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Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Anführer vom Eingang des Basars herübergerannt kam, und schoss zweimal in seine Richtung, bevor er die Fahrertür aufriss und in den Wagen sprang.
    Er ließ den Motor an, gab Gas und drückte Faruks Kopf herunter. «Unten bleiben», schrie er. Der Pathfinder schnellte voran, auf die Straße hinaus und auf den parkenden Mercedes zu. Corben entschied blitzschnell, dass er nicht einfach wegfahren konnte. Er war in einem Labyrinth aus engen Straßen, und man konnte nie wissen, wann der Verkehr plötzlich im Kriechtempo fließen oder ganz zum Stehen kommen würde. Sie würden ihn bald eingeholt haben. Er brauchte einen Vorsprung.
    Als der Pathfinder den Mercedes erreicht hatte, trat er auf die Bremse, und der schwere Wagen stoppte mit kreischenden Reifen. Corben zog die Glock heraus und riss sie herum. Der überraschte Fahrer warf sich zur Seite, als Corben schnell hintereinander drei Kugeln in den Vorderreifen des Mercedes feuerte und ihn zerfetzte. Der Mercedes sackte herunter. Das würde ihm ein bisschen Zeit verschaffen. Er trat das Gaspedal durch, und der Motor heulte auf. Aber als der Wagen beschleunigte, sah er auf Faruks Seite einen vierten Killer aus einer Nebenstraße kommen, seine Pistole auf den Pathfinder richten und feuern. Die Kugeln bohrten sich knirschend in den rechten Kotflügel des Wagens, und Corben sah im Rückspiegel, wie der Anführer auf den Schützen zurannte und ihn anschrie. Offenbar beschimpfte er ihn, weil er Faruk in Gefahr gebracht hatte. Der Hakim brauchte den Iraker lebend.
    Corben starrte geradeaus und versuchte, sich zu erinnern, wie er am schnellsten aus diesem Rattenloch herauskam. Im nächsten Augenblick hörte er ein Stöhnen von Faruk.
    Er schaute hinüber und sah, dass der Händler sich vor Schmerzen wand. An seiner Seite erblühte ein erschreckend großer, dunkelroter Fleck.

44
    Corben steuerte den Pathfinder ungefähr eine Meile weit durch den Nachmittagsverkehr. Faruk stöhnte und wand sich neben ihm auf dem Beifahrersitz. Immer wieder starrte der Händler ungläubig auf seine Wunde und presste die blutigen Hände darauf, wie Corben es ihm gesagt hatte, und dabei murmelte er die ganze Zeit auf Arabisch vor sich hin und beklagte sein Schicksal.
    Corben schaute aus dem Augenwinkel immer wieder in den Rückspiegel, aber von den Männern des Hakim war nichts zu sehen. Er wusste, dass Faruk Schmerzen hatte, aber der Mann musste noch ein Weilchen durchhalten, bis sie wirklich in Sicherheit waren. In der Nähe der breiten Betonrinne des jetzt ausgetrockneten Beirut-Flusses bog er schließlich von der Hauptstraße ab, fuhr rumpelnd durch eine staubige Gasse und hielt vor ein paar verrammelten alten Garagen an.
    «Lassen Sie sehen», sagte er. Er langte hinüber und untersuchte vorsichtig die Wunde. Es war ein glatter Durchschuss auf der rechten Seite; die Kugel war in Höhe des Kreuzes eingedrungen und dicht über der Hüfte wieder ausgetreten. Faruk hatte keine unerträglichen Schmerzen. Das bedeutete wahrscheinlich, dass Magen und Leber nicht getroffen waren, und da er noch lebte, war vermutlich auch die Aorta nicht beschädigt. Aber Corben wusste, dass es innere Verletzungen geben musste.
    Er musste eine Entscheidung treffen.
    Faruk atmete heftig keuchend. Mit angstvoll aufgerissenen Augen starrte er Corben hilfesuchend an. «Wie sieht es aus?»
    «Anscheinend sind keine wichtigen Organe getroffen. Das wird schon wieder.» Corben sah sich im Wagen um, aber er fand nichts, was Faruk auf die Wunde hätte pressen können. «Drücken Sie mit den Händen darauf. Das wird helfen, die Blutung zu stoppen.»
    Faruk presste beide Hände auf die Wunde und verzog schmerzlich das Gesicht. Der Schweiß lief ihm über das Gesicht, und seine Lippen zitterten. «Wissen Sie, wo das nächste Krankenhaus ist?»
    Genau darüber hatte Corben nachgedacht.
    «Ich möchte nicht riskieren, Sie in ein Krankenhaus zu bringen», sagte er unumwunden. «Diese Leute haben überall Kontakte. Sie sind da nicht sicher. Ich bringe Sie in die Botschaft. Da können wir in zwanzig Minuten sein.»
    Faruks Ratlosigkeit verwandelte sich fast in Erleichterung. Die Botschaft war ein sicherer Ort, und wahrscheinlich konnten sie dort die besten Ärzte kommen lassen.
    Er lehnte sich zurück und verschloss die Augen vor der Welt.
    Während Corben den Gang einlegte und losfuhr, sagte er: «Ich habe ein paar Fragen an Sie. Wer ist hinter Ihnen her?»
    «Ich weiß es nicht.» Faruk verzerrte das Gesicht, als der Wagen über eine

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