Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
Vom Netzwerk:
zurück. Wie ist deine Nummer?»
    Corben trug Faruk auf, ihm zu sagen, sie würden in fünf Minuten wieder anrufen. Faruk tat es und legte auf, während der Pathfinder von der Küstenstraße abbog. Vor ihnen in der Ferne tauchten die Hügel auf, in denen die Botschaft lag.
    Faruk krümmte sich auf seinem Sitz zusammen und atmete tief ein. Er versuchte, den brennenden Schmerz in seinem Bauch zu verdrängen und sich damit zu trösten, dass er noch lebte. Immerhin bestand – wider Erwarten – die Hoffnung, dass das alles für ihn vielleicht doch ein besseres Ende nehmen würde als für seinen Freund Ali.

45
    Kirkwood saß zurückgelehnt auf einer Bank im Hof hinter dem Nebengebäude und wartete. Es war äußerst frustrierend, dass er nicht die Fragen stellen konnte, die ihm auf den Nägeln brannten. Kostbare Minuten verstrichen, während er dasaß und hilflos zuschaute. Er sah wieder auf die Uhr, als sein Telefon klingelte.
    Als er den Namen des Anrufers auf dem Display sah, runzelte er die Stirn. Er stand auf, vergewisserte sich, dass niemand ihn hören konnte, und klappte das Handy auf.
    «Ich habe eben einen Anruf von einem Kaufinteressenten bekommen.» Abu Barsans Stimme dröhnte in seinem Ohr. «Er bietet mehr als Sie für die Sammlung, mein Freund.»
    «Ich dachte, wir hätten uns geeinigt», sagte Kirkwood gereizt.
    «Das haben wir auch, und wir werden es wieder tun. Aber es ist ein gutes Angebot, und ich bin Geschäftsmann, wissen Sie.»
    Gab es dieses Konkurrenzangebot wirklich, oder war es ein Trick? Aber er hatte keine Wahl, er musste mitspielen. «Was bietet er?», fragte er mit gezwungener Geduld.
    «Vierhunderttausend.»
    Kirkwood dachte nach. Ein neuer Käufer, aus heiterem Himmel. Der sehr viel mehr bot, als die ganze Sammlung wert war. Wenn das dieselben Leute waren, die Evelyn gefangen hielten, würde sie entbehrlich werden, sobald sie die Stücke in ihren Händen hätten. Und ohnedies hatte er nicht vor, sie jemand anderem zu überlassen. Jedenfalls nicht so leicht.
    «Ich zahle Ihnen fünf, aber unter einer Bedingung. Wir spielen dieses Spiel nicht noch einmal. Sie sollten vorsichtig sein. Sie wissen, dass Sie mir vertrauen können; mit mir werden Sie keine Probleme bekommen. Aber in diesem Spiel spielen gefährliche Leute mit.»
    «Das habe ich schon gehört», sagte Abu Barsan nüchtern. «Ich sage Ihnen was. Geben Sie mir sechshunderttausend, und die ganze Sammlung gehört Ihnen. Das Buch eingeschlossen.»
    Kirkwood stockte der Atem. Abu Barsan konnte nichts über das Buch wissen. Kirkwood wollte auf diesen Köder nicht anbeißen, er wollte auch nicht den Eindruck erwecken, dass es allzu einfach sei, den Preis zu erhöhen. Also ließ er den Händler einen Moment lang schmoren, ehe er sagte: «Okay. Sechshundert. Aber das ist ein gewaltiger Preis, das ist Ihnen hoffentlich klar.»
    «Oh, glauben Sie mir, das weiß ich sehr wohl. Wir sehen uns morgen Abend.»
    «Dieser neue Interessent», sagte Kirkwood hastig. «Können Sie mir etwas über ihn sagen?»
    Abu Barsan lachte kehlig. «Bedaure, mein Freund. Ein verrückter Amerikaner, genau wie Sie. Er will dieses Buch. Vielleicht sollte ich es doch noch behalten. Was meinen Sie?»
    Kirkwood konnte seinen Ärger kaum im Zaum halten. «Das würde ich Ihnen nicht empfehlen», antwortete er knapp.
    Abu Barsan lachte wieder, spöttisch diesmal. «Nicht aufregen. Nach allem, was ich höre, ist dieses Ding verflucht. Ich bin froh, wenn ich es los bin. Vergessen Sie nicht, das Geld bereitzuhalten.»
    Damit legte er auf.
    Kirkwood starrte sein Handy einen Moment lang an, bevor er es einsteckte. Ein merkwürdiges Zusammentreffen. Irgendetwas stimmte da nicht. Der neue Bieter hatte es speziell auf das Buch abgesehen. Die einzigen Leute, von denen er wusste, dass sie Kontakt mir Abu Barsan haben konnten, waren Evelyns Entführer und der irakische Händler, den Corben vor ihnen retten wollte. War er gescheitert? Hatten die Entführer den Mann erwischt?
    Er ging hinüber in die Villa und hinauf zum Büro des Botschafters. Die Sekretärin teilte ihm mit, der Botschafter sei noch etwa eine Stunde in einer Sitzung. Kirkwood bedankte sich und ging zurück ins Nebengebäude, in die Presseabteilung.
    Mia war noch da, wo er sie verlassen hatte. Sie las einen dichtgesetzten Text im Internet und wirkte völlig vertieft. Er sah keine Überschrift auf dem Bildschirm, und die Buchstaben waren so klein, dass er nichts erkennen konnte.
    «Haben Sie etwas von Corben gehört?»,

Weitere Kostenlose Bücher