sterben, dachte Logan. Es blieb keine Zeit mehr für Tain, Joel herauszuholen, ehe Matt ihn hatte.
Sehr langsam sank Logan auf die Knie, während sein Herz raste. Er unterdrückte willentlich den Wolf in sich, denn er wusste, dass die anderen seine Wandlung umgehend bemerken würden. Als Beta war er stets ruhig gewesen, hatte niemals Gefühle gezeigt. Diese Ruhe lag ihm jetzt fern, doch er konnte sie zumindest vortäuschen.
Die kalte Schneide des Schwertes drückte gegen seinen Hals, und das Silber brannte auf seiner Haut. Der Beta-Wolf holte weit aus und schlug zu.
Nur war Logan nicht da. Er hatte sich weggerollt und sah für einen Moment alles rot, während er sich verwandelte. Seine Kleider platzten ihm vom Körper, was er jedoch nicht bemerkte, denn er machte schon einen Satz auf Matt zu. Als sie beide zu Boden gingen, wechselte auch Matt vollständig die Gestalt. Mit reißenden Klauen und Zähnen attackierten sie sich.
Nur vage nahm Logan die Flüche der anderen Werwölfe und den Knall eines Pistolenschusses wahr. Gleich darauf fühlte er einen brennenden Schmerz in seinem Rücken. Silber.
Kapitel 14
N adia hörte den Schuss. »Joel!«, schrie sie.
Die Dämonin in ihr loderte gleißend weiß auf, und ihre Flügel sprengten das Sweatshirt, das Logan ihr gekauft hatte. Sie registrierte Samantha, die sie zurückrief, doch da flog sie schon mit ausgebreiteten Schwingen auf das Haus zu. Ihre Dämonenwut war entfesselt.
»Nadia, runter!«, rief Samantha, und
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