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Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Faruk verschwand links im Dunkeln, und Corben lief ihm nach, vorbei an intarsienverzierten türkischen Beistelltischen und Louis-XVI-Stühlen. Verdatterte Ladenbesitzer schimpften lautstark hinter ihm her. An einer Kreuzung sah er Faruk nach rechts abbiegen und auf einen Ausgang zurennen, der in eine Nebenstraße führte. Corben bot alle seine Kräfte auf und lief schneller. Kurz vor dem Ausgang hatte er Faruk erreicht. Ein letzter Sprung, und er packte ihn und stieß ihn seitwärts gegen das Schaufenster einer Teppichhandlung.
    «Was machen Sie denn?», schrie er ihn an und schüttelte ihn. «Wir haben keine Zeit für diesen Blödsinn. Die werden jeden Augenblick hier sein. Ich versuche, Ihnen das Leben zu retten.»
    Faruk sah ihn an, starr vor Angst. Mit zitternden Lippen suchte er nach Worten. «Aber Rames …»
    «Rames ist tot», fauchte Corben. «Wollen Sie der Nächste sein?»
    Faruk ließ wie betäubt den Kopf hängen. Mit Mühe schüttelte er den Kopf.
    «Dann kommen Sie.» Corben deutete zurück zum Haupteingang.
    Gerade als sie in die Gasse bogen, die zur Straße hinausführte, entdeckte Corben den pockennarbigen Killer auf dem Gehweg unmittelbar vor dem Basar, wo er suchend über die Straße spähte.
    Corben stieß Faruk hinter einen großen Kleiderschrank, der den größten Teil der Gasse versperrte, und zog seine Pistole. Mit einem Handzeichen befahl er Faruk, sich still zu verhalten, und spähte hinaus. Der Mann war noch da und sah sich stirnrunzelnd um. Im Blick seiner tiefliegenden Augen lag ernsthaftes Missfallen.
    Und er versperrte den Weg zu Corbens Wagen.
    Corben sah sich um und vergewisserte sich, dass die Gasse frei war. Dann schob er Faruk zurück in den Basar. Sie schlängelten sich an den ausgestellten Möbeln vorbei und bogen in die Seitengasse ein, aus der sie gekommen waren.
    «Los», drängte Corben und zog ihn zu dem Nebenausgang. Dort angekommen, schob er den Kopf hinaus und vergewisserte sich, dass die Luft rein war, bevor sie im Gewirr der ausgestellten Waren hinaustraten. Blinzelnd sah er ins helle Tageslicht und schlich dann den holprigen Gehweg entlang. Er achtete darauf, dass Faruk dicht hinter ihm blieb. Um kein Aufsehen zu erregen, hielt er die Waffe gesenkt und an seinen Oberschenkel gedrückt.
    An der Straßenecke blieb er stehen und spähte hinüber zu der Moschee. Der Pathfinder stand auf halber Höhe des Häuserblocks, verlockend nah. Auf der anderen Straßenseite, etwas näher, sah Corben einen Mercedes, der in zweiter Reihe parkte. Doch er entdeckte auch den pockennarbigen Mann, der eben einen Blick zum Fahrer des Mercedes hinüberwarf. Der Fahrer schüttelte den Kopf. Mindestens ein weiterer Mann musste irgendwo in der Nähe sein, aber Corben konnte ihn nicht ausmachen.
    Er wartete den richtigen Augenblick ab. «Los», sagte er und zog Faruk aus der Deckung. Er schlug ein schnelles Tempo an und hielt Faruk nah bei sich. Nach Möglichkeit nutzte er die Passanten als Deckung. Seine Hand umklammerte die Pistole, und sein Blick wanderte aufmerksam hin und her.
    Sie befanden sich kurz vor seinem Wagen, als ein jüngerer Mann mit nervösen Augen und schmalem Mund aus einem Café auf der rechten Seite trat. Sie erkannten einander im selben Augenblick. Der Mann zog seine Pistole und duckte sich hinter einen alten Mann, der eben das Café betreten wollte. Corbens Hand zögerte einen Sekundenbruchteil lang; er wartete darauf, freie Schussbahn zu haben, aber er bekam sie nicht. Der alte Mann schrie erschrocken auf und drängte sich seitwärts an die Hauswand. Noch immer versperrte er den Weg, Corbens Finger blieb unbeweglich am Abzug. Aber dann handelte er: Er packte Faruk von hinten und drückte ihm die Pistole an den Hals.
    «Willst du das, he? Soll ich ihn umbringen?», schrie er dem Killer zu.
    Er stieß Faruk voran und blieb dicht hinter ihm. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Pockennarbige hinter dem Pathfinder den Aufruhr bemerkte und ebenfalls seine Waffe zog. Corben wusste, dass er höchstens noch zwei Sekunden im Vorteil sein würde. Er näherte sich dem Wagen und sah, wie der Killer aus dem Café sich verwirrt aus dem Gedränge der Passanten löste. Corben zielte und schoss ihm zwei Kugeln in die Brust. Das .357er-Kaliber riss den Killer von den Beinen und schleuderte ihn rückwärts über Tische und Stühle.
    «Einsteigen, sofort !», schrie Corben Faruk zu und stieß ihn zur Beifahrertür. Ringsumher gingen die Leute in panischer Hast in Deckung. Corben sah, wie der

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